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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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wenn Sie Mist bauen und den Tod eines meiner Leoparden oder meiner Freunde verursachen, werde ich Sie töten. Ich will nicht, dass Sie mir hinterher was vorheulen und sagen, Sie hätten das nicht verstanden. Denn wenn Sie es verdienen, erschieße ich Sie, noch während Sie mich anflehen, es nicht zu tun.«
     
    »Aber wer entscheidet, ob ich es verdiene?« »Ich.«
     
    Er starrte zu mir hoch, als überlegte er, ob er mit mir oder ohne mich sicherer war. Ich sah zu, wie er das Problem durchdachte, und empfand nichts, kein Mitleid. Denn Gil der Werfuchs war eine Belastung. In einer Kampfsituation würde er früher oder später verwundet werden. Ich war zivilisiert genug, um ihm Schutz zu gewähren, weil er darum bat, aber nicht so zivilisiert, dass ich dafür mit dem Blut derer bezahlte, die mir etwas bedeuteten. Daraus schloss ich, dass ich kein Soziopath war, denn sonst hätte ich ihn rausgeworfen. Mann, ich hätte ihn erschossen und die Welt von ihm befreit. Stattdessen reichte ich ihm die Hand und zog ihn auf die Füße.
     
    »Haben Sie die Regeln begriffen?«, fragte ich. »Hab ich«, flüsterte er. »Sind Sie bereit, sich daran zu halten ? « Er nickte zaghaft. »Sind Sie bereit, nach diesen Regeln zu sterben?«
     
    Er holte zitternd Luft, dann nickte er auch dazu. Ich lächelte und merkte, dass es nicht bis in die Augen drang.
     
    »Dann willkommen im Club, und halten Sie sich bedeckt. Wir haben heute Abend noch etwas zu erledigen. Sie können mitkommen.« Ich wusste selber nicht, ob das eine Einladung oder eine Drohung war.
     

47
     
    Als wir vor dem Zirkus der Verdammten parkten, war noch ein Streifen Licht am Himmel, ein schmales, goldenes Band, das gegen die dunklen Wolken anleuchtete. Der hintere Parkplatz war den Angestellten vorbehalten. Er war unbeleuchtet. Dort gab es nicht die kleinste Neonröhre, im Gegensatz zur Front des Hauses, die wie eine Kirmes aussah. Ich war an den bunten Neonschriftzügen und den dramatischen Plakaten vorbeigefahren, ohne einen Blick darauf zu werfen.
     
    »Haben die Clowns da oben Vampirzähne?«, fragte Caleb.
     
    Als er das fragte, wurde mir klar, dass sie noch nie hier gewesen waren. Ich schnallte mich ab und drehte mich nach hinten um. Er saß an die Tür gedrängt, Merle nahm mit seinen breiten Schultern reichlich Platz in Anspruch. Nathaniel saß auf der anderen Seite neben Merle. Cherry und Zane saßen mit Gil auf der hinteren Bank, Micah neben mir auf dem Beifahrersitz. Bis wir sicher wussten, dass mein Haus nicht länger zur Kampfzone gehörte, wollten wir alle beieinanderbleiben. Rafael hatte mir zwei neue Leibwächter geschickt. Sie waren angekommen, als wir gerade abfuhren, und ich wollte niemanden aus dem Jeep gegen sie austauschen. Also fuhren die beiden hinter uns her. Es passte ihnen nicht, aber sie taten es. Gut.
     
    Ich beantwortete Calebs Frage. »Ja, die großen oben auf dem Dach.« »Da hing ein Plakat, wo Zombies erweckt wurden. Ist das deine Nummer?«, fragte Merle.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich halte nichts davon, gottgegebene Fähigkeiten für Unterhaltungszwecke zu nutzen.« »Ich wollte dich nicht beleidigen«, sagte er.
     
    »Tut mir leid«, sagte ich achselzuckend, »bei dem Thema bin ich ein bisschen empfindlich. Ich finde vieles daneben, was meine Kollegen für Geld tun.«
     
    »Du weckst für Geld Tote auf?«, fragte Caleb. Ich nickte. »Ja, aber ich habe mehr Honorare ausgeschlagen als angenommen.« »Warum?« , fragte er.
     
    »Da war mal ein gut betuchter Kerl, der eine Halloweenparty auf einem Friedhof feiern wollte, wo ich um Mitternacht Tote aus dem Grab steigen lassen sollte. Und dann einer, der mir eine Million zahlen wollte, wenn ich Marilyn Monroe weckte und garantierte, dass sie ihm eine Nacht lang zu Willen sein würde. « Ich schauderte. »Stattdessen habe ich ihm garantiert, dass ich ihn in den Knast bringe, wenn mir zu Ohren kommt, dass er die Idee mit einem meiner Kollegen durchzieht.«
     
    Calebs Augen wurden ein bisschen größer. Ich glaube, ich hatte ihn schockiert. Gut zu wissen, dass ich das konnte. »Du hast strenge Moralvorstellungen«, meinte Merle und klang ein bisschen überrascht.
     
    »Auf meine Art ja.« »Und du hältst dich immer an deine eigenen Regeln?«, fragte Merle.
     
    Ich nickte. »Meistens.« »Wann nicht?« »Wenn dadurch jemand zu Schaden kommt oder um jemanden zu retten und so weiter.«
     
    Merles Blick huschte zu Micah. Nur ganz kurz. Wenn ich ihn nicht direkt angesehen hätte,

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