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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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soll. Ich habe es schon nicht geschafft, gleichzeitig mit Richard und Jean-Claude klarzukommen, und jetzt kommst du auch noch dazu. Ich weiß es wirklich nicht.«
     
    »Ich kann wieder zum Haus zurückfahren«, bot er an. »Nein, Jean-Claude hat darum gebeten, dich kennenzulernen.« Micah sah mich an. »Und das beunruhigt dich.« »Oh ja«, sagte ich halb lachend. »Warum?« »Wenn Jean-Claude mit einer anderen Sex hätte, würde ich ihr nicht begegnen wollen.«
     
    Micah zuckte die Achseln. »Meinst du, er will auf mich losgehen?«
     
    »Nein«, sagte ich. »Nein, das nicht.« Ich überlegte und konnte es nicht in Worte fassen. Vielleicht fehlte es mir nur an Stil. Wie stellt man Freund C Freund A vor, nachdem Freund A sich zuletzt hinsichtlich Freund B so anständig verhalten und dieser sich aus der Szene verabschiedet hat? Vielleicht lag es auch an der Art, wie Jean-Claude um das Treffen gebeten hatte: »Bring deinen Nimir-Raj mit, ma petite, ich würde ihn gern kennenlernen.« Ich fragte, warum, und er antwortete: »Habe ich nicht das Recht, den anderen Mann in deinem Bett kennenzulernen ?« Ich war rot geworden.
     
    Und jetzt war Micah da, und wir standen draußen vor dem Zirkus. Jean-Claude war drinnen und wartete. Meine Angst vor der Begegnung der beiden war größer als meine Sorge um Damian. Erst würde ich mich vergewissern, dass Jean-Claude Micah nicht umbringen wollte, dann würde ich mich um Damian kümmern. Ich war zu neunundneunzig Prozent sicher, dass Jean-Claude keinen Streit anfangen würde. Es war das eine Prozent, das meinen Magen in einen harten Klumpen verwandelte, als wir über den dunklen Parkplatz gingen.
     
    Auf dem Weg zum Hintereingang kamen meine neuen Leibwächter an meine Seite, zwei große harte Typen, die genau das ausstrahlten. Davon abgesehen waren sie sehr unterschiedlich. Cris (ohne H - Kurzform von Cristiano) war Mitte zwanzig, hatte goldbraune Haut und helle graublaue Augen. Sein Haar hatte dieses helle Braun, das manche Leute noch als blond bezeichnen. Bobby Lee war über vierzig, hatte sehr kurze und bereits weiß-graue Haare, während die Brauen noch schwarz waren. Seine Augen hatten ein strahlendes Blau, das leicht ins Türkis spielte. Er trug einen akkurat geschnittenen Knebelbart, der schwarz, aber schon etwas von Weiß und Grau durchzogen war.
     
    Cris sprach akzentfrei, Bobby Lees Südstaatenklang war dick wie Maisbrei.
     
    Nathaniel wollte neben mir gehen, und Cris drängte ihn ab. »Er gehört zu mir«, sagte ich. »Wir haben Befehl, auf dich aufzupassen, und ich kenne ihn nicht.«
     
    »Hört mal, ihr beide, wir haben keine Zeit, uns groß miteinander bekannt zu machen. Er ist einer meiner Werleoparden, genau wie die beiden Blonden. Micah ist der mit dem Pferdeschwanz, die zwei Männer bei ihm gehören seinem Rudel an.«
     
    »Wer ist der Rotschopf?«, fragte Bobby Lee. »Gil. Er ist ein Werfuchs und steht unter meinem Schutz.« »Die sind wie Kanonenfutter«, sagte Cris.
     
    Ich blickte ihn böse an. »Für mich sind sie Freunde oder sogar mehr. Wenn es hart auf hart kommt und sie gehen drauf, weil ihr nur meine Rettung im Kopf habt, seid ihr als Nächste dran.«
     
    »Wir sollen nur dich schützen, sonst niemanden«, sagte Bobby Lee.
     
    Ich schüttelte den Kopf und zog Nathaniel in meine Armbeuge. »Was würde Rafael tun, wenn ihr ihn zwar schützt, aber seine Leute drauf gehen lasst?«
     
    Sie wechselten einen Blick. Bobby Lee antwortete: »Das hinge von der Situation ab.«
     
    »Ja, vielleicht, aber ich bin bewaffnet und kann die meiste Zeit selbst auf mich aufpassen. Ich brauche Verstärkung, keine Einmischung.«
     
    »Wir wurden nicht als Verstärkung herbeordert«, erwidert, Bobby Lee.
     
    »Ich weiß, aber vielleicht gibt es heute Abend ein paar Hahnenkämpfe. Jean-Claude wird mir nichts tun wollen, aber er könnte mit ein paar Leuten grob werden und vielleicht sogar mit mir. Seht zu, dass ihr nicht überreagiert, klar?«
     
    »So können wir den Auftrag nicht ausführen«, sagte Cris.
     
    Ich zuckte die Achseln und zog Nathaniel an meine Seite. »Ich bin dankbar für eure Anwesenheit und für eure Hilfe. Ich wäre jetzt vielleicht tot, wenn Igor und Claudia nicht bei mir gewesen wären. Aber es gibt Leute, für die ich mein Leben riskiere, und einige davon sind heute Abend hier. Ich verlange nur, dass ihr cool bleibt, nicht überreagiert und nicht vorschnell zur Waffe greift.«
     
    Wieder wechselten sie einen Blick. Ich seufzte. Bobby Lee

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