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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Zirkus, und die mussten auch satt werden.
     
    Micah ging neben mir. Merle, Bobby Lee und Cris mussten sich erst einigen, wer wo gehen durfte. Am Ende ging Cris mit Ernie vor uns, und Merle und Bobby Lee folgten. Alle anderen zogen beliebig hinter uns her, einschließlich Caleb. Die Leibwächter interessierte es offenbar einen Dreck, wo die anderen blieben. Ich war ziemlich sicher, dass mir diese LeibwächterSache bald auf die Nerven gehen würde. Wahrscheinlich noch heute Abend.
     
    Die große Stahltür am Fuß der Treppe stand offen. Wir Will den erwartet. Normalerweise wurde sie aus Sicherheitsgründen verschlossen gehalten. Mein Magen ballte sich schmerzhaft zusammen. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das angehen sollte. Jean-Claude zur Begrüßung küssen? Micah vor seinen Augen anfassen? Oh Mann.
     
    »Hast du was gesagt?«, fragte Micah. »Nicht absichtlich.«
     
    Er sah mich fragend an, und das gab den Ausschlag. Ich beschloss, mich zu verhalten wie immer. Ich würde genau dasselbe tun wie sonst, wenn der andere nicht dabei war. Andernfalls würden wir alle nur herumeiern. Außerdem hatte ich bisher auf Richard und Jean-Claude Rücksicht genommen, und man sah ja, wohin das führte. Ich wollte denselben Fehler nicht zweimal machen. Dann lieber ein paar neue.
     

49
     
    Gleich hinter der Tür hingen silbergraue Vorhänge. Das war neu. Ernie teilte sie und ließ uns in Jean-Claudes Wohnzimmer. Vor einiger Zeit waren es schwarz-weiße Vorhänge gewesen und der abgeteilte Raum kleiner. Jetzt war er in Weiß, Silber und Gold gehalten. Weiße Stoffbahnen aus durchscheinender Seide teilten einen Gang ab, der in ein großes märchenhaft anmutendes Zelt führte. Die gemauerten Wände und die Decke waren hinter gold- und silberfarbenem Stoff verborgen. Es wirkte, als stünde man in einem Schmuckkästchen. Der Sofatisch hatte einen weiß-goldenen Anstrich und war auf antik getrimmt, oder er war echt. Darauf stand eine Kristallschale mit weißen Nelken und Schleierkraut.
     
    An der hinteren Vorhangwand stand ein großes weißes Sofa, darauf ein Berg silberner und goldener Kissen; einige waren auf den weißen Teppichboden gerutscht. In den gegenüberliegenden Ecken standen zwei dicke Polstersessel, ein goldener und ein silberner, jeweils mit weißen Kissen.
     
    Der Kamin sah echt aus, aber mich konnte er nicht täuschen, denn ich wusste, dass es ihn noch nicht lange gab. Er hatte alles, was ein Kamin haben sollte, allerdings mit weißem Anstrich. Er hatte sogar einen Sims aus weißem, silber und golden geädertem Marmor.
     
    Woran sich nichts geändert hatte, war das Gemälde über dem Kamin. Beim Betreten des Raumes fiel der erste Blick fiel auf Julianna, die in einem silberweißen Kleid mit heiterem Gesicht dasaß, die braunen Haare zu kunstvollen Locken frisiert. Hinter ihr stand Asher in Gold und Weiß mit noch unversehrten, Gesicht, seine goldblonden Locken waren noch länger als ihre, sein. Knebelbart dunkelblond bis braun. Jean-Claude saß hinter Juliamla. Er war der Einzige, der nicht lächelte, sondern ernst war. Er war in Schwarz und Silber gekleidet. Also hatte ei' den Raum nach dem Gemälde gestaltet.
     
    »Wow!« Caleb sprach für uns alle.
     
    Ich kannte Jean-Claudes Stil schon, doch ab und zu verblüffte er mich dennoch. Dann fühlte ich ihn kommen. Ich fühlte es, und das war nicht gut. Ich hatte mit Ärger, mit Eifersucht gerechnet, doch was auf mich zuflog, war Erregung, Verlangen. Er sollte sich eigentlich besser abschirmen können. Wollte er mich damit bestrafen? Sollte ich in seiner Lust ertrinken? Wenn ja, hatte er sich verrechnet, denn diese Masche machte mich bloß sauer.
     
    Er trat durch die weiß-silbernen Stoffbahnen, und einen Moment lang konnte ich nicht unterscheiden, wo die Gardinen aufhörten und seine Kleidung anfing. Er trug einen silbernen Gehrock mit weißen Paspeln und weißen Knöpfen. Sein Hemd war ein weißer Spitzenschaum, die Hosen weiß, soweit zu sehen, denn seine langen Beine steckten bis hoch zum Oberschenkel in weißen Lederstiefeln.
     
    Ich starrte ihn an, ich konnte nicht anders. Selbst wenn er mir keine Gedanken an Sex in den Kopf projiziert hätte, hätte ich daran gedacht. Seine Haare fielen in losen Locken bis zur Taille, eine schwarze Pracht auf all dem Silber und Weiß.
     
    Bobby Lee sagte: « Na, ist er nicht bildschön?«
     
    Jean-Claude würdigte ihn keines Blickes, sondern sah mich an, und ich ging über den wunderbar weichen Teppich auf ihn zu und

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