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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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führt im Weyr jemand anders die Aufsicht über die Kinder.
    Außerdem können sie dort zur Schule gehen.«
    Der Weyr beherbergte nun fünfhundertundzwanzig
    Drachen, nachdem die elf Königinnen aus den ersten
    beiden Gelegen und neuerdings Faranths erste Tochter eifrig für Nachwuchs sorgten. Erst kürzlich hatte man um zusätzliche Arbeitskräfte gebeten, da die Drachenreiter die anfallenden häuslichen Aufgaben nicht mehr bewältigen konnten. Ein paar der älteren Pflegekinder waren in den Weyr gezogen, zusammen mit genügend Familien und Einzelpersonen, um die notwendigen Tätigkeiten zu verrichten.
    Zwar war es nicht allgemein bekannt, doch der Weyr
    ergänzte seine Nahrungsvorräte durch gelegentliche
    Jagdausflüge auf den Südkontinent. Wenn Michael nach einem Besuch des Weyrs nach Fort zurückritt, gab
    Sorka ihm oftmals einen Sack voller Obst und ein oder zwei Rinderkeulen mit.
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    »Zu unserer Gruppe gehören Alleinstehende, Pflegekinder und etliche Paare mit abgeschlossener
    Berufsausbildung.« Red reichte Paul eine Liste. Er hatte die Leute, die sich ihm und Mairi anschließen wollten, sorgfältig ausgesucht. Die Menschen mußten gut miteinander auskommen und über die unterschiedlichsten Fertigkeiten verfügen. »Mit deiner Erlaubnis würde ich gern ein paar der Praktikanten mitnehmen, sowie sie ihre Prüfungen bestanden haben. Und später werden wir jeden mit offenen Armen empfangen, der sich für Landwirtschaft und Tierzucht interessiert.«
    »Du und Mairi habt Hervorragendes geleistet, als es darum ging, den verwaisten Kindern ein neues Heim zu geben.« Tatsächlich hätte Mairi nur zu gern noch mehr Schützlinge aufgenommen, doch die Vernunft gebot es ihr, sich Beschränkungen aufzuerlegen. Ihr war klar, daß ihre Zeit sonst nicht ausreichen würde, all den Jugendlichen, die ihre Eltern verloren hatten, Trost zu spenden. »Laßt ihr euch von dem ganzen Regiment begleiten?«
    Red schmunzelte, als er den Spitznamen hörte, mit
    dem man seine Großfamilie belegt hatte. »Mairi kann mit jungen Menschen sehr gut umgehen, und andernfalls hätte sie das Gefühl, sie im Stich gelassen zu haben, kaum daß sie über ihren Verlust hinweg sind.
    Außerdem kann ich jeden einzelnen von ihnen gut
    gebrauchen.«
    Mit dem Zeigefinger fuhr Paul die Liste entlang, die auf dünnes, graues, bereits mehrfach recyceltes Papier geschrieben war. Die letzten kostbaren Piasfolien be-142
    nutzte man nur noch, wenn es galt, wichtige Dokumente aufzusetzen. Dank der Generatoren, die man aus alten Shuttles und anderen Geräten geborgen hatte, funktionierten immer noch ein paar Personalcomputer, doch die Menschen hatten es sich abgewöhnt, sie im Alltag zu benutzen.
    Reds Liste enthielt auch die Namen von vier jungen
    Leuten, die Tiermedizin studierten, aber in der Burg gab es genügend erfahrene Praktiker und Lehrlinge, die
    jeder Aufgabe gewachsen waren. Red selbst würde ihre Ausbildung bis zum Schluß überwachen.
    Mar Dooks zweitältester Sohn, Kes, hatte von seinem Vater eine Menge über Ackerbau gelernt, und er brachte seine junge Familie mit. Akis Andriadus hatte gerade sein Examen als Allgemeinmediziner bestanden; seine Frau, Kolya Logorides, war Gynäkologin und Hebamme, so daß die neue Niederlassung ärztlich bestens versorgt war, obwohl Mairi kleinere medizinische Notfälle ohne weiteres in den Griff bekam.
    Ilsa Langsam fungierte seit kurzem als Grundschul—
    lehrerin, an Schülern würde es ihr nicht mangeln. Max und Emily Schultz, die beiden Wangs und die Brennans gehörten zu den ältesten Pflegekindern; man hatte Wert darauf gelegt, Geschwister nicht zu trennen, und deshalb waren auch die drei noch sehr kleinen Coatls und die beiden Cervanteses zusammengeblieben.
    In Reds und Mairis Schar von Pfleglingen schien jede ethnische Gruppe mit mindestens einem Mitglied ver-treten zu sein, und Paul fragte sich, ob nicht vielleicht eine Absicht dahinter steckte. Obendrein hatte jeder ab 143
    einem bestimmten Alter einen nützlichen Fachberuf
    erlernt; die Palette umfaßte Ärzte, Lehrer, Ingenieure, Agronomen und metallverarbeitende Metiers.
    »Insgesamt schließen sich einhunderteinundvierzig
    Personen deinem Treck an«, bemerkte Paul. »Ich muß
    schon sagen, eine gute Mischung. Was konntest du bei Joel abstauben, da du immerhin so gewitzt warst, einen seiner Abkömmlinge mitzunehmen?«
    »Dreh das Blatt um«, antwortete Red belustigt. »Der Umstand, daß der junge Bück mitkommt, konnte Joel
    leider nicht erweichen.

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