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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Er rückt nur das absolute Minimum an Sachen raus, die für die Neugründung einer
    Siedlung unerläßlich sind.«
    »Ein knauseriger Typ«, meinte Paul und schnaubte
    verächtlich durch die Nase.
    »Er verwaltet gewissenhaft gemeinschaftliches Ei—
    gentum und möchte sich auf keinen Fall vorwerfen lassen, er würde seine eigenen Leute begünstigen.«
    Paul las weiter und hob dann überrascht den Blick.
    »Eine Luftschleusentür? Wozu brauchst du die?« wunderte er sich.
    »Nun ja, sonst will niemand sie haben, und sie gibt ein imposantes Eingangstor ab«, erklärte Red. »Als ich mich das letzte Mal im Warendepot aufhielt, nahm ich die Maße. Ivan und Peter Chernoff montierten zu-sätzlich den Rahmen ab, der ideal in die Felsöffnung hineinpaßt. Für solche Sachen, die aus ausgeschlachteten Raumfähren stammen, hat Joel ohnehin keine Verwendung. Peter rettete sogar die Halterungen für die Boden-und Deckenstangen. Eine Drehung am Luft-144
    schleusenrad, und die Tür ist so verriegelt, daß nichts und niemand sie aufbrechen kann. Cos Melvinah
    meinte, es sei eine Art moralischer Unterstützung. Es verleiht den meisten Menschen ein Gefühl der Sicherheit, wenn sie sich hinter einer unüberwindlichen Tür befinden.«
    Paul nickte zustimmend. »Außerdem ist es eine optimale Nutzung von ansonstem überflüssigem Material.
    Ich werde dich vermissen, Red.« Er legte eine Pause ein.
    »Aber die ewigen Zankereien in den Viehställen wirst du bestimmt nicht vermissen«, meinte Red
    schmunzelnd. »Jetzt brauchst du dich wenigstens nicht mehr als Schlichter ins Zeug zu legen.«
    Es gab ständig Querelen über die Platzverteilung in den Höhlen, in denen das Vieh der Kolonisten untergebracht war, und man stritt sich um das Futter. Red führte eine Dauerfehde mit den Gallianis und den Logorides, den beiden anderen Familien, die sich mit Tierzucht in großem Maßstab befaßten. Wenn die überlasteten Gras-Prozessoren wieder einmal ausfielen, verfütterten die Hanrahans ihre Brotrationen an die Tiere und sammelten fernab von der Sicherheit bietenden Burg am Strand Seetang, der in getrocknetem und zerhäckseltem Zustand von den Pferden gefressen wurde.
    »Manch einer wird sich freuen, weil er nach deinem
    Abzug mehr Raum für seine Tiere zur Verfügung hat.«
    »Stimmt, aber gleichzeitig werden etliche Züchter sofort versuchen, den eigenen Viehbestand zu vergrößern, 145
    indem sie die Herden, die sie zurücklassen mußten, in die Burg bringen«, hielt Red ihm entgegen.
    Paul schüttelte den Kopf. »Es wird keine Transporte dieser Art geben. Auf gar keinen Fall holt Jim Tillek seine kostbare Southern Cross aus der Grotte. Und da Per und Karvaan die meiste Zeit zum Fischen unterwegs sind …« Paul zuckte die Achseln. »Wie ich sehe, hast du dir fünf Schlittenwagen ausgeborgt. Wie lange wirst du sie brauchen?«
    Für die Luftschlitten gab es kaum noch Energiezellen.
    Viele dieser Schwebefahrzeuge hatte man bis auf den Rumpf ausgeschlachtet und mit Rädern versehen, so daß sie über Land gefahren werden konnten. Mit den kleineren Schlitten beförderte man den Aushub an Gestein, der anfiel, wenn man die Burg erweiterte. Die größeren ließen sich nur auf der gut ausgebauten Straße benutzen, die zum Meer hinunterführte; doch man konnte eine Menge Güter in ihnen verladen, und sie waren so stabil, daß sie sogar manch einen Sturz in die Tiefe überstanden hatten, wenn der Weg durchs Gebirge führte – im Gegensatz zu der Ladung, die bei diesen Unfällen zu Bruch gegangen war.
    »Wer verläßt außer uns noch die Burg?« wollte Red
    von Paul wissen. Gerüchte gab es zuhauf, doch bis jetzt war seine Gruppe die einzige, die offiziell um Erlaubnis bat, weggehen zu dürfen.
    »Zi Ongola will sein Glück auf dieser Halbinsel im
    Westen versuchen.« Paul trat an die große Landkarte und zeigte ihm die Stelle.
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    »Ich wünsche ihm alles Gute. Kein Wunder, daß ich
    nicht mehr von den Duffs bewegen konnte, mit mir zu kommen. Sowie wir die Transportwagen nicht mehr
    brauchen, bringen wir sie zurück. Und wenn Zi möchte, leihe ich ihm die Ochsengespanne, die ich trainiert habe.«
    »Das Angebot wird er sicher gern annehmen. Ich
    sage ihm bei der ersten Gelegenheit Bescheid.«
    »Er hat den längeren Weg.«
    »Außerdem muß er einen Paß über die High Ranges
    finden«, ergänzte Paul mit einem Seufzer. »Das Höhlensystem, das er sich für die neue Siedlung ausgesucht hat, ist in Ordnung. Nur der Weg dorthin wird sich zu einer

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