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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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zwei Köpfe größer als alle Männer, die sie kannte. Seine Füße waren mit Fell umwickelt. Seine Beine steckten in ledernen Beinlingen, die unter einer Schürze endeten. Der Oberkörper war lediglich durch eine Fellweste bedeckt.
    Dieser große Mensch wirkte neben dem Pferd allerdings beinahe klein. Moakin hatte nicht übertrieben. Die Schultern der beiden waren auf gleicher Höhe. Das Pferd hatte langes, zottiges, tiefschwarzes Haar. Es dampfte und wirkte dadurch noch größer.
    Immer noch redete der Große beschwichtigend mit dem Tier. Kaum hörbar brummte er ihm unverständliche Worte ins Ohr und streichelte ihm über die weiß gezeichnete Stirn. Er hielt ihm etwas unter das riesige Maul. Beinahe zärtlich nahm das schwarze Tier die Gabe an schnaubte zur Bestätigung.
    Es nickte mit dem Kopf und es schien, als wolle es am Ohr des Hünen knabbern.
    Die Unbekannte ging ebenfalls auf das Ross zu, stellte sich wenige Schritte vor ihm auf und verneigte sich wie vor einem hohen Herrn. Dann grüßte sie es.
    »Kua wee al djim, Hrothekaarr.« Sie rollte das R und es klang eher wie eine Zauberformel oder wie die Bestätigung eines vor langer Zeit geleisteten Eides.
    Plötzlich stapfte der Riese, ohne auf Helmin oder Moakin zu achten, wieder in die Hütte. Helmin drehte ihren Kopf verwirrt nach ihm, sodass der Oberkörper halb mitging. Als es in der Hütte klapperte, setzte sie sich in Bewegung.
    »Was machen sie da! Sie haben kein Recht ...« Sie war gerade bis zu den Überresten der Tür gekommen, als eine riesige Faust vor ihrer Nase schwebte.
    Das Gesicht des Mannes war im Dunkel der Hütte kaum zu sehen. Die Faust umschloss das obere Ende eines Sackes. Helmin erkannte ihn als den Hafersack, den Moakin erst heute Morgen gebracht hatte. Die linke Faust kam Helmin ebenfalls entgegen. Sie öffnete sich blitzartig vor Helmins Kinn und drei große Goldmünzen lagen auf der schwieligen Handfläche.
    Nun restlos verwirrt brachte sie nur ein »Mmh!« hervor und nickte unmerklich aber zittrig mit dem Kopf. Die Faust mit dem Sack sank nach unten, die andere bot das Gold weiterhin an.
    Eine dünne, rußigschmutzige Hand ergriff es und Moakin ließ das gelbe Metall blitzschnell in seiner Jacke verschwinden.
    Wieder stapfte der Riese einfach an den beiden vorbei. Er band dem Pferd den Sack geschickt so um den Nasenrücken, dass es fressen konnte. Nun fing er zügig an, den dampfenden Hengst mit Heu aus einem der Fenster abzureiben.
    Helmin wollte schon wieder protestieren. Sie hatte die Fenster doch erst mühevoll abgedichtet. Doch dann fiel ihr ein, dass die dichten Fenster gar nicht mehr nötig waren. Der Halbe war tot.
    Sie wohnte mit Moakin eigentlich etwas weiter Bach abwärts und war nur der Einfachheit halber hier hergezogen, um den Kranken besser versorgen zu können.
    Erst jetzt wurde ihr der Zustand des Pferdes bewusst. Es war zwar riesig und stand gut im Futter, aber sein langes Fell war durchsetzt mit Kletten und kleinen Ästen. Überall sah man kleine und größere Kratzer und Salzränder. Bis zur Höhe der Vorderbrust war es mit Schlamm verschmiert.
    Moakin hatte schon seit Tagen über nichts anderes mehr gesprochen. Helmin kannte sich ganz gut mit Pferden aus und war sich sicher, dass es sich nicht nur tagelang im Unterholz aufgehalten hatte, es musste schon vorher tagelang galoppiert sein. Beinahe verlegen, ob der Tatsache, dass ihr Sohn die ganze Zeit die Wahrheit gesprochen hatte, und dem Umstand, dass sie tatenlos herumstand, sagte sie: »Moakin! Hilf ihm!«
    Zögerlich setzte sich Moakin etwas unbeholfen in Bewegung. Er verschwand in der Hütte und erschien einen Augenblick später schon wieder mit einer alten Striegelbürste in der Hand. Nach zwei Schritten bemerkte er, dass er mitten auf dem kleinen, matschigen Gartenweg stand, barfuß. Etwas dümmlich dreinschauend drehte er wieder um.
    Helmin hatte ein paar Worte hervor gebracht und fühlte sich nun wieder etwas sicherer. Sie wandte sich an die Unbekannte. »Kommt, helft mir, ich glaube wir können alle was zu essen vertragen.«
    Diesmal schaute die fremde Frau etwas überrascht, folgte aber nach kurzem Zögern anstandslos. Als sie auf Höhe des Eingangs war, kam ihr Moakin gerade wieder entgegen. Er trug seine Fußlappen, hatte die Jacke über dem Arm und die Wollmütze schief auf dem Kopf. Restlos verunsichert in Gegenwart dieser wunderschönen Frau brachte er nur ein »Vvvvvv ...« hervor, was wohl ein »Verzeihung« hätte werden sollen und duckte sich

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