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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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nach Hause zu bringen und ihr die Situation ganz in Ruhe zu erklären. Doch jetzt platzte er schon damit heraus, bevor er die Autotür geöffnet hatte: »Eike war auf der Party.«
    Sie verstand zunächst nicht. »Auf welcher Party?«
    »Bei den Warfsmanns.«
    Weller war fast so weiß wie der Citroën, als er sich dagegenlehnte.
    »Dann müssen wir sofort mit Eike reden«, sagte Ann Kathrin merkwürdig gefasst. Sie schlug vor zu fahren, doch Weller schüttelte den Kopf: »Ich bin extra gekommen, um dich zu kutschieren, damit du das erst mal verdauen kannst.«
    »Du siehst aber aus, Frank, als bräuchtest du einen Fahrer und Betreuer, und nicht etwa ich.«
    »Ich fürchte, Ann, wenn wir das ernst nehmen, bedeutet das, dass wir aus dem Fall raus sind.«
    »Warum?«
    »Weil wir verstrickt sind. Immerhin ist dein Sohn …«
    »Ja?«, fragte sie spitz, mit kritischem Unterton nach. »Was ist mein Sohn? Ein Verdächtiger? Ein Zeuge? Ein mögliches Opfer? Er ist nichts von alldem. Er war auf einer Party. Ich wundere mich allerdings, woher er die Warfsmanns kennt.«
    »Das ist noch nicht alles, Ann. Er hat eine Freundin. Sie heißt Rebekka Simon. Sie ist Assistenzärztin in Oldenburg an der Ammerlandklinik.«
    Jetzt hielt Ann Kathrin inne. »Eike hat eine Beziehung zu einer Assistenzärztin? Wie alt ist die denn?«
    »Ein paar Jahre älter als er, sonst könnte sie ja schlecht ihr Studium hinter sich haben …«
    Ann Kathrin schob sich hinters Lenkrad und ließ den Wagen an, noch bevor Weller auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Da piepste der Signalton los, weil Weller sich nicht angeschnallt hatte. Er kam der Aufforderung nach, und das nervtötende Gepiepse erlosch.
    Ann Kathrin reagierte ganz anders, als er gedacht hatte. Sie war keineswegs empört, sondern schien amüsiert zu sein.
    »Das ist gut«, sagte sie. »Das ist sogar sehr gut. Eike braucht ein bisschen Führung, und eine reifere Frau an seiner Seite ist bestimmt besser für ihn, als wenn er sich mit irgendwelchen wildgewordenen Hühnern die Hörner abstößt.«
    »Jedenfalls hat diese Assistenzärztin ihn mitgenommen zu den Warfsmanns. Und da hat er wohl auch Zoff mit der Küppers gehabt. So viel habe ich schon herausgefunden. Ich glaube kaum, dass er uns weiterhelfen kann.«
    »Reden will ich auf jeden Fall mit ihm.«
    Sie fuhren über die Norddeicher Straße in Richtung Norder Markt.
    »Ann, wir müssen das melden. Ubbo würde jetzt …«
    Sie unterbrach ihn. »Ubbo ist im Moment nicht im Dienst.«
    »Du willst einfach weitermachen, als ob nichts wäre?«
    »Ja«, sagte sie. »Regeln sind für die Menschen gemacht, nicht die Menschen für die Regeln. Ich habe das Gefühl, unser Mörder wird bald noch einmal zuschlagen. Und ich möchte schneller sein als er, um den nächsten Mord zu verhindern.«
    »Den nächsten Mord? Wer wird denn deiner Meinung nach sein nächstes Zielobjekt?«
    Er sah ihrem Gesicht an, dass der Ausdruck ihr nicht gefiel. »Ich weiß noch nicht, nach welchem Prinzip er sich die Opfer aussucht. Aber es ist kein Zufall. All diese Dinge hängen irgendwie zusammen. Dieser Mörder hat ein Ziel. Und er will es verwirklichen. Nur für uns sieht es sinnlos aus.«
    »Und wenn diese drei Dinge gar nichts miteinander zu tun haben, Ann? Ein Studentenulk am Osterfeuer in Norden. Ein Selbstmord in Emden und jetzt diese schreckliche Sache auf Norderney …«
    »An solche Zufälle glaube ich nicht, Frank.«

    Der Mann hatte etwas ungeheuer Cooles an sich, fand Eike. So als sei nur sein Gesicht gealtert, aber nicht der Rest von ihm. Er hörte Funny van Dannen. Aus den sehr guten Lautsprechern tönte es raumfüllend:
    Sie liebt ganz klar den falschen Mann, aber den liebt sie richtig.
    Der Typ lenkte mit einer Hand und summte mit. Er sah sportlich durchtrainiert aus, und auf dem Armaturenbrett lagen zwei Proteinriegel mit hohem Vitamin- und Eiweißanteil. Einer mit Erdbeergeschmack, der andere mit Karamell.
    Der Mann schaute auf die Fahrbahn. Als sie am Lütetsburger Schloss vorbeifuhren, ließ er an Eikes Seite das Fenster halb herunter.
    »Warum bist du so sauer?«, fragte er.
    Eike hatte nicht geglaubt, dass ein wildfremder Mensch ihm seinen Gemütszustand anmerken konnte, und fragte: »Woher wollen Sie wissen, dass ich sauer bin?«
    Der Mann lachte. »Na, du zitterst fast vor Wut. Du bist mit einer ganz miesen Energie hier eingestiegen. Ich hab sogar das Fenster geöffnet, um sie rauszulassen, und das tue ich sonst nie, weil dieser Schlitten hier

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