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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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wiederfinden.«
    Nadja Jansen nickte und speicherte Ann Kathrins Telefonnummer vorsichtshalber gleich in ihrem Handy ab.
    Ann Kathrin hatte nicht das Gefühl, dass sie heute noch mehr aus Nadja Jansen herausholen konnte. Sie wollte der jungen Frau ein bisschen Zeit lassen und erhob sich.
    Aber Nadja Jansen hielt sie fest. »Was soll jetzt aus uns und dem Laden werden? Sollen wir weiter hier arbeiten? Kriegen wir Gehalt? Verzeihen Sie, wenn ich so profane Fragen stelle, Frau Kommissarin, aber was wird jetzt aus uns?«
    »Christoph Willbrandt hat einen Bruder. Vielleicht weiß der weiter. Die Polizei kann Ihnen da jedenfalls nicht helfen«, sagte Frank Weller.

    Die Tür hinter ihnen war noch nicht ganz zu, als Weller herausplatzte: »Mein Gott, was für eine Chaos-Else!«
    »Na, du scheinst dich mit solchen Frauen ja auszukennen«, konterte Ann Kathrin.
    Mit großen Schritten bewegten sie sich auf ihren Wagen zu. Ann Kathrin wollte hier weg und hoffte, dass Nadja Jansen Wellers Satz nicht mehr verstanden hatte.
    »Warum hat sie dich so sauer gemacht?«, fragte sie, und Weller zischte: »Ja, okay, eins null. Du hast mich erwischt. Sie erinnert mich an meine Ex. Renate. Nicht vom Aussehen her, aber vom Verhalten. Vergisst alles, verliert alles, hat von nix eine Ahnung, aber weiß alles besser.«
    »Was wusste sie denn besser?«
    »Na, wie sie das mit der Dyskalkulie erklärt hat, das war schon eine scharfe Nummer.«
    »Dass Rupert Probleme mit intelligenten Frauen hat, wissen wir alle. Aber du auch? Das wundert mich …«
    Er blieb stehen. Sie ging weiter. Dann lief er hinter ihr her.
    »Aber Ann, das stimmt doch gar nicht! Und wieso intelligent? Ist die jetzt intelligent, nur weil sie Fremdwörter kennt, die ich nicht kenne, und nicht richtig rechnen kann? Also, du denkst doch jetzt von mir nicht, dass …«
    Im Grunde fand sie ihn jetzt zum Knutschen, wie er sich abstrampelte und versuchte, vor ihr in besserem Licht zu erscheinen.
    Bevor sie ins Auto einstiegen, warf sie ihm von der Fahrerseite aus ein Küsschen zu.
    Auf der Fahrt von Carolinensiel nach Aurich schwiegen sie eine Weile. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ann Kathrin überprüfte mit ihrer Zunge ihre Zähne. Es kam ihr so vor, als sei links oben hinten einer wacklig.
    Weller dachte darüber nach, dass er eigentlich inzwischen mit Ann Kathrin längst unterwegs zum Hotel Genueser Schiff sein wollte.
    »Ich hatte mir unsere Flitterwochen anders vorgestellt, Liebste«, seufzte er, und Ann Kathrin beruhigte ihn sofort: »Heute Abend, spätestens morgen, können wir losfahren, Frank. Das hier wird kein großes Ding. Ich glaube, wir haben es mit einem der großen, klassischen Motive zu tun: Geldgier oder Eifersucht.«
    Weller knirschte mit den Zähnen. Er hatte keine Lust, sich jetzt über Verbrecher zu unterhalten, aber er tat es trotzdem. »Falls er nicht irgendwo ein uneheliches Kind rumlaufen hat, ist sein Bruder der Alleinerbe – sofern es etwas zu erben gibt.«
    »Wie dem auch sei. Damit werden die Kollegen auch alleine fertig.«
    Hoffentlich, dachte Ann Kathrin, ist das nicht nur Wunschdenken. Wir haben uns eine Auszeit wahrlich verdient.
    Sie lenkte jetzt mit links und legte die rechte Hand auf Wellers Bein. Er streichelte sie. Am liebsten hätte er Ann Kathrin gleich hier und jetzt geliebt. Im Polizeiwagen, auf der Störtebekerstraße, kurz vor Neßmersiel.

    Das Büro eines Germanistikprofessors hatte Rupert sich anders vorgestellt. Irgendwie bombastischer. Das hier war wenig beeindruckend, von den vielen Büchern vielleicht einmal abgesehen. Da waren die Klos in der Polizeiinspektion Aurich größer und irgendwie auch gemütlicher, fand Rupert.
    An der Tür stand:
Prof. Dr. F. Willbrandt
. Das »F« stand für »Fürchtegott«. Er war nach seinem Großvater benannt worden.
    Der Computer auf dem schmalen Schülerschreibtischchen war mit Bücherstapeln, in denen Zettel steckten, zugestellt. Der Bildschirm wurde von Sekundärliteratur eingerahmt und halb verdeckt.
    Der Mann hier, so folgerte Rupert gleich, las nicht zum Vergnügen, wobei Rupert sich ohnehin nur schwer vorstellen konnte, dass Menschen so etwas überhaupt taten.
    Sylvia Hoppe fand keinen Platz, um sich zu setzen. Im Grunde war der Raum sogar zu klein, damit Rupert und sie bequem stehen konnten. Sie war zwischen der halboffenen Tür und einem Kleiderständer, an dem Regenjacken hingen, eingeklemmt.
    Professor Willbrandt sah auf seine Armbanduhr, die Rupert sofort als Fälschung

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