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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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würde auch einiges erklären. Deshalb stehen sein Auto und sein Motorrad noch da. Er war dabei, sein Essen zu kochen. Die Musik war laut und wiederholte sich in dieser Endlosschleife. Die Fußmatte vor der Tür lag so da, als sei … natürlich! Als sei jemand aus dem Haus geschleift worden und dabei ist die Fußmatte zur Seite gerutscht.«
    »Ann, gehst du jetzt nicht ein bisschen weit?«
    Sie bäumte sich auf. Sie schien zu wachsen.
    »Holger, sprich ihn einfach an. Sag Herr Klar zu ihm.«
    »Gute Idee«, sagte Holger. »Was hältst du davon?
Herr Klar, Sie werden überall in Ostfriesland gesucht. Unsere Leser interessieren sich für die Motive Ihrer Tat. Warum haben Sie das getan?«
    »Das ist es!«, sagte Ann Kathrin. »Los. So schicken wir es ab!«
    »Genau«, sagte Rupert. »Scheiß auf den Psychologen.«

    Einerseits kränkte es ihn, dass sie diesen völlig überschätzten Drehbuchautor für den Vollstrecker hielten. Es beleidigte ihn auf eine abgründige Weise. Andererseits schützte es ihn und half ihm, ohne groß gefährdet zu sein, seine weiteren Pläne umzusetzen. Ja, er musste jetzt nicht mal Straßensperren fürchten oder Ausweiskontrollen. Er wurde ja nicht gesucht. Niemand fahndete nach ihm.
    Er lächelte. Er spielte mit dem Gedanken, ihnen Klars Leiche vor die Auricher Polizeiinspektion zu legen oder, noch besser und erschreckender, vor einen Außenposten. Zum Beispiel in Norddeich, nahe der Seehundstation, beim Ocean Wave, da war die Polizeiinspektion im Gebäude der Touristeninformation, wo sogar witzigerweise ein Krimiwanderweg begann, wenn er dieses Faltblatt richtig in Erinnerung hatte.
    Es würde einen Riesenaufschrei geben und zeigen, dass die den Falschen suchten. Es wäre ein Triumph für ihn und für Ines. Damit würde er seine Überlegenheit demonstrieren und der Polizei und allen Ordnungskräften sagen, dass sie kein Schutz für die Bevölkerung sein konnten. Sie hatten Ines nicht geschützt, und sie waren nur gut in Kriminalfilmen. Im Leben versagten sie kläglich. Sie ließen sich einschüchtern und behindern von Gesetzen und Verordnungen, sie sahen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Er wollte ihnen den Wald zeigen und die Naturgesetze, die darin immer noch herrschten.
    Jetzt redete dieser Bloem ihn mit
Herr Klar an.
War das eine gezielte Provokation? Sollte er damit aus der Reserve gelockt werden? Er verspürte durchaus den Impuls, Bloem zurechtzuweisen. Was erlaubte der sich eigentlich? In einem Moment aufwallenden Zornes wollte er ihm ein Foto von Johannes Klar schicken, ein Bild von dem toten Mann auf dem Fakirstuhl.
    Er schwankte. Er wusste nicht, was richtig war. In Gedanken diskutierte er mit Ines.
    Ja, er wusste, dass sie tot war. Er hatte an ihrer Urne geweint. Aber schon damals war ein Teil von ihr in seiner Nähe geblieben. Der Körper war beerdigt worden, aber ihre Seele war nicht im Grab mit verschwunden. Er spürte ihre Nähe wie ein Kribbeln auf der Haut. Sie sprach mit ihm. Sie nannte ihn liebevoll »Papa«. Sie war nicht mehr böse auf ihn. Sie hatte ihm verziehen. Jetzt, da er zum Erfüller ihrer Pläne geworden war.
    Dann entschied er sich für einen anderen, spektakuläreren Weg, um diesem Bloem zu zeigen, wer hier der Chef im Ring war.
    »Danke, Ines«, sagte er. »Danke für den guten Tipp. Genau so wird dein Papa es machen.«

    Ann Kathrins Seehund heulte. Sie riss das Handy an ihr Ohr.
    Bernd Küppers meldete sich. Seine unaufgeregte Stimme machte Ann Kathrin noch nervöser.
    »Moin, Frau Klaasen. Ich habe im Fernsehen von Ihrer verunglückten Aktion in der Krummhörn gehört. Wenn Sie Johannes Klar suchen, dann kann ich Ihnen vielleicht helfen.«
    Ann Kathrin machte eine Geste durch den Raum, mit der sie für Ruhe sorgte.
    »Wissen Sie, wo er jetzt ist?«
    »Nein, so würde ich es nicht sagen. Aber ich könnte Ihnen Orte nennen, an denen er sich gern aufhält. Orte, an die er sich in Schreibklausur zurückzieht.«
    »Wo sind Sie im Moment, Herr Küppers? Ich höre Motorengeräusche.«
    »Ja, ich fahre gerade im Auto auf der Störtebekerstraße Richtung Norden. Soll ich zu Ihnen in die Polizeiinspektion nach Aurich kommen? Es macht mir nichts aus, rasch noch nach Aurich …«
    »Nein, wir sind gerade in der OMA -Redaktion in der Stellmacherstraße in Norden. Würde es Ihnen etwas ausmachen, dorthin zu kommen?«
    Ann Kathrin erkundigte sich erst jetzt mit einem Blick bei Holger Bloem, ob er damit einverstanden war. Er nickte.
    »Nein, keineswegs. Ich komme

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