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Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer

Titel: Ann Kathrin Klaasen 08 - Ostfriesenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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wollte auf offener Straße ein paar Mädels befingern. Die Love und die …« Ihm fiel der Name nicht ein. »Wir also sofort hin. Und dann haben wir den ganz schön zusammengeschissen. Aber er nix voll einsichtig, haut mir eine rein.« Pille lachte. »Ich sag, ey, Opa, bist du blöd? Ich mach dich Krankenhaus, du Opfer!«
    Weller sah Schrader an, aber der verstand nicht gleich. Beim Skat funktionierte es zwischen den beiden problemlos. Beruflich ging es immer wieder schief.
    Pille fuhr gestikulierend fort: »Der Alte ist voll durchgedreht. Mann, dafür gibt es zig Zeugen! Die Love, der Michi, Pik und noch ein paar. Aber wir haben ihn gezähmt, sonst wäre den Mädels noch was passiert. Aber wir passen auf in Norden …« Er überlegte kurz und machte dann großspurig weiter: »Ach was, in ganz Ostfriesland! Was ihr Schnarchnasen nicht hinkriegt, das erledigen dann eben wir.«
    »Na, dann müssen wir ja jetzt direkt dankbar sein«, sagte Weller gespielt devot, und Pille lief zur Höchstform auf: »Und als der alte Sack gemerkt hat, dass er bei uns mit so etwas nicht durchkommt, da hat er dann ein Messer gezogen, und so und so damit herumgefuchtelt. Ey, Alter, ich hab voll den Horror gekriegt. Ich dachte, der sticht uns noch alle ab.«
    »Ja«, brummte Weller, »ganz, wie es so Ubbos Art ist. Unbeherrscht und aggressiv. Das kennen wir an ihm.«
    Pille fühlte sich verstanden und quatschte weiter: »Dann ist der Opa aber gestolpert. Vielleicht war er auch noch ein bisschen angesoffen.«
    Pille machte einen torkelnden Mann nach.
    »Und dann?«, fragte Weller interessiert nach.
    »Dann ist der in sein Messer gefallen.«
    Weller nickte. »Dachte ich mir.«
    Zufrieden lehnte Pille sich zurück und versuchte, in den Gesichtern der Polizisten zu lesen, ob sie ihm glaubten. Weller guckte jetzt wieder wie beim Skat, wenn er mit Schrader gemeinsam spielte und ihn aufforderte, eine aufgespielte Karte zu schmieren, weil Weller sie übertrumpfen konnte. Aber Schrader kapierte immer noch nicht.
    »Wir sollten dem Jungen dankbar sein«, sagte Weller zu Schrader. »Also, ich finde, er kann uns ein richtiges Vorbild sein.«
    Pille sah sich voll auf der Siegerstraße. Diese Bullen waren doch einfach zu blöde und schluckten jeden Mist.
    »Vorbild?«, fragte Schrader und wusste nicht, worauf Weller hinauswollte.
    »Ja. Wir sollten es genauso machen wie er und seine Freunde. Das ist nämlich ziemlich raffiniert. Guck mal«, Weller zeigte auf Pille, »er ist ganz alleine. Wir sind zu zweit und können völlig problemlos noch ein paar Kollegen dazurufen, die dann alles bezeugen werden. Wenn ich also diesem Jüngling jetzt so lange in die Fresse haue, bis seine Zähne im Arsch Klavier spielen, dann wirst du hinterher aussagen, dass er mich angegriffen hat, und ich habe mich dann nur gewehrt.«
    Schrader grinste, und jetzt kapierte er, worauf alles hinauslief.
    Pille sprang auf. »Das könnt ihr doch mit mir nicht machen! Ihr droht mir Folter an?! Dafür würde euch jedes Gericht zu Schadensersatz verurteilen! Da könnt ihr blechen, bis ihr schwarz werdet, wenn ihr so etwas androht! Und eure Jobs seid ihr auch los! Ihr könnt dann hartzen gehen!« Als würden die beiden den Ausdruck nicht verstehen, erklärte er: »Hartz  IV , sag ich nur! Eine völlig neue Erfahrung für euch, was?«
    Weller brüllte ihn an: »Hinsetzen! Das Leben ist keines von deinen blöden Videospielen! Wenn im Leben einer stirbt, dann ist der richtig tot, kapierst du das, du Blödmann? Dem kannst du kein USB -Kabel in den Hintern stecken und ein Backup davon machen!«
    Pille starrte ihn an, den Rücken brettsteif an die Wand gepresst. Weller griff in Pilles Haare und zerrte ihn mit einer einzigen langen Bewegung zum Stuhl. Dann trat er ihm die Beine weg. Pilles Hintern knallte auf die Sitzfläche.
    Weller donnerte Pilles Kopf hart auf die Tischplatte. »Und außerdem irrst du dich, Arschloch! Wir drohen gar nichts an. Wir tun es einfach.«
    Schrader war schon bei Weller, um ihn zu stoppen.
    »Er muss wohl gestürzt sein«, sagte Weller.
    Pilles linke Augenbraue blutete.
    »Ja«, sagte Schrader laut. »Vielleicht hat sich der Kleine auch beim Rasieren geschnitten.« Er raunte in Wellers Ohr: »Jetzt ist aber Schluss, verdammt …«
    Pille weinte. »Ich war das doch gar nicht. Ihr habt echt den Falschen! Ich hab nichts damit zu tun!«
    »So? Wer war es denn dann?«, schrie Weller so laut, dass Schrader sein Gesicht verzog, als würde es in den Ohren weh tun.
    »Der

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