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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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rüttelt ihn aus seiner Starre auf. Er lässt etwas zu Boden fallen und krabbelt hastig über das Bett hinweg.
    »Was bist du?«, krächzt er anstelle einer Antwort. Was ich bin? Ich bücke mich und hebe den Gegenstand auf, den er fallen gelassen hat. Es ist eine Spritze, gefüllt mit einer blassgoldenen Flüssigkeit. Hat er sich die Mädchen so gefügig gemacht, nachdem er sie verwandelt hat? Komme ich zu spät, um sein jüngstes Opfer zu retten?
    Die Frau, die ich durch die Tür gehört habe, ist in eine Ecke zurückgewichen. Sie ist nackt, und ihr zierlicher, ausgemergelter Körper wirkt im trüben Halbdunkel sehr zerbrechlich.
    Ich wende mich Jason zu und sende meine Gedanken aus. Lass das Mädchen gehen. Keine Antwort. Nur ein wilder, starrer, unheimlicher Blick aus diesen onyxschwarzen Augen.
    Wenn du das Mädchen gehen lässt, verspreche ich, dass ich dir nicht weh tun werde. Nicht direkt gelogen – ich bin nicht ganz sicher, was für ein Monster er eigentlich ist, aber ich habe nicht die Absicht, ihm weh zu tun. Genau genommen habe ich vor, ihn umzubringen, wenn ich die Informationen bekommen habe, die ich brauche.
    Immer noch keine Reaktion. Nichts. Genau wie bei den Mädchen in dem Unterschlupf kommt keinerlei geistige Verbindung zustande. »Lass das Mädchen gehen.« Das provoziert eine Reaktion. Jason streckt die Hand aus, und die junge Frau läuft zu ihm hinüber.
    Er packt sie am Arm. Sie schreit auf, als er sie an sich presst. »Ich habe dich gefragt, was du bist.«
    Das Mädchen findet endlich seine Stimme. »Bring es um, Jason«, schreit sie. »Du bist doch ein Vampir. Töte es.« Töte es? Wenn ich nicht so wütend wäre, könnte ich die Situation urkomisch finden. Ich gehe zwei Schritte auf die beiden zu. Jason drückt das Mädchen noch enger an sich und verschanzt sich hinter dem dünnen Körper.
    »Nett, Jason. Sehr mutig.« Ich packe seine Finger und biege sie zurück, bis er die junge Frau loslässt. Ich stoße sie weg von ihm. »Zieh dich an und verschwinde.«
    Sie pflanzt sich breitbeinig vor mir auf. »Nein. Ich will ein Vampir werden. Jason hat gesagt…«
    Ich schlage ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. »Was er dir bietet, ist nicht das ewige Leben«, fauche ich. »Und jetzt hau ab.« Sie weicht zurück, reibt sich die Wange, macht aber immer noch keine Anstalten, nach den Klamotten am Fußende des Bettes zu greifen. Wenn ich ihr genug Angst einjage, kapiert sie vielleicht, was ich von ihr will.
    Ich packe Jason am Hals und hebe ihn in die Luft. Ich beiße in seine Wange, reiße ein Stück Fleisch vom Knochen und spucke es ihm ins Gesicht. Jason kreischt und kratzt an meinen Händen. Ich wende mich dem Mädchen zu, lasse sie die Bestie sehen, lasse sie meinen rasenden Zorn spüren.
    Das bringt sie endlich in Bewegung. Sie schnappt sich ihre Sachen und rennt hinaus. Ich hätte ihr schon Zeit gelassen, sich anzuziehen. Nun, da sie weg ist, wende ich mich wieder Jason zu. »Wo ist Simone Tremaine?«
    Er japst und kratzt weiterhin an meinen Händen. Schließlich krächzt er: »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Ich schiebe das Gesicht dicht an seines und lecke das Blut von seiner zerbissenen Wange. Ich flüstere: »Denk noch mal scharf darüber nach, Jason. Die Frau, für die du Mädchen verwandelt hast. Die Frau, die sie ausblutet. Wo ist sie?« Ich lockere den Griff um seinen Hals so weit, dass er sprechen kann. »Wo ist sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Falsche Antwort. Ich war wohl noch nicht überzeugend genug. Du fickst gern, hm?« Mit einer Hand packe ich seinen Hals wieder fester, die andere schließt sich um seine Eier. Sie sind glitschig von Schweiß und klebrig vom Sex. Ich kann nur mit Mühe ein Würgen unterdrücken. Aber ich schaffe es. Ich krümme die Finger und drücke zu. »Denk schneller, Jason.«
    Jason verfällt in Panik. Er tritt wild mit den Füßen um sich, sein Gesicht verfärbt sich rot, und er ringt ächzend nach Luft. Dabei drücke ich noch gar nicht so fest zu. »Bitte. Hör auf.« Sein hämmernder Herzschlag donnert in meinen Ohren. Ich fürchte, er könnte einen Herzinfarkt erleiden. Widerstrebend lockere ich meinen Griff.
    Ich lasse ihn los. Er fällt zu Boden, krümmt sich zusammen und hält eine Hand schützend über den Kopf, die andere vor die Genitalien. Ich lasse ihm eine Sekunde Zeit, zu Atem zu kommen, dann zerre ich ihn hoch und schleudere ihn aufs Bett. »Ich werde nicht noch mehr Zeit mit dir vergeuden. Zieh dich an. Wir besuchen einen Freund

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