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Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen

Titel: Anna Strong Chronicles 05 - Blutrotes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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landen.
    Kapitel 40
    Der Jet hält vor einem großen Hangar mit dem Logo X-Jet. Daneben parkt eine Limousine, und ein Mann steht davor und sieht uns entgegen. Ich nehme an, das ist Williams’ Freund. Sobald die Triebwerke abgeschaltet sind, kommt Shelby nach hinten und öffnet die Kabinentür. »Wie ich sehe, wartet bereits ein Wagen auf Sie.«
    Ich gehe ihm voran die kurze Treppe hinunter. Ein kalter Wind schlägt uns entgegen, der vermutlich von den schneebedeckten Bergen im Westen kommt. Im Westen. Sogar die Berge sind hier auf der falschen Seite. Am Fuß der Treppe heißt mich ein X-Jet-Mitarbeiter in Jeans, langärmeligem blauem Hemd und Windjacke in Denver willkommen. Er spricht mich mit meinem Namen an, und mit einer Ehrerbietung, die ich nicht gewöhnt bin. Avery muss für diese Unterwürfigkeit sehr gut bezahlt haben.
    Shelby überreicht mir eine Karte. »Tom und ich haben Zimmer im Clarion ganz in der Nähe. Das ist meine HandyNummer. Wenn Sie abreisen möchten, rufen Sie einfach an. Wir sorgen dafür, dass der Jet für Sie bereitsteht.«
    Während er spricht, höre ich, wie der Motor der Limousine angelassen wird. Ein Privatjet und eine Limousine mit Fahrer direkt am Flugfeld – vielleicht war es doch etwas voreilig von mir, sämtliche Vorteile von Averys Erbschaft zurückzuweisen. Die Limousine hält neben dem Jet. Die hintere Tür geht auf, und der Mann, den ich gerade eben vor dem Wagen gesehen habe, steigt aus. Er sieht gut aus, jung, und wie Williams bereits erwähnte, ist er ein Vampir. Was bedeutet, dass er vielleicht aussieht wie fünfundzwanzig, in Wirklichkeit aber mehrere hundert Jahre alt sein könnte. Lawson ist am Fuß der Treppe zu Shelby gestoßen, und der Vampir grüßt sie auf eine Art, die verrät, dass er sie schon öfter gesehen hat. Das ist mir eine Warnung, denn wenn er ein Freund von Avery war, ist er möglicherweise nicht mein Freund.
    Als die erforderlichen Höflichkeiten ausgetauscht sind, wendet er sich mir zu. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Ms. Strong. Ich bin Joshua Turnbull.«
    Der Name passt gut zu seinem leichten Südstaaten-Akzent. Er unternimmt keinen Versuch, in meinen Geist einzudringen, so dass ich ihn frank und frei mustern kann. Er ist knapp einsachtzig und ein wenig rundlicher um die Mitte als die meisten anderen Vampire, die ich kennengelernt habe. Er hat blondes Haar und blaue Augen. Zur Jeans trägt er ein langärmeliges Baumwollhemd und eine Jeansjacke, abgewetzte Stiefel mit Holzabsatz und einen Ledergürtel mit silberner Schnalle. Er sieht aus wie ein Cowboy. Fehlen nur noch zwei sechsschüssige Colts an seinen Hüften. Da ich annehme, dass auch er mich mustert, lasse ich noch einen Moment verstreichen, ehe ich auf den Wagen zeige. »Wollen wir?«
    Sein Lächeln ist weder allzu freundlich noch dienstbeflissen. Ich weiß immer noch nicht, ob er Freund oder Feind ist. Spielt auch keine Rolle. Ich brauche ihn nur zu einem einzigen Zweck. Wir steigen in die Limousine. Auf dem Rücksitz liegt ein Stetson. Turnbull nimmt ihn weg, legt ihn auf den Sitz gegenüber und lässt sich neben mir nieder. Der Hut verstärkt noch den CowboyEindruck, aber ich war noch nie länger in Denver.
    Vielleicht tragen hier alle Cowboyhüte. Wir sprechen kein Wort, bis der Wagen den Flughafen verlassen hat. »Der Fahrer hat die Adresse?«, frage ich dann ungeduldig, denn ich will endlich etwas erreichen.
    »Ja. Die Straße ist in Cherry Hills. Sehr nobel. Es könnte schwierig werden, am Sicherheitsdienst vorbeizukommen.« Ich wende das Gesicht ab und unterdrücke ein Lächeln. Wir könnten Schwierigkeiten mit dem Sicherheitsdienst bekommen? Ich habe nicht vor, irgendwelche Schwierigkeiten zu dulden.
    Turnbull fängt diesen Gedanken auf. Auch er lächelt. Williams hat mir schon gesagt, dass Sie ein ziemlicher Hitzkopf sind.
    Ich wende mich ihm wieder zu und runzele die Stirn. Der gute alte Williams. Statt der gepfefferten Erwiderung, was Williams von mir aus mit solchen Bemerkungen machen kann, sage ich: Ich bin kein Hitzkopf. Ich bin entschlossen. Das müsste Ihnen klar sein, wenn er Ihnen gesagt hat, weshalb ich hier bin.
    Er nickt. Ich verstehe, dass Ihnen persönlich viel daran liegt, diese Frau zu finden.
    Nicht so viel wie meinem Freund, der ihretwegen im Sterben liegt. Und sie ist keine Frau. Sie ist eine Hexe. Vergessen Sie das ja nicht. Er strahlt eine draufgängerische Selbstzufriedenheit aus, die sich ganz nach Chauvinismus anfühlt.
    Er begeht einen großen Fehler, wenn

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