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Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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dass dieser Mann böse ist?
    Lance legt mir beide Hände auf die Schultern. »Ich komme bald nach.«
    Nein. Lance, er kann dich nicht zwingen zu bleiben. Falls das ein Zauber ist...
    Er küsst mich zärtlich auf den Mund . Zauber? Wie kommst du auf die Idee? Julian zwingt mich zu nichts. Ich möchte bleiben. Er lässt die Hände sinken.
    Underwood beobachtet mich. Wieder gibt er dem Portier einen Wink, der daraufhin zum Telefon an der Rezeption geht. Lance verlässt mich mit einem knappen Winken. Underwood und ich starren einander an.
    »Es hat keinen Sinn zu kämpfen, Anna. Broderick und ich sind alte Freunde. Ich schicke ihn zu Ihnen zurück, wenn wir Versäumtes nachgeholt haben.« Er zieht den Zeigefinger an meinem rechten Arm hinab. »Bei mir ist er sicher.«
    Meine Haut brennt, wo sein Finger mich berührt hat. Ich zucke zurück und ärgere mich gleich darauf über meine Reaktion. Genau das hat Underwood erwartet, und er sieht mich mit schmalen Augen befriedigt an. »Wichser.«
    Doch Underwood hat sich schon abgewandt. Ich starre seinem Rücken nach.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Bleiben kann ich nicht. Als ich in Underwoods Augen geschaut habe, habe ich in einen Abgrund geblickt – leer, gefährlich und grauenhaft. Ich fürchte, wenn ich hierbleibe, werde ich in diesen Höllenschlund hineingezogen. Nicht einmal mein tiefster Abscheu reicht aus, um mich vor diesem Bösen, diesem Bann zu schützen. Wie konnte ich mir nur einbilden, dass ich Lance würde beschützen können?
    Ich werde Lances Instinkt vertrauen müssen. Underwood hat ihn verwandelt. Jetzt ist es zu spät für die Fragen, die ich Lance längst hätte stellen sollen. Die ich ihm stellen werde, sobald er nach Hause kommt.
    Underwood ist mehr als eine alte Vampirseele. Er besitzt nicht nur vampirische Kräfte, sondern bedient sich auch irgendwelcher Hexerei.
    Was für ein Geschöpf tut so etwas? Was für ein Dämon ist er?
    Kapitel 11
    Ich bin allein im Haus. Rastlos. Voller Angst. Nicht um mich, sondern um Lance. Ich hätte ihn nicht allein lassen sollen. Ich habe mich von diesem Drecksack Underwood beeindrucken lassen. Jetzt ist er irgendwo da draußen mit Lance, und ich tigere hier herum und werde noch verrückt vor Sorge. Und das Schlimmste? Ich weiß gar nicht, warum. Immerhin kann Lance gut selbst auf sich aufpassen.
    Irgendwo schlägt eine Uhr die Stunde. Mitternacht. Lance ist seit drei Stunden weg. Ich warte nicht mehr länger, sondern renne nach oben, ziehe das Kleid aus und schlüpfe in eine Jeans und ein T-Shirt. Dann schnappe ich mir den Autoschlüssel und gehe in die Garage.
    Scheiße. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich nicht weiß, wo das Restaurant ist. Auf der Fahrt dorthin habe ich nicht aufgepasst. Ich gebe den Namen ins Navigationsgerät meines Jaguar ein, und die Route leuchtet auf dem Display auf. Zwanzig Minuten später bin ich da. Der Parkplatz ist noch voll. Aus einer Lounge rechts von mir schwebt Musik durch die Nacht. Der Türsteher hält mich auf. »Bedaure, Miss. Nach neun Uhr keine Jeans.«
    Ich starre ihn an. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch Restaurants mit Kleiderordnung gibt. Hastig fische ich einen ZwanzigDollarSchein aus dem Portemonnaie. »Ich bleibe nicht lang. Ich muss nur nachsehen, ob mein Freund noch da ist.«
    Er verzichtet mit einem Wink auf mein Geld. »Tut mir leid. Aber wenn Sie mir vielleicht den Namen Ihres Freundes nennen würden?«
    »Lance Turner. Nein, Moment. Hier kennt man ihn wahrscheinlich als... «
    »Rick.« Der Mann grinst. »Das Model, nicht wahr? Ja, sicher. Er war hier. Bei Julian Underwoods Party. Sie sind alle vor etwa anderthalb Stunden gegangen.«
    Anderthalb Stunden? »Wissen Sie, wohin?«
    Er schüttelt den Kopf. »Nein. Bedaure.«
    Ein Pärchen nähert sich, und er tritt beiseite, um die Tür aufzuhalten. Als er zu mir zurückkommt, lege ich einen zweiten Zwanziger auf den ersten. »Sie wissen nicht zufällig, wo Mr. Underwood wohnt, oder?«
    Er runzelt die Stirn. »Wenn ich anfangen würde, persönliche Informationen unserer Gäste preiszugeben, hätte ich diesen Job nicht mehr lange, nicht wahr?«
    Scheiße. Er funkelt mich weiterhin an, als hätte ich ihn in seiner Ehre gekränkt. Er ist der Türsteher eines verdammten Restaurants, Herrgott noch mal. Am liebsten würde ich ihm zeigen, wie eine echte Kränkung aussehen würde – ihn vor seinen versammelten »Gästen« niederschlagen, dass er auf dem hochmütigen Arsch landet, und ihn dann watschen, bis er kreischt

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