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Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 06 - Gesetz der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Hause gehen.« Er tritt den Rückzug ins Bad an.
    David wird immer gereizter. Er fährt zu mir herum. »Kenne ich den Kerl? Ich glaube nicht. Warum duscht er also in meinem Badezimmer? Anna, was zum Teufel ist hier los?«
    Ich tätschele seinen Arm. »Beantworte meine Frage, dann sage ich es dir. Es ist wichtig. Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst?«
    Er verzieht das Gesicht und sieht wieder aus wie der Junge mit dem Gamecontroller und den beiden vollbusigen Spielgefährtinnen. »Donnerstag. Glaube ich. Donnerstagabend. Ich war mit Miranda unterwegs und habe einen Anruf bekommen, dass du einen Unfall gehabt hättest.« Er mustert mich mit schmalen Augen. »Du siehst nicht so aus, als hättest du einen Autounfall gehabt.«
    Ich winke ab. »Was noch?«
    »Ich habe den nächsten Flug genommen, bin zu deinem Strandhaus gefahren... « Er hält inne. »Das war’s.« Er blickt enttäuscht drein. »Das ist das Letzte, woran ich mich erinnern kann. Außer... « Ich winde mich innerlich. »Ich habe ganz verrücktes Zeug geträumt. Ich hatte Sex. Da waren zwei Mädchen. Und eine ältere Frau.« Er schließt die Augen, als wolle er der Erinnerung auf die Sprünge helfen.
    »Ich glaube, sie hat mir irgendetwas über dich erzählt.«
    Ich kann es kaum erwarten, Judith von seiner Bemerkung über eine »ältere Frau« zu erzählen. Aber ich bremse meinen Enthusiasmus und sage: »Sex mit zwei Mädchen und einer älteren Frau. Hört sich doch so an, als wäre dir ein kräftiger Schlag auf den Kopf ganz gut bekommen.«
    Er reibt sich erneut die Stirn. »Ich kann mich an nichts sonst erinnern. Alles weg.«
    Ich steuere ihn zurück ins Wohnzimmer. »Setz dich, ich erzähle es dir.« Gewissermaßen.
    Er setzt sich und bemerkt die Zeitungen, die auf dem Couchtisch ausgebreitet sind. »Was für ein Tag ist heute?«
    »Montag.«
    »Montag? Ich war drei Tage lang bewusstlos?«
    Gewisserweise. »Du hast eine leichte Gehirnerschütterung. Nichts, weshalb du dir Sorgen machen müsstest.« Außer diese Blondinen waren nicht so pieksauber, wie sie aussahen.
    »Mein Freund und ich haben uns um dich gekümmert.«
    »Woher habe ich denn eine Gehirnerschütterung?«
    »Das ist wirklich kaum zu glauben. Du bist gestürzt. Im Flughafen. Im Krankenhaus haben sie meine Nummer in deiner Brieftasche gefunden und mich angerufen. Mein Freund und ich haben abwechselnd auf dich aufgepasst, seit sie dich entlassen haben.«
    »Aber was ist mit diesem Anruf? Jemand hat mich doch angerufen und behauptet, du hättest einen Unfall gehabt.«
    »Ein Irrtum. Die Frau hieß Hannah Strong, nicht Anna. Schon seltsam, was?«
    »Du lieber Himmel. Miranda. Sie muss halb verrückt sein vor Sorge. Ich habe ihr versprochen, sie anzurufen, sobald ich hier angekommen bin.«
    »Keine Sorge, darum habe ich mich auch gekümmert. Sie wollte ihre Geschäftsreise abbrechen, aber ich habe ihr versichert, dass das nicht nötig ist. Sie kommt am Freitag wieder.« Trotzdem springt er auf und sucht nach seinem Telefon.
    Ich fange ihn vor der offenen Küche ab. »Du musst dich noch ein paar Tage ausruhen, David. Miranda weiß Bescheid. Mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spaßen.«
    »Mit geht es gut. Ich brauche nur etwas zu essen.« Aber das stimmt nicht. Er schwankt, und sein Gesicht ist bleich geworden. Offensichtlich hat er die Drogen noch nicht ganz abgebaut. Aber für mich ist es ein Glück, dass sich das jetzt bemerkbar macht.
    »Nein. Dir geht es nicht gut. Leg dich wieder ins Bett, ich mache dir einen Teller Rührei.«
    »Rufst du zuerst Miranda an?«
    »Natürlich.«
    Frey kommt vollständig angezogen wieder aus dem Bad. Er zieht eine Augenbraue hoch, als er sieht, dass ich David ins Schlafzimmer schiebe. »Könntest du David eine Portion Rührei machen?«
    Frey geht zur Küche, und ich stecke David wieder ins Bett. »Bleib nur noch einen Tag ruhig liegen, dann geht es dir bald besser.«
    David nimmt meine Hand. »Du bist eine gute Freundin, Anna. Das sage ich dir nicht oft genug.« Ich besitze den Anstand zu erröten. Ein Jammer, dass Lügen noch keine olympische Disziplin ist.
    Frey übernimmt die Küche, während ich schnell nach Hause fahre. Ich dusche und schlüpfe in eine frische Jeans und einen Baumwollpulli. Das mag keine passende Krönungsgarderobe sein, aber ich brauche Klamotten, in denen ich kämpfen kann. Als ich in Davids Wohnung zurückkehre, räumt Frey gerade die Küche auf. »Schläft David?«
    »Wie ein Stein. Schon wieder.« Er weist aufs Sofa.

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