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Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition)

Titel: Anna und das Vermächtnis der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rina Bachmann
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schnell bergab. Die Unterwelt wurde von noch nie da gewesenen, perversen Kreaturen besiedelt. Und was noch schlimmer war: Sie mutierte bald selbst zu einem wuchernden Fremdkörper. Diese andere Unterwelt wuchs schneller als mir, meinen Ministern, Dienern und dem Volk lieb war. Schon bald wurden wir in die Enge getrieben und schließlich hier unten, zwischen ein paar harten buchdeckelähnlichen Umschlägen eingesperrt und hier zum Vor-sich-hin-siechen gelassen.“
    „Wie hast du es überlebt?“ Ian blickte verwundert auf den dünnen alten Mann, der im schwachen Licht der Lampe noch schmächtiger aussah.
    „Wir haben hier eine geheime Quelle. Das darf man nicht laut sagen. Aber es gibt jemanden, der uns hin und wieder ein paar nützliche Sachen bringt. Eine kleine Lampe mit dem schlummernden, bläulichen Feuer reicht für nicht viel, aber gerade dafür, uns halbwegs am Leben zu halten.“
    „Und warum kriegt ihr nicht mehr als das?“
    „Zu gefährlich. Die Schergen der Grausamen würden es merken. Diese Menge ist noch klein genug, damit wir keinen unerwünschten Besuch hier bekommen. Sie würden uns die letzte Lebenskraft rauben. Und das will ich lieber nicht heraufbeschwören.“
    „Verstehe.“
    Anna blickte müde in die Runde und sagte: „Wenn wir nicht bald hier wegkommen, dann bin ich auch wie eine von denen, die zwischen den Buchdeckeln stecken.“ Sie saß zusammengesunken da und kippte beinah von dem Stapel herunter.
    Ian sah sie aufmerksam an. „Du bist ja ganz blass.“
    „Mein Kopf schwirrt. Ich bin fix und alle“, gab sie seufzend zu.
    „Gut, dann lass uns zusehen, dass wir hier verschwinden. Wie war der Trick?“ Er blickte zum alten Magier.
    „Es ginge am besten, wenn ihr euch in Untoten verwandelt, vor allem im Sinne von deren Ausstrahlung. Dann seid ihr für die Schergen der Grausamen so gut wie unsichtbar. Zumindest fallt ihr nicht auf.“
    „Sie lässt also ihre Diener sich darum kümmern?“ Der junge Mann erhob sich langsam vom Boden.
    „Sie geht vermutlich davon aus, dass keiner ihren Labyrinthen entkommen kann. Was bisher auch weitestgehend stimmte.“ Der alte Herr der Unterwelt blickte traurig auf die Regale.
    „Ich muss wissen, was für eine Ausstrahlung ein Zombie hat.“
    „Gar keine. Sie haben eher eine Einstrahlung. Sie saugen die Lebensenergie von ihrer Umgebung auf. Wenn ein Lebewesen deren Weg kreuzt, kann es froh sein, wenn es noch lebendig wegkommt. Diese Kreaturen nehmen jedem seine Energie weg. Davon leben sie.“
    „Das kann ich nicht“, schüttelte Ian entschieden den Kopf.
    „Du musst nichts von anderen aufsaugen“, erklärte Anna, ihre Stimme kaum hörbar. „Du darfst einfach nichts ausstrahlen. Das wird schon reichen.“
    „Zumindest für eine Zeit lang, und besonders wenn du die Wachposten passierst“, fügte der alte Magier hinzu. „Wenn es dir gelingt, nehmen sie dich zwar wahr, spüren aber, dass du genauso ein Parasit bist, wie sie selbst und lassen dich durch.“
    „Das ist nicht gerade so einfach, wie du es sagst. Ich kann es nicht“, gab Ian entrüstet zurück.
    „Stell dir vor, du hast einen festen Schutzumschlag über deinen ganzen Körper. Ähnlich wie du es mit deinen Gedanken schon paar Mal getan hattest“, sagte sie. „Du stellst dir zum Beispiel vor, dass eine Betonwand um dich gemauert ist und all deine nach außen drängenden Energien zurückhält.“
    „Ha!“, rief Ian plötzlich aus, seine Augen funkelten verschmitzt. „Ich habe eine Idee! Ich nehme die Gestalt des schwarzen Prinzen an. So wollte sie es doch haben! Kaum ein Diener wird es wagen, mich anzusprechen. Jedenfalls, ich müsste nichts antworten, selbst wenn sie das täten.“
    „Nun, vielleicht ist es keine schlechte Idee“, gab der alte Herr zu. „Die Gerüchte über die Vorbereitungen zu der Zeremonie und die Krönung des Schwarzen Prinzen kamen auch bis zu diesen entfernten Gefilden durch.“
    „Aber darüber, dass er alles abgeblasen hatte, darüber weiß keiner?“, fragte Anna skeptisch.
    Der alte Mann lächelte. „Sie gesteht ihre Niederlagen nicht gerne ein. Erst recht ihre Untergebenen dürfen nichts davon erfahren.“
    „Dann ist ja alles gut!“, frohlockte Ian. „Dann können wir los!“
    Die junge Frau bewegte langsam den Kopf von links nach rechts. „Ich glaube, ich schaffe es nicht, ich habe keine Kraft mehr.“
    „Aber du könntest dir eine andere Form für die Zeit geben, bis wir oben bei Alphira sind.“
    „Ich habe keine Kraft mehr, mich

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