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Annas Erbe

Annas Erbe

Titel: Annas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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(Bumm-Bumm Bollmann) ermittelt. Wie will er den wahnsinnigen Hacker zur Strecke bringen? Lesen Sie auf Seite 4.
     
    Keiner ist vor ihnen sicher. Sie stechen, sägen, hacken.
    DIE GRAUSAMSTEN SERIENKILLER DES JAHRHUNDERTS – EXKLUSIV!
    Die neue Serie. Teil eins auf Seite 6.
     
    Gestern hatten sie ihn noch auf der Titelseite abgebildet, heute hatte Bollmann ihn abgelöst. Auch im Innenteil wurde Thann nicht erwähnt. Über Fendrich ebenfalls kein Wort – ein schwacher Trost.
     
    Fortsetzung von Seite 1: BLITZ sprach mit Kripochef Bollmann. Er selbst hatte vor 25 Jahren das Mordopfer hinter Gitter gebracht. Günther Eich, 54, jetzt zerstückelt, war selbst ein Mörder! Bollmann versichert: Die Polizei arbeitet mit Hochdruck, hat alle Kräfte mobilisiert. Mehr verrät er nicht. Bollmann: Es gibt Hinweise, aber um die Ermittlungen nicht zu gefährden, muss ich schweigen. BLITZ fragt: Wer hat Günther Eich so gehasst? Oder wurde er zufälliges Opfer eines Wahnsinnigen, der uns alle hasst? WER IST ALS NÄCHSTER DRAN?
     
    In Thanns Kopf schwirrten noch mehr Fragen und unverdaute Erlebnisse. Die letzten vierundzwanzig Stunden. Eva und das Video. Er öffnete eine neue Flasche Weinbrand und goss einen Schuss in die Tasse mit kaltem Kaffee, um den Kater zu besänftigen. Wer hatte Günther Eich so gehasst?
    Egal, ob er der Mörder an seiner Freundin war oder nicht, Anna Korfmachers Kinder mussten glauben, dass Eich der Täter war. Sie hatten Grund zu hassen. Genug, um zu morden? Drei Kinder, die heute 30, 27 und 26 Jahre alt sein mussten.
    Die Vornamen fand Thann nicht in den Unterlagen, stattdessen stieß er auf ein Foto der Mutter.
    Wieder glaubte er Eva zu sehen. Anna Korfmacher sah der Anwaltsgehilfin verblüffend ähnlich. Die gleichen Augen, die gleiche Nase, der gleiche Mund. Sie lächelte fröhlich in die Kamera und hielt ein Baby auf dem Arm. Ein zweites Foto zeigte sie mit Günther Eich und anderen. Sie hatten sich untergehakt und marschierten. Ein Transparent wehte über ihren Köpfen: »Keine Macht den Spekulanten«.
    Das dritte Foto – sein Albtraum. Die tote Anna. Sie hatte ein Loch in der Stirn und auf den Wangen tiefe Schrammen. Zwei auf jeder Seite, parallel, mit einem Abstand von etwa einem Zentimeter. Schöne Leiche, klarer Fall.
    Thann war froh, dass jemand die Augen der Toten verschlossen hatte, bevor die Aufnahme gemacht worden war. Ein Zittern ging durch seinen Körper. Er trank noch einen letzten Schluck kalten Kaffee mit Schuss.
     
     
    17.
     
    »Als ich gestern das Bild gesehen habe, da, in der Zeitung, hab' ich mir gleich gedacht: den kennste doch. Beziehungsweise kannteste, denn da war er ja schon tot. So schnell kann das gehen, nicht wahr? Heute noch putzmunter, beziehungsweise Dienstag, am Dienstag war das, ja, und jetzt isser tot. Ermordet, hamse geschrieben, zerstückelt in sechs Teile, hack-hack. Das muss doch ein Wahnsinniger gewesen sein, der was einen zerstückeln tut, nicht wahr, Herr Inspektor?«
    »Kriminaloberkommissar«, verbesserte Thann.
    »Also, wenn ich da so an der Halte steh', und stehn tu' ich den halben Tag, die Geschäfte gehen immer schlechter heutzutage, dann les' ich immer in der Zeitung, denn lesen, das tut bilden, nicht wahr? Und als ich da gestern das Bild gesehen habe, da wusst' ich gleich, Dienstagvormittag, Stadtfahrt, Goethestraße soundso nach Dresdner, Ecke Danziger. Für mein Gedächtnis da bin ich berühmt. 37 Jahre aufm Bock, immer kreuz und quer durch die Stadt, das hält jung. Ich merk' mir jeden Fahrgast, besonders natürlich, wenn er viel Trinkgeld gibt oder keins.«
    »Hat Herr Eich viel gegeben oder keines?«
    »Nee. Mittel, ganz normal. An den erinner' ich mich, weil wir uns interessant unterhalten haben. Der wusste noch, wie die Stadt früher ausgesehen hat. Und welche Häuser jetzt neu sind, das hat der gleich gemerkt. Ich hab' ihn einen Umweg gefahren, durch die Kaiser-Wilhelm über Bismarckplatz und Friedrichstraße. Das wollte der so. Der hat gestaunt, als hätt' er noch keine Hochhäuser gesehen. Und Sachen wollt' der wissen, wer das gebaut hat und wem dieses gehört. Ich hab' dann immer als Besitzer das gesagt, wo die Reklame am größten war, die wo da aufm Haus draufstehn tut. Das wird dann schon stimmen, nicht wahr? Also, eine richtige Stadtrundfahrt war das.«
    »Hat er Ihnen gesagt, wo er hinwollte?«
    »Sie sind lustig, Herr Chefinspektor. Wenn er das nicht gesagt hätte, wo er hinwollte, hätte ich ihn nicht fahren können, nicht

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