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Annas Erbe

Annas Erbe

Titel: Annas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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vier Mann, besser acht. Zwei Gruppen. Da ist zum einen das Studio im Hinterhaus. Tommaso wird die Möbel wiedererkennen, eine hässliche Deckenlampe und einen schmutzigen Teppich. Er muss aufpassen, dass unser Regiewunder keine Beweismittel unterschlägt. In einem der Räume, die zum Studio gehören, lagern sicherlich weitere Tierfilme.«
    Fröhlich wählte eine Nummer innerhalb des Hauses und orderte Tommaso zu sich.
    Thann fuhr fort. »Ein Spezialist in Sachen Buchführung und Steuern sollte sich zeitgleich die Wohnung unserer Kinohoffnung vornehmen. Es würde mich nicht wundern, wenn in seinem Büro einige Belege für unversteuerte Einnahmen zu finden sind. Einnahmen durch Erpressung in mehreren Fällen beispielsweise und andere illegale Geschäfte. Es gibt einen eingemauerten Safe in der Wohnzimmerwand hinter einem Pin-up-Poster.«
    »Wie kommen Sie auf Erpressung?«
    Berufsgeheimnis. Thann ignorierte die Frage. »Unser Tierfilmer heißt Udo Korfmacher, Dresdner Straße 70, Ecke Danziger. Wohnung und Büro sind im Vorderhaus, dritter Stock.«
    Tommaso betrat den Raum.
    »Das Studio ist im Hinterhaus, zweiter Stock. Vorsicht, vielleicht gibt es einen zweiten Ausgang. Es kann sein, dass man Ihr Klopfen oder Klingeln nicht hört. Die Tür ist aus Stahl.«
    »Hören Sie sich das an, Enrico«, sagte Fröhlich. »Der Junge hat Neuigkeiten.«
    »Bei Korfmacher werden Sie das Original sehen, nicht nur die Videoaufzeichnung«, fuhr Thann fort. »Dreharbeiten. Wahrscheinlich ohne Tiere, aber es ist der gleiche Ort und es ist der gleiche Produzent und Kameramann. Vielleicht erkennen Sie auch einige der Akteure wieder.«
    Tommaso bekam den Mund nicht zu. Fröhlich rieb sich die Hände.
    Thann kam zu seinem Hauptanliegen: »Nehmen Sie Udo Korfmacher fest wegen aller infrage kommenden Delikte. Stecken Sie ihn in Haft und lassen Sie keinen an ihn heran. Ich habe nämlich den dringenden Verdacht, dass er als Zeuge in einer anderen Sache noch weit wichtiger ist. Ich will ihn zum Singen bringen, und seine Freunde würden dabei nur stören.« Die klare Solostimme ohne den Bass von Schneider oder Bollmann.
    »Was ist das für eine andere Sache?«
    »Mord.«
    Und Folter und Zerstückelung.
    »Noch etwas: Sie werden wahrscheinlich einen Kripo-Kollegen beim Nebenerwerb antreffen. Auch wenn er heute Abend vielleicht nichts Strafbares tut, sollten Sie ihn festnehmen. Er hat bei der kleinen Tierschau als Hundeführer mitgespielt. Lassen Sie ihn nicht ungeschoren davonkommen, nur weil er ein Kollege ist. Ihn will ich auch wegen der anderen Sache vorsingen lassen.«
    »Wir werden sehen, Herr Thann. Enrico, du schnappst dir Bönte und Bernhard. Ich hoffe, die sind noch nicht nach Hause gegangen. Keine Streifenwagen, kein Blaulicht. Und denk daran: Stahltür, möglicher Hinterausgang und so weiter. Ich leite die Durchsuchung von Wohnung und Büro. Thann, Sie kommen mit mir!«
    »Ich fahre lieber nicht mit. Es gibt da eine Spur. Einen Hinweis auf eine Dame mit Hund, dem ich nachgehen möchte. Die beiden haben in diesem Tierfilm eine Hauptrolle gespielt.«
     
     
    43.
     
    »Frau Schneider?«
    Vor ihnen stand eine Frau um die 35, mit kurzem, blondem Haar und Schürze. Sie wischte sich die Hände ab. »Ja, was gibt es?«
    »Wir heißen Miller und Thann und kommen vom Tierschutzbund. Wir wollen wissen, wie sehr Sie Ihren Hund lieben.«
    Statt einer Antwort ertönte ein Bellen aus dem Hintergrund. Miller musste grinsen. Thann hatte den Benjamin des K1 als Partner mitgenommen und hoffte, es würde keine Enttäuschung werden. Thann zeigte seinen Ausweis.
    Bodo Schneiders Frau staunte. »Polizei? Was soll das?«
    Thann und Miller drängten sich in die Wohnung.
    »Wir haben Ihren Film gesehen. Großartige schauspielerische Leistung. Muss man schon sagen«, lobte Thann. Miller kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus.
    »Mein Mann ist auch Kriminalpolizist. Kriminaloberkommissar. Sie können mir nichts tun.«
    »Mal sehen«, sagte Miller.
    »Wie kamen Sie zu dieser Hauptrolle?«
    »Bodo sagte, das ist ganz legal, und keiner wird mich erkennen.«
    »Zweimal falsch.«
    »Wieso?«
    »Wir werden Ihre Aussage zu Protokoll nehmen. Vom Grad Ihres Entgegenkommens wird das Strafmaß abhängen.«
    »Wieso Strafmaß? Wie entgegenkommen?«
    »Sagen Sie uns einfach alles, was wir wissen wollen«, riet Miller.
     
    Bodo Schneider war pervers. Er zwang seine Frau zum Sex mit ihrem Schäferhund und filmte sie dabei mit seiner Amateurkamera. Weigerte sie sich, so gab es

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