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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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her, suchte nach etwas, etwas... Er riss eine Schublade auf, dann eine zweite. Da. Ein schwerer Fleischklopfer aus Holz.
    Er griff nach einem Glas Spaghettisoße und wickelte ein großes Küchenhandtuch untenherum, so dass er den Holzhammer verbarg, dann lief er zurück ins Wohnzimmer.
    »Vorsichtig«, sagte er und hielt ihr die Spaghettisoße hin. »Sie ist noch heiß.«
    »Sie riecht fantastisch.« Sie griff mit beiden Händen nach dem Glas.
    Er zog den Fleischklopfer unter dem Handtuch hervor. Schwang ihn zügig hoch, schlug ihr gegen die Schläfe, sodass sie in die Knie ging, die Spaghettisoße stürzte mit ihr und zerbrach, doch das Geräusch wurde gedämpft durch das Handtuch und die dickflüssig rote Konsistenz. Benommen hob sie ihre tomatenfleckige Hand zu ihrer Waffe. Aber bevor sie die erreichte, trat er ihr fest auf die Hand, hörte ihre Finger brechen. Er schlug noch einmal zu, noch einmal und noch einmal, bis sie reglos auf dem Boden lag.
    Er hielt seinen rasenden Atem an und lauschte nach Geräuschen aus dem Schlafzimmer. Nichts außer dem Röhren des Fernsehers. Sie hatte nichts gehört. Was hatten die Leute eigentlich gegen Drogen? Wenn er die Wahl hätte, würde er seine Mutter für den Rest ihres Lebens auf Drogen lassen.
    »Sind das alle Berichte von den Gesprächen heute?«, fragte Max und blätterte einen Stapel Zettel durch. Er stand vor der Wand mit immer mehr Tatortfotos und einem Stadtplan, auf dem gelbe Stecknadeln alle Madonna-Mörder-Tatorte seit dem ersten Mord vor achtzehn Jahren markierten. In der Mitte hatte irgendein Scherzkeks ein Farbfoto der Formaldehyd-Schneekugel mit dem darin schwebendem Tattoo vergrößert, es hatte jetzt die Größe einer Zeitschriftenseite.
    Es war neunzehn Uhr, und die meisten Leihmitglieder der Einsatzgruppe waren vor zwei Stunden nach Hause gegangen. Nur Ramirez, Ivy und Max waren noch da. Telefonanrufe gingen an die Zentrale.
    »Augenblick, Detective.« Ramirez wühlte in einem Stapel
    Zettel. »Hastings hat uns diese vor etwa einer Stunde gefaxt.« Er reichte sie Max.
    »Warum hat sie sie nicht selbst hergebracht?«
    »Sie sagt, ihr wäre unterwegs übel geworden«, sagte Ramirez und lehnte sich in seinem Bürostuhl so weit zurück dass Max fürchtete, er würde hinten überfallen. »Vielleicht ein Hitzschlag.« Ramirez zuckte mit den Achseln, nahm noch ein Blatt Papier von seinem Schreibtisch und reichte es Max. Eine gefaxte Notiz von Regina.
    »Irgendetwas Auffälliges bei den Gesprächen?«, fragte Ivy.
    Sie saß an einem Tisch in der Ecke des Zimmers, ein halb gegessenes Sandwich lag neben ihrem Ellenbogen, daneben stand eine Tasse mit kaltem Kaffee. Sie hatte den ganzen Tag damit zugebracht, wieder und wieder die Verhöre und Tatortbeschreibungen zu lesen, auf der Suche nach irgendetwas, was vielleicht beim ersten, zweiten und dritten Durchgang übersehen worden war, was vielleicht zu Max' Zahlentheorie passte.
    Max reichte ihr die Hälfte des Stapels, dann ließ er sich aufs Sofa fallen. »Eine erstaunliche Anzahl der Psychiatrieinsassen haben irgendeine Form des mathematischen Fachwissens«, kommentierte Ivy.
    »Ich hab hier drei«, sagte Max,
    »Das ist doch merkwürdig. Finden Sie das nicht merkwürdig?«
    »Was wollen Sie damit sagen? Dass die Antworten nicht trimmen?«
    Ivy rieb sich die Schläfen. Sie hatte zu langt unter Neonlicht gesessen. Die Zahlen und Buchsraben auf der Seite vor ihr verschwammen. »Ich weiß nicht. Ich kann nicht mehr vernünftig denken. Also, was machen wir jetzt?«
    »Wir laden die Patienten mit mathematischem Hintergrund vor, und Sie und ich werden sie ab morgen früh selbst verhören.«
    Ivy nickte benommen. Sie musste eine Weile die Augen
    schließen. Vielleicht sollte sie sich auf dem Sofa ausstrecken. Ein kleines Schläfchen machen, bevor sie nach Hause fuhr und Jinx fütterte ...
    Vom Geräusch eines Plastikhörers, der auf der Gabel landete, schrak sie auf und begriff, dass sie im Sitzen am Tisch eingeschlafen war. Sie hatte davon geträumt, sich hinzulegen.
    »Sie geht nicht ans Telefon.«
    »Wer?«. Die Frage kam von Max.
    »Regina.«
    »Wenn ich krank wäre«, sagte Ivy mit geschlossenen Augen, »würde ich auch nicht ans Telefon gehen. Meistens sind es sowieso bloß Verkäufer.«
    »Ja. ja. Da haben Sie wahrscheinlich recht.« Ramirez erhob sich, er sammelte die Tabletts, Einwickelpapiere und Becher ein. »Vielleicht fahre ich morgen früh mal bei ihr vorbei. Vielleicht fühlt sie sich dann schon

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