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Anne Frasier

Anne Frasier

Titel: Anne Frasier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marinchen
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besser.«
    »Machen wir Schluss für heute«, sagte Max. »Ich habe Ethan versprochen, dass ich früh nach Hause komme.« Er sah auf die Uhr und erkannte, dass es dafür schon zu spät war.
    Am nächsten Morgen fuhr Ronny Ramirez bei Regina vorbei, obwohl das satte fünfundvierzig Minuten Umweg bedeutete und hieß, dass er auf dem Weg zurück zur Zentrale in der Rushhour steckte. Sie hatte eine Wohnung in einem Vorort nördlich des Bereichs Fünf. Es war keine tolle Sache, nicht wie Ramirez` Lagerhaus-Loft, aber es war in Ordnung. Ihre Wohnung befand sich in einem großen Ziegelgebäude, das aussah wie ein Krankenhaus - und vielleicht irgendwann mal eines gewesen war. Viele alte Leute lebten dort, und eine Menge weinender Kinder. Wenn man durch den dunklen Flur ging, konnte man das eklige Zeug riechen, das sie kochten. Wo er wohnte, waren keine Kinder erlaubt. Sein Wohnblock zielte auf Singles Mitte zwanzig, es gab einen Swimmingpool und einen Fitnessraum.
    Ihr Wagen stand nicht auf dem Parkplatz. Sie hatte ihn erst vor zwei Wochen gekauft, sie hatte ihn sogar mit raus auf den Parkplatz genommen und ihm die Kiste gezeigt, als sie Pause hatten.
    Wie ein Kind mit einem neuen Spielzeug, dachte er und lächelte.
    Sie musste schon bei der Arbeit sein, vermutete er.
    Er zog sein Handy heraus und wählte die Nummer der Zentrale. »Durchwahl 280.«
    Eine Frau ging ran, aber es war nicht Regina. »Ist Regina da?«, fragte er.
    Wer auch immer am Telefon saß, musste neu sein - sie musste fragen, und als sie sich wieder meldete, war die Antwort ein Nein.
    Ronny drückte den Knopf, um das Gespräch zu beenden, dann saß er da und trommelte mit den Fingern auf das Steuerrad. Sie hätte eigentlich schon bei der Arbeit sein müssen. Dreißig Sekunden später stellte er seinen schwarzen Lexus auf den Parkplatz und ging ins Haus.
    Er klingelte bei ihrer Wohnung, aber niemand antwortete - klar. Also klingelte er bei der Hausmeisterin und bat sie, nach dem Wohlergehen einer Freundin zu sehen.
    Die Hausmeisterin begleitete ihn zu Reginas Wohnung und klopfte. Als niemand antwortete, schloss sie auf.
    Er war in den letzten zwei Wochen ein paar Mal bei ihr gewesen, aber es war ihm nicht gelungen, sie für sich einzunehmen. Sie glaubte, dass er ihr bloß an die Wäsche wollte. Er wollte ihr an die Wäsche, aber er hatte sich selbst gegenüber auch widerstrebend zugeben müssen, dass er sie mochte. Teufel» er konnte gar nicht aufhören, an sie zu denken. Er hatte sie schon immer scharf gefunden, aber irgendetwas war an dem Tag passiert, an dem sie ihm gesagt hatte, dass sie vergewaltigt und für tot liegengelassen worden war. Er hatte angefangen, sie als mehrdimensionales Wesen mit Gefühlen und Vergangenheit zu sehen. Und plötzlich wollte er beweisen, dass er sie mit dem Respekt und der Bewunderung behandeln konnte, die sie verdiente.
    Das einzige Tier, das Regina hatte, war ein Fisch, ein Betta, hatte sie erzählt. Sie war kein Tierfreund - Tiere nervten nur. Immer wenn jemand im Haus ein paar Tage weg war, mussten sie jemand finden, der sich um Muffy, Fluffy oder Foo Foo kümmerte. Als sie ihm von dem Fisch erzählte, hatte er sich gefragt, warum irgendjemand einen blöden Fisch haben wollte, aber später hatte er ihn angestarrt und seine Farben bewundert.
    »Regina!«
    Stille.
    Er brauchte keine Minute, um festzustellen, dass sie nicht hier war - die Wohnung bestand aus einem Koch/Ess/Wohnzimmer, einem Schlafzimmer, einem Bad. Das Bett war ungemacht, aber das war auch die anderen Male so gewesen, als er hier war. Das Bad wirkte nicht feucht oder kürzlich benutzt. Das Waschbecken war trocken, und als er den rosa Duschvorhang beiseite zog, stellte er fest, dass dasselbe für die Wanne galt.
    Er ging zurück ins Schlafzimmer, wo ihr Computer an der Wand dem Bett gegenüber stand. Ordentlich neben dem Monitor abgelegt waren die Fragebögen, die sie ihm gefaxt hatte.
    »Sie ist nicht hier«, sagte die Hausmeisterin, eine junge Schwarze, die jetzt nervös wirkte, weil sie ihn hereingelassen hatte.
    Sie war hier gewesen, so viel war klar.
    Plötzlich kam er sich vor wie ein Idiot. Er war eigentlich nicht der Typ, der überreagierte, und er wusste nicht genau, wie er nun damit umgehen sollte.
    Gestern war sie richtig sauer gewesen, dass sie auf der Straße rumturnen musste, während er den ganzen Tag drinnen sitzen durfte. Und wie er Regina kannte, war sie losgezogen, hatte sich immer mehr geärgert, und wahrscheinlich einfach entschieden,

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