Annies Entscheidung
der nach dem Ersten Weltkrieg mit ihm herkam.“
Riley schnaubte abfällig. „Ein Fluch? Nur Idioten glauben an so etwas.“
Eine ganze Insel voll, dachte Logan und betrachtete die Inschrift. HD und CC.
„Sara glaubt daran“, sagte Annie. „Und Maisy auch. Keine von ihnen ist eine Idiotin.“
„Riley hat Recht“, meinte Logan. „Das ist nichts als Aberglaube.“
Annie sah ihn an. „Das sagt dein Vater auch. Aber so einfach ist es nicht.“
Mit Hugo einer Meinung zu sein war das Letzte, was Logan wollte. „Hast du überhaupt eine Ahnung, was der Fluch beinhaltet? Die Turns haben immer ungern darüber geredet, weil sie befürchteten, dass es sich schlecht auf ihr Leben auswirken könnte.“ Er bezweifelte, dass sich daran etwas geändert hatte.
„Ja, das hat Sara mir erzählt.“
„Das hat sie?“ Sam sah überrascht aus.
„Ja und? Was besagt der Fluch denn?“ fragte Riley ungeduldig.
„Blödsinn“, sagte Logan.
Annies Kinn hob sich ein wenig. „Wozu die Aufregung, Logan? Du hast mir selbst erzählt, dass du kein Turn bist, und wir wissen alle, dass du es kaum abwarten kannst, die Insel wieder zu verlassen.“
„Auf meine Pläne kommt es hier nicht an“, entgegnete Logan. „Man sollte Castillo House entweder restaurieren oder abreißen.“
Annie blinzelte und sah ihre Nichte an.
„Finde ich auch“, sagte Riley.
„Jedenfalls“, fuhr Annie rasch fort. „Luis Castillos Verlobte hat seinen Freund Jonathan geheiratet, der auf der Insel ein Fremder war. Es brach Luis das Herz, und deshalb hat seine Mutter jeden Insulaner mit einen Fluch belegt, der mit jemandem glücklich wurde, der nicht auf der Insel geboren war. Das, was Elena getan hatte – einen Partner vom Festland zu heiraten –, sollte sich nicht wiederholen.“
Riley verzog das Gesicht. „Schräg.“
„Bemerkenswert ist, dass seitdem auf dem Land um Castillo House nichts mehr wächst. Sara meint, das sei der Preis, den die Castillos für den Fluch bezahlt haben.“ Annie schaute zu dem zerfallenden Haus hinüber. „Nur die Bäume haben überlebt. Sie standen am Rand des Anwesens. Deshalb habe ich versucht, meine Kräuter möglichst in ihrer Nähe anzupflanzen.“
„Früher gab es ein Tor, das die Straße versperrte“, erzählte Sam. „Aber es war zu gefährlich, weil die Kinder immer darauf herumgeklettert sind. Also habe ich es entfernt. Wäre es noch da, hätten die Bäume davor gestanden.“
„Sind das deine Pflanzen?“ Riley zeigte auf eine Reihe dünner Stengel. „Die sollen wir retten?“
Annie nickte. „Es gibt keinen sachlichen Grund, warum sie dort nicht wachsen sollten.“
„Vermutlich hat irgendein Turn dort etwas Giftiges entsorgt, um zu beweisen, dass der Fluch wirkt“, entgegnete Logan. „Und die Bäume waren so alt, dass die Wurzeln zu tief in den Boden reichten, um davon in Mitleidenschaft gezogen zu werden.“
Sie warf ihm einen belustigten Blick zu. „Skeptiker.“
„Realistin.“
„Na ja, zufällig habe ich den Boden untersuchen lassen. Er ist ein wenig sauer, mehr nicht.“
„Warum ist es dir so wichtig, dass deine Kräuter hier draußen wachsen?“
„Ich kann sie überall anbauen“, antwortete sie. „Aber dieses Land ist perfekt, um unsere Felder zu erweitern. Sara und ich brauchen mehr Pflanzen für unseren Versand. Unsere Produkte sind einzigartig, weil alle Bestandteile von Turnabout stammen. Wir wollen nichts von außerhalb.“
Sie war so ernst, und er sah sich um. Das Land, das Castillo House umgab, war kein schöner Anblick. „Steht es denn überhaupt zum Verkauf?“ Das letzte Mitglied der CastilloFamilie hatte die Insel verlassen, als er noch ein Baby war.
„Sara hat nachgeforscht. Das ist ein Grund, warum sie in San Diego ist. Die letzte Eigentümerin war Caroline Castillo, aber wir haben sie noch nicht gefunden. Sie hat Turnabout vor etwa vierzig Jahren verlassen. Wir wissen nicht einmal, ob sie noch lebt. Es wäre einfacher, wenn wir einen Privatdetektiv beauftragen könnten.
Aber wir schaffen es auch so. Es dauert nur länger“, fügte sie achselzuckend hinzu.
Logan griff nach der Axt.
„Könnten wir wenigstens den Stamm retten?“ fragte Annie, als er gerade ausholte.
„Wozu?“
„Ich weiß nicht. Für die Nachwelt. Die eingeritzten Buchstaben haben manchen Menschen hier viel bedeutet.“ Sie zeigte auf die anderen Bäume. „Feuerholz habt ihr ja genug.“
„Vielleicht nicht, wenn der Strom nicht bald wieder da ist“, sagte Sam. „Wo sollten
Weitere Kostenlose Bücher