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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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keinen Wind davon bekommen, dass die Tochter des in allen Umfragen führenden Kandidaten von zu Hause ausgerissen war.
    Also hatte Will seine Verbindungen spielen lassen und dafür gesorgt, dass Coleman Black Logan damit beauftragte, sich um Riley zu kümmern.
    Nach einem langen Moment kam die Antwort. „Melde dich morgen wieder.“
    Logan legte das Mikrofon hin, lehnte sich zurück und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht.
    Ihm war klar, dass er egoistisch handelte. Erst wollte er herausfinden, warum Riley wirklich weggelaufen war. Und er war noch nicht bereit, Annie zu verlassen.
    Er schob den Stuhl zurück.
    Cole würde lachen, wenn er ihn jetzt sähe. Sein bester Mann – der mit den eisernen Nerven – ließ sich durch Menschen aus der Vergangenheit aus der Ruhe bringen.
    Nach einer Weile stand Logan auf und ging zum Bürgerhaus, wo sich fast die ganze Stadt versammelt hatte, um auf Nachrichten über den Nachschub an Proviant und die Stromversorgung zu warten. Annie saß an einem der langen Tische.
    Sie kehrte ihm halb den Rücken zu und sprach gerade mit jemandem am Nachbartisch. Er betrachtete ihr Profil, und als sie ihn schließlich bemerkte und lächelte, blieb ihm fast das Herz stehen.
    Verdammt.
    Er schüttelte das beunruhigende Gefühl ab und ging zu ihr. „Ich habe Will wissen lassen, dass uns nichts passiert ist.“ Er stellte seine Schüssel mit Chili auf den Tisch und setzte sich zu ihr. „Wo ist Riley?“
    Ihr Lächeln erstarb. „Ich nehme an, Will hat gesagt, dass du sie sofort nach Hause bringen sollst.“
    „Vorläufig kommt keiner von hier weg.“
    Sie knabberte an ihrer Lippe, bevor sie seine Antwort zu akzeptieren schien. „Sie ist wieder bei Maisy. Offenbar findet sie April faszinierend. Sie hat schon gegessen, also habe ich es ihr erlaubt.“
    Er hatte nur gefragt, wo das Mädchen war, nicht warum Annie ihm gestattete, seine eigenen Wege zu gehen.
    Verdammt, sie saßen auf einer Insel fest.
    Er begann zu essen.
    „Hi, Logan. Annie.“
    Die viel zu fröhliche Begrüßung ließ ihn leise seufzen. Er hob den Kopf, als Darla Towers ihnen gegenüber Platz nahm.
    „Das Ganze ist ein Albtraum, nicht wahr?“ Darla beugte sich vor. „Ich sterbe, wenn ich nicht bald eine Flasche von deiner Lavendellotion bekomme.“ Ihre Worte galten Annie, aber ihr Blick ruhte auf Logan.
    „Wir haben noch genug davon, Darla. Ich schicke dir eine Flasche.“
    „Danke. Jetzt brauche ich nur noch jemanden, der mir damit den Rücken einreibt.“ Darla kicherte.
    „Versuch’s mal bei Leo“, schlug er trocken vor.
    Darla zog den Mund zusammen und stand so hastig auf, dass ihr Stuhl fast umgekippt wäre. Wortlos ging sie davon.
    „Du hättest netter sein können, weißt du“, sagte Annie nach einem Moment.
    Logan zuckte mit den Schultern. Darla Towers interessierte ihn nicht. Ihn interessierte keine Frau auf der Insel, außer einer ganz bestimmten. Es hatte viele Frauen in seinem Leben gegeben, aber nur die Erinnerung an Annie Hess raubte ihm den Schlaf. Während er weiteraß, entging ihm nicht, dass sie lustlos in ihrer Schüssel rührte.
    Viele Leute blieben stehen, um sie nach ihrem Laden zu fragen oder ihr Hilfe auf den Feldern anzubieten. Der Einzige, der nicht vorbeikam, war Hugo. Er war da, saß mit seiner Arzttasche an einem Tisch, um Wunden zu säubern und zu verbinden oder Prellungen zu kühlen.
    Logan bemerkte, dass Annie immer wieder von ihm zu Hugo schaute.
    „Der Anschein kann trügen.“
    „Was?“
    Er zeigte mit dem Kinn in die Richtung seines Vaters. „Du fragst dich sicher gerade, ob das, was ich dir über ihn erzählt habe, wahr ist. Schließlich sieht er im Moment tatsächlich wie der Heilige von Turnabout aus.“
    „Nein“, erwiderte sie leise. „Ich denke nur, wie traurig es ist, dass zwischen euch eine so große Distanz herrscht.“
    „Wie lange ist es her, dass du mit George und Lucia gesprochen hast?“
    Sie quittierte seine ironische Gegenfrage mit einem matten Lächeln. „Das ist nicht zu vergleichen. Ich weiß, was du mir über Dr. Hugo erzählt hast, aber das ist so lange her. Caroline Castillo hat die Insel vor Jahrzehnten verlassen. Du hast selbst gesagt, dass du damals ein Baby warst.“
    „Aber die Ereignisse von damals haben noch lange nachgewirkt“, entgegnete er ruhig. „Iss deine Suppe.“
    Sie schaute kurz auf ihren Löffel, dann sah sie Logan wieder an.
    Er schob seine Schüssel fort. „Was ist?“
    Sie legte die Stirn in Falten. „Was hast du all die

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