Annies Entscheidung
auf.
Erst als sie es zur Hälfte durchgeblättert hatte, ließen die Tränen die Fotos vor ihren Augen verschwimmen.
„Annie?“ Plötzlich hockte er neben dem Liegestuhl und legte eine Hand an ihre Wange. „Ich habe geklopft.“
Ohne es zu wollen, presste sie die Wange an seine wärmenden Finger und schloss die Augen. „Ich habe gehört, wie du weggefahren bist.“
„Ich bin zurückgekommen.“ Er nahm die schweren Alben von ihrem Schoß und legte sie unter den Liegestuhl. „Lass uns ins Haus gehen.“
„Es ist zu still. Zu leer.“ Sie unterdrückte ein Schluchzen.
„O Annie.“ Er setzte sich auf den Rand des Liegestuhls und zog sie auf den Schoß, als wäre sie ein Kind. „Nicht.“ Er strich über ihr Haar. „Es wird alles gut.“
Sie sah ihn an. Die Kindheit und die Tränen hatte sie längst hinter sich gelassen.
„Nein“, flüsterte sie. Er wusste nicht, was geschehen war. Er wusste nicht, was sie getan hatte. Wüsste er es, würde er sie so sehr hassen, wie sie sich selbst hasste. „Nein“, wiederholte sie, bevor sie sich an ihn schmiegte und ihren Mund auf seinen legte.
Seine Lippen waren so kühl wie die Nacht. Sie fühlte, wie er die Hände von ihrem Haar nahm. „Annie…“
„Küss mich.“
Er gab einen leisen Laut von sich.
Ihre Lippen rieben sich an seinen. Ihr Herz raste. Sie wollte ihn schmecken. Ihn fühlen.
Sie wollte seine Hände an sich spüren. Vielleicht würde sie dann endlich vergessen können.
„Logan, küss mich.“ Sie drehte sich in seinen Armen und schob die Hände an ihm hinauf, bis zu den Schultern.
Er hielt sie fest. „Ich will mehr als einen Kuss, Annie. Du bist nicht…“
Sie küsste ihn. Er ließ ihre Hände nicht los, also schloss sie die Finger darum.
„Ich will auch mehr“, wisperte sie. „Ich will alles.“
Plötzlich ließ er ihre Hände los und umschloss ihr Gesicht. Dann sah er ihr in die Augen. „Bist du sicher?“
Er hatte sie vor einem Sturm beschützt.
Könnte er sie doch nur vor sich selbst beschützen.
„Ja.“
Er holte Luft. Mit angehaltenem Atem wartete sie darauf, dass er sie küsste. Dass er tat, was sie in seinem Blick las. Aber seine Berührung war sanft und zärtlich, als er mit dem Daumen über ihre Lippen strich.
Nein. Sie wollte es nicht sanft. Sie wollte eine Leidenschaft, die jeden anderen Gedanken vertrieb. Ungeduldig drehte sie den Kopf. „Logan…“
„Psst.“ Er legte eine Hand in ihren Nacken und rieb mit dem Daumen die Tränen von ihren Wangen.
Aber neue brannten wie Nadelstiche hinter ihren Augen.
Er küsste sie auf einen Mundwinkel. Sie stieß den angehaltenen Atem aus.
Dann stand er auf und zog sie mit sich.
„Ich werde dir nicht wehtun.“
Hätte sie die Kraft dazu gehabt, hätte sie gelacht. Aber sie stand einfach nur da, während er mit den Fingerspitzen ihr Gesicht und den Hals erkundete. Dann schob er sie in den Ausschnitt ihres TShirts und wieder hinauf in ihr Haar.
„Du bist so schön.“ Seine Stimme schien aus seinem tiefsten Inneren zu kommen. „Mehr denn je.“
Sie musste daran denken, was auf jener Hochzeitsfeier vor all den Jahren passiert war. Auch damals hatte er sie schön genannt. Ein schönes Kind.
„Nicht.“ Sie merkte kaum, dass sie aussprach. „Denk nicht an die Vergangenheit.“
„Psst. Ist schon gut.“ Seine Lippen berührten ihre. „Die ist vorbei.“
Ihre Lider fühlten sich schwer an, und sie spürte ihre Einsamkeit wie einen körperlichen Schmerz. „Schlaf mit mir, Logan.“ Unter ihrer Hand an seinem Nacken fühlte sie, wie die Muskeln sich spannten, als er sie küsste. „Jetzt.“
Sie löste die Träger ihres Kleids. Es saß so locker, dass es an ihr hinabglitt und zu Boden fiel.
Er murmelte einen leisen Fluch und setzte sich wieder auf die Kante des Liegestuhls. Sein Arm lag wie eine Stütze an ihrem Rücken, trotzdem fühlte sie sich nicht gefangen, sondern geborgen und begehrt, als er den Mund auf ihren Bauch presste und sein warmer Atem durch das TShirt drang.
Unter seinem Hemd umklammerte Annie die breiten Schultern. Hätte er sie nicht festgehalten, hätten ihre Beine nachgegeben, als er den Mund auf ihrem TShirt nach oben und zwischen ihre Brüste wandern ließ, um erst eine, dann die andere Spitze zu liebkosen. Aber auch das war nicht genug. Sie wollte – musste – seinen Mund auf ihrer Haut fühlen.
Sie zerrte an seinem Hemd und zog es ihm über den Kopf. Sie warf es zu Boden und griff nach ihrem TShirt, doch seine Hände waren
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