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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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einmal.“
    „Den hat sie. Deshalb wird sie auch hier übernachten.“
    Logan sah Annie an. Sie wirkte nervös und angespannt. Das konnte nicht daran liegen, dass sie sich inmitten der feiernden Insulaner unwohl fühlte. Er hatte in den letzten Tagen mit eigenen Augen gesehen, wie beliebt sie war und wie viele Freunde sie auf Turnabout hatte.
    Also war er schuld. Oder Riley. Oder sie beide.
    Er nahm ihre Hand. „Komm.“
    „Ich gehe jetzt nach Hause.“
    „Okay. Ich besorge ein Elektromobil und fahre dich.“
    „Nicht nötig. Ich laufe jetzt seit fünf Jahren über diese Insel. Und das werde ich noch immer tun, wenn du längst weg bist.“
    „Noch bin ich hier.“
    „Leider. Wenn du Riley sofort zu ihren Eltern zurückgebracht hättest…“
    „Wäre sie vielleicht schon wieder ausgerissen“, sagte er leise und zog sie zur Tür.
    Er vertraute darauf, dass sie kein Aufsehen erregen wollte, und ließ sie erst draußen los. „Jetzt erzähl mir endlich, warum du wirklich so aufgebracht bist.“
    Sie zupfte an den Ärmeln ihrer blauen Jacke. „Du hast gesagt, du würdest zum Abendessen kommen“, platzte sie heraus und sah plötzlich aus, als wäre sie entsetzt darüber, dass sie es ausgesprochen hatte.
    „Ich hatte etwas zu erledigen.“
    „Schön.“ Sie hob eine Schulter. „Was auch immer. Es geht mich nichts an.
    Sara…“
    „Sara hat mir schon ihre Meinung gesagt.“
    Und was seine Schwester meinte, war, dass er die Finger von ihrer besten Freundin lassen sollte – es sei denn, er würde noch eine ganze Weile auf der Insel bleiben wollen.
    Er hätte Sara antworten können, dass er eher Mönch werden würde, als Annie wehzutun, nachdem sie schon so viel durchgemacht hatte. Aber er hatte geschwiegen.
    Tatsache war, er begehrte Annie. Sehr sogar. Und nur ein letzter Rest an Anstand, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er ihn noch besaß, hatte ihn daran gehindert, sich einfach zu nehmen, was er wollte.
    „Ich fahre dich nach Hause.“
    „Das brauchst du nicht zu tun.“
    „Vielleicht möchte ich es tun.“
    Annie erstarrte, als ihr bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte. Sie sah ihm ins Gesicht. Unter seinen Augen lagen tiefe Schatten. An seiner Wange zuckte ein Muskel. Ich kenne diesen Mann gar nicht, dachte sie. Aber irgendwie doch.
    Sosehr er die kleine, heile Welt, die sie sich geschaffen hatte, auch zu erschüttern drohte, sie schaffte es nicht, ihm zu widerstehen.
    Sie schluckte. Und nickte.
    Seine Miene schien sich zu entspannen.
    Logan lieh sich Leos EMobil aus, und dieses Mal ließ Annie sich fahren.
    Der Mondschein erhellte die holprige Straße. Annie hielt sich an dem Bügel neben ihrem Sitz fest, um den Abstand zu Logan zu wahren, während sie den Trubel im Bürgerhaus hinter sich ließen und in die stille Nacht hinausfuhren.
    Sie fühlte sich wohl auf Turnabout. Sie konnte ein Geschäft führen und Pflanzen anbauen, bei denen andere gescheitert waren. Endlich führte sie ein Leben ohne Angst. Sie war zufrieden und sogar ein wenig stolz auf sich.
    Aber innerhalb von drei Tagen war alles, was sie sich so hart erarbeitet hatte, aus den Fugen geraten.
    Sie wusste nicht, ob es am Sturm lag. Oder an Riley. Oder an Logan.
    Vielleicht lag es an allem zusammen.
    Logan bog von der Straße auf den Weg zum Strandhaus ab. Der Motor summte leise, als er davor hielt.
    Sie konnte ihren Pulsschlag hören.
    Er hatte keinen Grund mehr, bei ihr zu übernachten. Er konnte bei seiner Schwester schlafen.
    Annie wagte nicht, ihn anzusehen. Denn dann würde sie ihn bitten, bei ihr zu bleiben.
    Also starrte sie auf ihre Tür, während sie ausstieg. Kaum war sie im Haus, hörte sie ihn davonfahren.
    Es war so dunkel, dass sie kaum wusste, ob ihre brennenden Augen offen oder geschlossen waren. Ohne die Taschenlampe, die sie bei sich hatte, einzuschalten, ging sie vorsichtig durchs Wohnzimmer und in Rileys Zimmer.
    Sie zog die Jacke aus, legte sie auf die Matratze und kniete sich vor das Bett.
    Nach kurzer Suche ertasteten ihre Finger den Kunststoffbehälter, den sie darunter verstaut hatte. Sie zog ihn hervor, hob ihn auf und ging damit auf die Terrasse. Dort zog sie den Liegestuhl an den Rand, wo das Mondlicht hell genug war. Dann öffnete sie den Deckel, nahm die drei Alben heraus und stellte den Behälter auf den Boden. Ihre Hände zitterten, als sie die dicken Bände auf ihrem Schoß stapelte, den jüngsten ganz oben.
    Das Leben eines jungen Mädchens, auf Film gebannt.
    Sie schlug das erste Album

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