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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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gewesen und hatte eine Kanne Kaffee auf dem Kocher und das zusammengelegte Bettzeug auf der Couch hinterlassen. Sie sah, dass er sich rasiert und frische Sachen angezogen hatte. Verwaschene Jeans und ein TShirt. Und seine Miene war grimmig. „Alles in Ordnung?“ fragte sie.
    „Wie immer.“ Er ließ den Blick über die versandfertigen Kartons und Umschläge wandern. „Du warst fleißig.“
    Sie verstand den Wink. Er wollte nicht über sich reden. Nun ja, das war nichts Neues. „Das sind die letzten Bestellungen, die vor dem Unwetter eingegangen sind.“ Sie stellte den Korb in einen Karton und strich die Schürze glatt. „Wie geht es deinem Arm?“
    „Gut. Was ist mit dem Kratzer an deinem Rücken?“
    Sie hatte Riley gebeten, ihn mit Aloe einzureiben. „Er tut nicht mehr weh.“ Das höfliche Geplauder machte sie nervös. „Wie sieht es mit dem Telefon und dem Strom aus?“
    „Funktioniert beides noch nicht.“ Er schnupperte an einem Büschel Rosmarin.
    „Das scheint dich nicht zu stören.“ Sie nahm die Schürze ab und hängte sie auf.
    „Ich bin ein geduldiger Mensch.“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. „Wenn du es sagst.“ Sie nahm eine Flasche mit Lotion aus dem Regal, tat sie in eine Tüte, griff nach ihren Schlüsseln und ging zur Hintertür. Die Vordertür hatte sie gar nicht erst aufschließen müssen.
    Er folgte ihr. „Wohin willst du?“
    Sie hob die Tüte. „Zu Darla Towers, um das hier abzugeben. Dann zu den Feldern.“
    „Die sind nass.“
    „Das sind sie oft.“ Sie schloss hinter ihm ab.
    „Als ich hier gelebt habe, musste niemand seine Tür verschließen.“
    Sie steckte die Schlüssel ein. „Ich dachte, du magst Turnabout nicht.“ Sie sah die kleine Gasse entlang. Es hatte aufgehört zu nieseln.
    „Stimmt.“ Er ging mit ihr zur Straße.
    „Du hast dich gerade angehört, als würde die Insel dir fehlen.“
    „Mir fehlt die Zeit, in der die Menschen ihre Türen nicht abschließen mussten.“
    „Nun ja, ich schließe den Laden wegen der Kasse, des Computers und des Warenbestands ab. Heutzutage sind auf Turnabout viel mehr Touristen als früher.
    Es hat einige Einbrüche gegeben, und die sind alle von Fremden begangen worden. Das Strandhaus habe ich nur wegen des Unwetters abgeschlossen.“ Als sie die Straße erreichten, warf sie einen betrübten Blick auf das mit Sperrholz vernagelte Schaufenster. Dada wohnte in einem der Bungalows am Rand des Ortes. „Wo lebst du?“ fragte sie.
    „Ich bin nicht sehr sesshaft.“
    Sie blieb stehen und sah ihn an. „Weißt du, Logan, wenn du findest, dass mich das nichts angeht, sag es einfach.“
    „Nein, wirklich.“
    Sie schnalzte mit der Zunge. „Ich glaube nicht, dass du obdachlos bist.“
    „Das habe ich nicht behauptet.“
    Sie hob die Hände, ließ sie wieder sinken und schüttelte den Kopf. Sie versuchte, ihre Neugier zu zügeln. Schließlich war er nur hier, weil ihr Bruder ihn darum gebeten hatte.
    Forsch ging sie weiter.
    Er passte seine Schrittlänge ihrer an. „Lieferst du die Bestellungen immer persönlich aus?“
    „Nein. Aber im Moment macht es keinen Sinn, den Laden zu öffnen. Wenn jemand etwas braucht, sagt er mir Bescheid. Das hat Darla getan.“
    „Darla ist gestern Abend nur deshalb an unseren Tisch gekommen, um mir ihre Implantate zu präsentieren“, entgegnete er trocken.
    Annie warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Darla ist eine nette Frau, Logan. Nur weil sie es augenblicklich nicht leicht hat…“
    „He, schon gut. Ich wusste nicht, dass du die Fürsprecherin der verlorenen Seelen von Turnabout bist.“
    Sie ignorierte ihn, lieferte die Bestellung bei Darla ab, kassierte das Geld und ging weiter die Straße entlang.
    „Deine Felder sind in der anderen Richtung, Annie.“
    „Wir sind schon fast bei Maisy, und ich sollte nach Riley sehen. Bestimmt ist sie dort.“
    „Der Junge, mit dem sie zusammen ist, gefällt mir nicht.“
    Annie blieb stehen. „Mir auch nicht, Logan. Aber ich bin nicht ihre Mutter, auch wenn ich mich manchmal so anhöre.“
    „Im Moment bist du für sie verantwortlich. Der Bursche ist nicht gut für sie. Du solltest Riley einschließen, bis er weg ist.“
    „Wenn man ein Kind einschließt, lernt es nur, wie man Schlösser knackt.“
    „Ich schätze, du musst es wissen.“
    Ihre Nervosität wuchs. Sie wusste nichts über Logans jetziges Leben. Er dagegen wusste alles über ihre rebellische Jugend.
    „Ich schätze, das muss ich“, bestätigte sie und ging weiter. Doch

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