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Annies Entscheidung

Annies Entscheidung

Titel: Annies Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Leigh
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schon nach wenigen Schritten sah sie ihn an. „Nicht nur Erwachsene stehen vor schwierigen Entscheidungen, sondern auch Kinder und Teenager.“
    „Du zwingst dich, Riley zu vertrauen, weil deine Eltern dir nie vertraut haben.“
    „Warum auch immer, ich vertraue ihr, aber nicht diesem Kenny. Ich gehe jetzt zu Maisy. Kommst du mit?“
    „Ich verzichte.“
    Sie wusste, warum. Dr. Hugo war oft im Maisy’s, und Logan wollte ihm nicht begegnen. Es war traurig. Sie selbst hatte viele Gründe, nicht mit ihren Eltern zu reden. Aber sie hatte nie gehört, dass Dr. Hugo schlecht über seinen Sohn sprach. „Na schön. Ich vermute, wir sehen uns beim Abendessen im Bürgerhaus.“
    „Ich werde kommen.“
    Es war ein Versprechen. Es war ein Fluch.
    In ihrem Bauch machte sich wieder das eigenartige Gefühl breit, als ihre Blicke sich trafen.
    Und dann begann es zu nieseln.
    Seine Mundwinkel zuckten nach unten. Der atemlose Moment ging vorbei.
    Annie schüttelte den Kopf und strich über ihre feuchten Wangen. „Jemand dort oben scheint zu glauben, dass Turnabout ein langes Bad braucht.“
    „Kann sein.“ In seinem dichten dunklen Haar glitzerten die Tropfen wie Diamanten. „Der Regen steht dir.“
    Sie erstarrte, als er sich vorbeugte und ihren Mund mit seinem streifte. Dann schlenderte er lächelnd davon.
    Mit den Fingerspitzen tastete sie nach ihren Lippen.
    „Annie?“
    Die Stimme ließ sie herumwirbeln. Sara stand auf der Veranda von Maisy’s.
    „Sara! Wie bist du hergekommen?“
    Langsam kam Sara die Stufen herunter. „Ist doch egal. War das mein Bruder, den du gerade geküsst hast?“

12. KAPITEL
    Im Bürgerhaus summte der Generator, und vier Leute hatten ihre Instrumente mitgebracht und spielten Musik, zu der einige tanzten.
    Riley strahlte. „Es ist wie eine Party“, schwärmte sie. „Du musst mich hier übernachten lassen. Zu Hause gibt es doch nichts zu tun, oder?“
    „Aber das, wobei ich dich und Kenny vorhin erwischt habe, wird sich nicht wiederholen, ist das klar?“ sagte Annie streng. Vor dem Abendessen hatte sie die beiden Teenager erneut beim Küssen überrascht, und das ungute Gefühl, das der Junge in ihr auslöste, wurde immer stärker.
    „Er übernachtet mit seinen Eltern im Maisy’s“, erinnerte Riley sie. „Das habe ich dir doch schon gesagt.“
    Das hatte sie.
    Annie wusste, dass sie endlich aufhören musste, von ihrer eigenen Jugend auf Rileys Verhalten zu schließen. Das Mädchen war anders als sie. Im Unterschied zu ihr zog Riley den Ärger nicht wie ein Magnet an. Sie konnte auf sich aufpassen. „Na gut. Einverstanden. Wenn sie hier Platz für dich haben, kannst du hier schlafen.“
    Riley eilte davon. Seufzend beobachtete Annie, wie ihre Nichte in der Menge verschwand. Als sie sich schließlich umdrehte, wäre sie fast mit Logan zusammengestoßen.
    „Oh. Hi.“ Ihr Herz schlug schneller, und das ärgerte sie. Obwohl er versprochen hatte, zum Abendessen ins Bürgerhaus zu kommen, war er nicht erschienen.
    Aber eher würde sie sich die Zunge abbeißen, als ihn nach dem Grund zu fragen.
    „Sara ist hier“, erzählte sie ihm. Ihre Freundin hatte sie nach dem Kuss gelöchert, den sie zufällig gesehen hatte. Für Annie war ihre Geschäftspartnerin wie eine Schwester, aber sie hatte ihr nie von Logan oder dem Traum erzählt, der sie seit Jahren verfolgte.
    „Ja“, erwiderte er. „Das habe ich gehört. Sie wäre besser auf dem Festland geblieben.“
    Offenbar gab es nichts, das ihn überraschte. „Na ja, Sara wusste, wie es hier aussieht, wollte aber trotzdem zurückkehren. Manche Leute fühlen sich zu Hause eben wohl.“
    „Und manche Leute können froh sein, dass sie ein Zuhause haben.“ Er legte eine Hand auf ihren Arm, als sie zwischen den Tänzern verschwinden wollte. „Was ist los?“
    „Nichts.“ Sie versuchte, sich loszureißen. „Wenn du schon weißt, dass sie hier ist, warum besuchst du sie nicht? Sie freut sich auf dich. Oder willst du ihr genauso aus dem Weg gehen wie deinem Vater?“
    „Reg dich nicht auf. Ich habe schon mit meiner Schwester gesprochen. Und mit meinem Vater auch“, antwortete er gelassen.
    „Ich rege mich nicht auf.“
    Ihre Augen waren glasig, die Wangen gerötet. Sie war entweder außer sich oder betrunken. Letzteres war äußerst unwahrscheinlich. Die Gerüchteküche hatte vermeldet, dass Annie keinen Alkohol anrührte. „Geht es um Riley?“ fragte er leise. Das Mädchen tanzte gerade mit April. „Sie scheint Spaß zu haben. Endlich

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