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Anonym - Briefe der Lust

Anonym - Briefe der Lust

Titel: Anonym - Briefe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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schneller, nicht so sehr wegen der Dinge, die ich gerade tat, als vielmehr in Erwartung dessen, was ich noch vorhatte zu tun. Ich schüttelte die Flasche und hielt sie hoch. Die klare Flüssigkeit, die sie enthielt, wirkte ölig. Das hier erinnerte mich an die Spielzeuge, die wir in der Grundschule aus Plastikflaschen, Öl und gefärbtem Wasser gebastelt hatten. Mir hatte es immer besonders gefallen, außerdem noch Glitter hineinzuschütten.
    In diesem Fläschchen war kein Glitter, nur eine klare, ölige Flüssigkeit, die funkelte, als ich sie gegen das Licht hielt. Ich las die Zutatenliste, entdeckte aber nichts Beängstigendes. Hanföl. War das überhaupt legal? Ginseng. Ingwer. Lauter natürliche Inhaltsstoffe, dachte ich.
    Wieder begann mein Gesicht zu glühen. In meinem Schlafzimmer gab es keinen Standspiegel, in dem ich meinen ganzen Körper betrachten konnte, nur den Spiegel auf meiner Frisierkommode. Von dort, wo ich stand, konnte ich nur meinen Rumpf sehen. Ich besaß keinen Kopf. Unterhalb der Hüftknochen waren keine Beine zu sehen. Ich bestand nur aus meinen Geschlechtsteilen.
    Brüste. Bauch. Hintern. Möse.
    Du wirst den Artikel kaufen, der Dich am meisten in Verlegenheit bringt, und Du wirst ihn benutzen, bis Du zum Orgasmus kommst.
    Warum hatte es mich verlegen gemacht, dieses Fläschchen mit Flüssigkeit bei einem Mann zu kaufen, der sich nicht einmal etwas aus Frauen machte – und dem man deshalb nicht vorwerfen konnte, dass er nicht erkannt hatte, wie verdammt sexy ich war? Ich schüttelte das Fläschchen noch einmal und zog den Stopfen heraus. Er sah wie der Tropfverschluss eines Medizinfläschchens aus, allerdings ohne die Striche, mit denen die Dosierung angezeigt wird. Wieder drückte ich den Gumminippel zusammen und kniff mich gleichzeitig in meine eigene Brustwarze.
    Die Frau im Spiegel tat dasselbe. Ich streckte die Spitze meines Zeigefingers vor und hielt den Tropfverschluss darüber. Die funkelnde Flüssigkeit bildete eine Träne, bevor sie auf meinen Finger fiel. Ich massierte sie mit dem Daumen ein und wartete. Es fühlte sich immer noch ölig an, und leichte Wärme bildete sich auf meiner Haut.
    Warum machte es mich verlegen, wenn ein Fremder dachte, ich könne keinen Orgasmus haben? Ich ließ einen weiteren Tropfen auf meine Fingerspitze fallen und verteilte ihn auf meinen Nippeln. Als ich sie drückte, rutschten meine Finger ab und glitten über meine Haut. Meine Nippel, die nun hart waren, wurden von dem Öl und meinen Berührungen warm.
    Als ich meinen öligen Finger über meine Klit gleiten ließ, fühlte sich das wie Seide auf Satin an. Meine Lippen öffneten sich. Luft strömte heraus. Wieder berührte ich mich, ließ meinen Finger kreisen und wartete auf die Hitze. Sie kam nach ein oder zwei Sekunden, heißer, als sie auf meinen Nippeln gewesen war. Ich biss mir auf die Unterlippe.
    Es war schwer zu sagen, ob das Öl als Aphrodisiakum wirkte oder ob ich mir die Wirkung nur einbildete, aber spielte das überhaupt eine Rolle? Ich legte mich auf mein Bett, spreizte die Beine und stellte die Füße fest auf die Bettdecke, damit ich meine Hüften leichter in die lockenden Berührungen meiner Hand schwingen konnte.
    Mit langsamen, sanften Kreisen umfuhr ich meine Klit, genau wie ich es am liebsten hatte. Das Öl sickerte langsam in meine Haut ein, aber es blieb genügend übrig, sodass ich nichts mehr hinzufügen musste. Mit meinen Fingerspitzen erkundete ich die vertrauten Kurven und Vertiefungen meines Körpers, die weichen, geheimen Stellen, die mir so viel Freude schenkten.
    Meine Klit wurde heißer, während ich sie rieb, und das war nur natürlich, weil Hitze und Scham zwei Seiten einer Medaille waren, jedenfalls was mich betraf. Schweiß sammelte sich in meinen Achselhöhlen und perlte salzig auf meiner Oberlippe. Ich leckte ihn fort und wünschte mir, es wäre eine andere Zunge, die da über meinen Mund glitt. Wünschte mir, zwischen meinen Schenkeln würde sich die Hand eines Mannes bewegen.
    Warum war es mir so wichtig, was ein Fremder von mir dachte?
    Ich stöhnte und machte die Augen zu, um die Gedanken an alles zu verscheuchen, das nichts mit den Gefühlen zu tun hatte, die sich in mir aufbauten. Hinter geschlossenen Lidern war es einfacher, mir vorzustellen, dass ich nicht allein in meinem nagelneuen Bett mit den sauberen, neuen Laken lag, die nie ein anderer Körper als meiner berührt hatte. Wenn ich meine Augen schloss, hallte das Flüstern meiner Hand, die über

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