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Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Titel: Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S G Browne
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ich wegen meiner vor kurzem entflammten Liebesbeziehung
keine Schuldgefühle empfinde oder dass ich allmählich wie Helen klinge.
    »Ich glaube, ich weiß, warum deine Stimme zurückkehrt«, murmelt Rita in meine Brust.
    »A-um?«, sage ich und hoffe, dass es wie eine Frage klingt und nicht wie ein Schmerzensschrei.
    »Weißt du noch, wann du zum ersten Mal gespürt hast, dass irgendwas mit dir anders ist?«, fragt Rita.
    Ich verstehe nicht.
    Sie stützt sich erneut auf den Ellbogen und schaut mich an. Ich kann die Nähte an ihrem Hals sehen. Wirklich apart.
    »Am Sonntag nach Halloween«, sagt sie. »Warum hast du damals einen Spaziergang runter ins Dorf gemacht?«
    Keine Ahnung, sage ich in Andy-Sprache. Ich musste einfach mal raus.
    »Du warst unruhig?«
    Ich nicke.
    »Voller Elan?«
    Ich nicke erneut.
    »Du hast dich irgendwie anders gefühlt.«
    Ich denke an jenen Sonntag zurück und daran, was mich letztlich dazu bewogen hat, den Weinkeller zu verlassen, und nicke ein drittes Mal.
    Rita richtet sich auf - ihre rosafarbenen Nippel sind ganz hart - und greift über meinen Körper hinweg nach dem Nachttisch, wobei sie mit ihrem Busen über meine Brust streicht. Unterhalb meiner Taille verspüre ich eine inzwischen vertraute Regung, und ich frage mich, ob ich diesmal länger als fünf Minuten durchhalten kann.
    Mit einem leeren Einmachglas in der Hand legt Rita sich wieder neben mich.

    »Wir beide haben an dem Abend, als wir Ray getroffen haben, jeder so ein Glas gegessen«, sagt sie. »Jerry allerdings nicht. Nur du und ich.«
    Ich nicke geistesabwesend, während ich daran denke, wie gut das Wildfleisch geschmeckt hat, wie saftig es war, an meinen Appetit auf mehr, nachdem ich es vertilgt hatte.
    »Wie viele Gläser davon hast du bisher gegessen?«, fragt sie.
    Ich überlege einen Moment, rechne meine Besuche bei Ray und das Glas, das er mir für zu Hause mitgegeben hat, zusammen, halte vier Finger in die Höhe und schließlich auch noch den Daumen.
    »Ich hatte drei davon«, sagt Rita. »Seit dem ersten Glas habe ich gespürt, das sich in mir irgendetwas ausbreitet. Eine Erkenntnis. Ein Bewusstsein…«
    »Ein Erwachen«, sage ich, allerdings klingt es bei mir so: »Ei Ea-aken.«
    »Genau. Und jetzt sieh dir das an«, sagt sie und hält mir ihre Handgelenke entgegen. Erst jetzt fällt mir auf, dass die Fäden an ihrem rechten Gelenk verschwunden sind und nichts weiter als eine schorfige, verheilte Narbe zurückgeblieben ist.
    »Vor ein paar Tagen hat es angefangen zu jucken«, sagt sie. »Und heute Morgen haben sich die Fäden einfach gelöst.«
    Ich starre auf ihr Handgelenk, fahre mit dem Finger über die helle Haut der Narbe und kriege sofort einen Ständer. Das entgeht auch Rita nicht, sie schwingt ein Bein über meinen Körper und setzt sich rittlings über mich, die Knie gegen meine Taille gedrückt, während ihre Oberschenkel einige Zentimeter über meinem Körper in der Luft schweben.

    »Weißt du, was ich glaube?«, flüstert sie und berührt dabei mit den Lippen mein Ohr.
    Ich schüttle den Kopf. Ich kann mich kaum auf meine eigenen Gedanken konzentrieren, geschweige denn erraten, was ihr gerade durch den Kopf geht.
    »Ich glaube, das in den Gläsern ist gar kein Wildfleisch.«
    »As dann?«, frage ich, obwohl ich glaube, dass ich die Antwort bereits kenne. Wahrscheinlich habe ich es von Anfang an instinktiv gewusst und mir nur etwas vorgemacht. Doch anstatt angeekelt zu sein, merke ich, dass ich immer noch mehr davon will.
    »Atmer«, flüstert sie mir ins Ohr, während ihre Oberschenkel zu meinen Hüften hinunterwandern, worauf ich erneut von einem Gefühl der Wärme erfasst werde, das eigentlich gar nicht da sein dürfte und dennoch jede Fleischeslust übertrifft, die ich bisher kannte.
    Meine Sinne sind überwältigt.
    Ich vergesse das Einmachglas und das Menschenfleisch, das mal darin war, und konzentriere mich auf Rita und ihren Körper, der gegen meinen drückt. Drehe meinen Kopf zur Seite, greife nach ihrem kürzlich verheilten Handgelenk und sauge an der Narbe. Rita stöhnt auf und bittet mich weiterzumachen. »Lutsch an mir«, sagt sie heiser, und ich muss an irgendwas anderes denken, um nicht sofort die Kontrolle zu verlieren.
    Ich war nie ein besonders großer Sportfan; an ein Baseballspiel zu denken funktioniert also nicht. Und ein toter Hund im Straßengraben erinnert mich zu sehr an zu Hause. Stattdessen lasse ich vor meinem geistigen Auge die Titel von allen Zombie-Filmen vorbeiziehen,

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