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Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Titel: Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S G Browne
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Körper« und »am Spieß gebraten«. Selbst in meinem Versteck, über dreißig Meter entfernt, kann ich den Duft von gegrilltem Menschenfleisch riechen.
    Fast glaube ich, dass Ray wie Zack und Luke es vielleicht geschafft hat, der Razzia zu entkommen, doch dann beobachte ich, wie sie ihn, auf eine Trage geschnallt, herausbringen. Ray versucht sich mit aller Kraft loszureißen, doch ohne Erfolg. Ich kann hören, wie er durch die Maske vor seinem Mund versucht zu schreien.
    Obwohl Ray geknebelt und gefesselt ist, machen alle einen großen Bogen um die Trage, weichen vor ihr zurück, als würde sie Atommüll befördern. Bis Ray auf die Ladefläche des Animal-Control-Transporters geschoben und zur Erleichterung der Atmer die Hintertüren geschlossen werden.
    Ich möchte Ray helfen, doch wenn ich das tue, das ist mir klar, lande ich bei ihm auf der Ladefläche des Transporters. Diese Reise muss Ray alleine machen. Man wird ihn mit niemandem telefonieren lassen, und er wird auch keinen Prozess bekommen, keines der Grundrechte im ersten
Zusatzartikel der Verfassung kann ihn noch schützen, und niemand wird seine Verteidigung übernehmen.
    Ich bleibe in meinem Versteck, während der Transporter davonfährt, und weiß, dass ich Ray nie wiedersehen werde.

KAPITEL 42
    »Armer Ray«, sagt Rita.
    Sie trägt einen rosafarbenen Pullover mit V-Ausschnitt, eine hautenge weiße Hose aus Polyester und Elastan und schwarze Stiefel. Und auf den Lippen Euphoric Pink.
    »Armer Ray?«, sagt Carl. »Und was ist mit uns?«
    »Mein Gott, Carl«, sagt Naomi, während sie sich eine weitere Zigarette ansteckt und den Rauch ausbläst. »Denkst du eigentlich auch mal an jemand anders oder nur an dich selbst?«
    Die Ironie ihres Vorwurfs wabert zusammen mit der Rauchwolke zwischen den Mitgliedern umher.
    »Ich muss jedes Mal an dich denken, wenn ich einen Werbespot für Golfclubs sehe«, sagt Carl.
    Naomi reagiert darauf mit der gebotenen Feindseligkeit und provoziert so einen weiteren Wortwechsel mit Carl, während Tom und Leslie versuchen zu schlichten. Jerry findet das Ganze amüsant und muss lachen. Und Beth stimmt mit ein, um ihm seine Solidarität zu demonstrieren.
    »Carl hat Recht«, sagt Helen und übertönt damit den Lärm.
    Alle hören auf zu reden, zu lachen oder zu streiten und schauen zu Helen. An der Tafel hinter ihr steht:
    ICH BIN KEIN OPFER.

    Das ist ein wenig provokanter als ihre üblichen Ermunterungen, doch wenn man bedenkt, was Ray widerfahren ist, ist der Zeitpunkt etwas unpassend.
    »Die örtlichen Behörden sehen in dem, was sie bei Ray gefunden haben, wahrscheinlich keine Anomalie.«
    Jerry schaut mit leerem Gesichtsausdruck in die Runde. Wahrscheinlich hat er das Wort »Anomalie« noch nie gehört. »Ist das, äh, irgend so ein indisches Gericht?«, fragt er.
    »Das heißt, sie glauben nicht, dass er der Einzige ist, der Menschenfleisch isst«, sagt Rita.
    »Oh«, sagt Jerry. »Schöner Mist!«
    Schöner Mist, genau. Ich habe jede Menge von dem Mist zu Hause im Kühlschrank.
    »Wahrscheinlich werden sie unsere Aktivitäten jetzt sehr viel gründlicher überwachen«, sagt Helen. »Und unser Verhalten genau unter die Lupe nehmen, vielleicht sogar einige von uns aus dem Verkehr ziehen, um die anderen zu disziplinieren.«
    »Das ist total ätzend«, sagt Jerry.
    »Total«, pflichtet Beth ihm bei.
    Die beiden stoßen sanft ihre Fingerknöchel aneinander und nehmen jeder einen Schluck von ihrer Orangenlimonade. Alles, was Beth jetzt noch fehlt, sind eine seitlich aufgesetzte Baseballkappe und eine Hose, die nur knapp über dem Arsch hängt.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragt Tom.
    »Zunächst mal«, sagt Helen, »sollten wir uns alle unauffällig verhalten und keine Aufmerksamkeit erregen.«
    Ich spüre, wie die Temperatur im Zimmer um etwa drei Grad ansteigt.
    »Und es wäre wohl keine so schlechte Idee, wenn wir aufhören würden, Menschenfleisch zu essen.«

    Ich fahre gerade mit einem Wagen ohne Klimaanlage durchs Death Valley.
    »Und was ist mit Andys Eltern?«, sagt Jerry.
    Ich habe gehört, dass es in der Kalahari-Wüste um diese Jahreszeit recht hübsch sein soll.
    Darüber zu reden, wie du deine Eltern getötet und verspeist hast, ist eine sehr persönliche Sache - so was erzählst du lieber, wenn du den richtigen Zeitpunkt für gekommen hältst. Doch im Leitfaden der Anonymen Untoten steht ja nicht, wie man sich in so einem Fall angemessen verhält, darum muss ich nachsichtig mit Jerry sein.
    »Was ist mit deinen

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