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Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte

Titel: Anonyme Untote - Eine Zombie-Liebesgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S G Browne
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sorgen.
    »Schön«, sagt Helen. »Wird sind uns also einig. Dann lasst uns die Sache jetzt so vertraulich behandeln wie möglich.«

KAPITEL 43
    Als ich zusammen mit Rita vor Jerrys Haus ankomme, dröhnt aus den Lautsprechern Oingo Boingos »Dead Man’s Party«.
    Waiting for an invitation to arrive
Going to a party where no one’s still alive
    Rita trägt eine hauchdünne rote Bluse, einen roten BH und einen dazu passenden Minirock. Außerdem einen roten Stringtanga mit dem Schriftzug Donnerstag , obwohl heute Samstag ist. Kniehohe Plateauschuhe komplettieren ihr Outfit.
    Draußen hinter dem Haus kümmert sich Carl um den Grill.
    Er hat die unteren Körperregionen meiner Eltern in essbare Portionen zerteilt, darunter Stückchen aus der Lende, Rumpsteaks, Teile aus der Flanke und Mom-und-Dad-Hack in Burgerform. Da ich Lust auf ein Steak habe und nicht weiß, welche Teile meiner Eltern Carl zu Burgern verarbeitet hat, entscheide ich mich für ein Stück aus der Lende, während Rita ein Rumpsteak nimmt.
    »Wie willst du’s haben?«, fragt Carl.
    »Fast durch«, sage ich.
    Ich habe immer noch Probleme mit der Vorstellung, rohes Menschenfleisch zu essen, obwohl ich meins nicht
ganz durchgebraten möchte, so wie Tom, der immer noch darauf besteht, ein paar Tofuwürstchen auf den Grill zu schmeißen, um das Gefühl zu haben, sich nach wie vor vegetarisch zu ernähren.
    Rita möchte ihr Fleisch blutig.
    Während Carl unsere Steaks auf den Rost legt, schlendern Rita und ich auf der Suche nach dem Gastgeber ins Innere.
    In der Küche treffen wir auf Naomi und Leslie, sie teilen sich eine Flasche 2000er Beringer Merlot und bereiten die Vorspeisen zu. Es gibt Leberpastete auf selbst gemachten Crostini, Pilze mit Bohnenfüllung, Finger im Bierteig und frische Menschenfleisch-Cocktails.
    Offensichtlich sind meine Eltern nicht die Einzigen, die heute Abend auf der Speisekarte stehen.
    »Habt ihr beiden Hunger?«, fragt Naomi und hält uns einen Teller mit frittierten Fingern mit Ranch Dressing hin.
    Rita probiert einen davon, doch ich lehne ab. Ich mache mir nicht viel aus Fingerfood.
    Ich stelle zwei Flaschen Wein aus der Sammlung meines Vaters ab - einen 1992er Au Bon Climat Pinot Noir und einen 1990er Château Latour Bordeaux. Der Pinot kostet tausendfünfhundert Dollar pro Flasche, also schenke ich Rita und mir jeweils ein Glas ein, dann frage ich, ob jemand Jerry gesehen hat.
    »Er führt die andern durch sein Schlafzimmer«, sagt Leslie und schüttet den Rest Merlot in ihr Glas.
    »Sein Schlafzimmer?«, sagt Rita. »Was ist an seinem Schlafzimmer so besonders, dass er eine Führung macht?«
    »Oh, das müsst ihr gesehen haben«, sagt Naomi und öffnet den Bordeaux. »Ihr werdet’s nicht glauben.«

    Während wir den Flur hinunter zu Jerrys Zimmer gehen, versuche ich mir auszumalen, was er so Unglaubliches mit seinem Zimmer angestellt haben kann, doch nichts von dem, was mir in den Sinn kommt, reicht an die Wirklichkeit heran.
    Als Rita und ich den Raum betreten, sitzt Jerry mit Beth auf dem unteren Ende des Bettes. Sonst ist niemand im Zimmer. Zumindest niemand Dreidimensionales.
    Von den Wänden starren uns Dutzende nackter Frauen aus dem Playboy an. Nicht ein Quadratzentimeter Putz ist noch zu sehen. Doch anhand der Position der Frauen, ihrer Posen, ihrem Gesichtsausdruck und der Anordnung an der Wand lässt sich erkennen, dass Jerry sie nicht völlig wahllos, ohne Idee oder bestimmte Absicht angebracht hat. Dahinter steckt ein klares Konzept, es handelt sich um ein Kunstwerk, das mir bekannt vorkommt, doch ich komme nicht drauf, woher, bis ich einen Blick auf die Decke werfe.
    »O mein Gott«, sagt Rita.
    Es ist die Sixtinische Kapelle.
    Direkt über uns nimmt Miss Februar 1998 die verbotene Frucht entgegen, während zwei weitere Playmates aus dem Garten Eden vertrieben werden. Daneben, in der Mitte der Decke, befindet sich die Erschaffung Evas als Hommage an das Playmate des Jahres 1997.
    Bei der Sintflut handelt sich um eine erotische Komposition aus mehreren klatschnassen Playmates unter der Dusche, in der Badewanne und unter einem Wasserfall, während die Scheidung von Licht und Finsternis eine hellhäutige Miss September 2000 zeigt, die von vier nackten schwarzen Playmates umgeben ist.
    Jedes Motiv, angefangen bei der Scheidung von Licht und Finsternis bis zu Noahs Trunkenheit, hat er aus schönen
Frauen in erotischen Posen nachgebildet. Unter den Vorfahren Christi befinden sich eine Miss Januar 1994 und eine

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