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Anruf aus Nizza

Anruf aus Nizza

Titel: Anruf aus Nizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Borell
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auch Madame etwas mithelfen.«*
    »Aber wie?«
    »Soll Irene bleiben, bis Kind geboren. Ist unmöglich für Mädchen, zu sein Mannequin jetzt. Und ist unmöglich für mich, sie zu empfehlen Freund Emilio Schuberth in Rom. Aber wenn Baby da, alles ist vorbei, Emilio wird Mädchen sofort engagieren, wenn ich ihm sagen. Und Irene? Wird sein glücklich zu arbeiten für Emilio. Ist klar?«
    Monika lächelte. »Das wäre eine großartige Lösung, Herr Torrini.«
    Er stand auf.
    »Bitte, Madame, ich habe nicht viel Zeit, ich möchte gleich sprechen mit Irene. Aber besser, ich allein sprechen.«
    »Gut«, nickte Monika, »ich werde sie rufen.«
    Während sie die Treppe hinaufstieg, hatte sie keine Ahnung, daß sie gerade im Begriff war, sich selber endgültig die Schlinge um den Hals zu legen. Es begann gewissermaßen der letzte Akt einer Tragödie, in der Monika die Hauptrolle spielte...

    *

    Als Irene wenige Augenblicke später hereinkam stand Giulio auf, schloß die Fenster, drehte sich lächelnd zu Irene um und sagte, ohne den geringsten Akzent:
    »Ich halte es für besser, wenn niemand hört, was wir miteinander zu besprechen haben. Wieviel soll für Sie dabei herausspringen?«
    »Wieviel?« fragte Irene. »Wie meinen Sie das?«
    »Alles läßt sich in einer Summe ausdrücken, Fräulein Keltens. Sie wissen Bescheid, ich auch. Wir sind beide am Ball, wir können ihn uns zuspielen.«
    »Ich... ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    »Natürlich wissen Sie das.« Er lächelte sie an. »Ich lebe vom Geld anderer Leute, das tun wir schließlich alle. Auf wieviel schätzen Sie die Berckheims?«
    Irene wurde unsicher. Diesem eleganten, aalglatten Burschen war sie nicht gewachsen. Er spürte, daß er bei ihr Boden gewann und stieß sofort nach.
    »Ein paar Millionen haben sie. Wenn wir zusammen nur eine herausholen, dann hat sich das Geschäft für uns gelohnt.«
    »Verstehe«, sagte Irene. »Ich soll also für Sie die Kastanien aus dem Feuer holen.«
    »Ja«, lachte Giulio. »So ähnlich habe ich mir das vorgestellt. Aber im Ernst: es arbeitet sich immer besser zu zweit, ich habe gerade meinen langjährigen Mitarbeiter verloren, er hat sich unklugerweise selbständig gemacht und wird deshalb sehr bald ins Kittchen wandern. Machen wir halb und halb?«
    »Mit welcher Garantie?«
    »Es gibt bei solchen Geschäften keine Garantie. Vertrauen gegen Vertrauen.«
    »Oder Mißtrauen gegen Mißtrauen?«
    »Wie Sie wollen.«
    »Was soll ich, Ihrer Ansicht nach, unternehmen?«
    »Frau Berckheim Nummer zwei werden.«
    Irene starrte ihn verblüfft an.
    »Ich soll... Teufel, wie stellen Sie sich das vor?«
    Giulio blieb völlig ruhig.
    »Recht einfach. Sie werden Madame solange zusetzen, bis sie es vorzieht, freiwillig das Feld zu räumen. Ist sie erst einmal weg, dann...«, er musterte Irene herausfordernd, »... dann dürfte es Ihnen nicht schwerfallen, den neugebackenen Junggesellen ins Bett und vors Standesamt zu bringen.«
    »Meinen Sie?«
    »Gewiß. Und dann kostet ihn eines Tages seine Freiheit eine runde Million, er wird sie gern blechen.«
    Irene machte aus ihrer Bewunderung keinen Hehl.
    Seine dunklen Augen blitzten sie an, als er sich erhob.
    »Und Sie, Irene, könnten genau die Partnerin sein, die ich mir schon immer gewünscht habe. Wollen wir es zusammen versuchen?«
    »Abgemacht. Was kann ich tun?«
    Er zog eine kleine Schachtel aus der Tasche, öffnete sie und stellte sie vor Irene auf den Tisch.
    Irene beugte sich neugierig vor und sah ein Armband, goldene Glieder mit Rubinen und Saphiren besetzt.
    »Hübsch«, sagte sie. »Was soll ich damit?«
    »Es gehört ihr. Ich habe es... sagen wir mal, gerettet. Sie weiß nicht, daß es noch existiert. Tragen Sie es, Irene.«
    »Sie wird es doch sofort erkennen und...«
    »Und ohnmächtig werden vor Entsetzen, verlassen Sie sich drauf. Und dann wird sie fragen, woher Sie es haben, und Sie werden sagen: von einem gewissen Tino Moreno und...«
    »Ich fange an zu verstehen.«
    »Sie sind ein kluges Kind.«
    »Weiß ich. Also weiter, was dann?«
    »Dann werden Sie ihr die Wahl lassen: entweder dieses Armband, gewissermaßen als Souvenir und Andenken an Ried, ihren Mann und ihre, Kinder, oder — einen Riesenskandal. Ein Skandal, das muß man ihr klarmachen, Würde sie ebenfalls Ried, ihren Mann und die Kinder kosten. Wenn sie vernünftig ist, bleibt ihr immer noch der Ausweg, leicht ramponiert in die Arme ihres Jugendfreundes Wolfgang Rothe zu eilen.«
    Irenes Augen wurden

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