Ans Glueck koennte ich mich gewoehnen
vereinsamen, keine Anerkennung mehr zu bekommen, da wir die vermeintlichen sozialen Erwartungen nicht erfüllen.
Auch das ist Mut im Sinne von Friedrich Nietzsche. Für Nietzsche geht es im Leben darum, der zu werden, der man ist. Nur, wer bin ich? Leider kann ich das nicht ohne Weiteres erkennen. Selbst dann, wenn ich mich wissenschaftlich und medizinisch komplett analysieren und sezieren könnte, wüsste ich dann, wer ich bin? In der Vorrede der Genealogie der Moral schreibt Nietzsche: »Wir sind uns unbekannt, wir Erkennenden, wir selbst uns selbst.« 41
Wir sind uns unbekannt, weil wir uns nicht erkennen können. Wir sind keine Maschinen, die wir analytisch und wissenschaftlich analysieren können. Wir Menschen sind mehr. Wir können erleben, wir haben Gefühle und Verstand. Wir sind rational und emotional. Eine Mischung eben. Ein Mehr als die Summe seiner Teile. Und dann auch noch eine Mischung, die sowohl ihre Zutaten als auch ihre Mischungsverhältnisse im Laufe eines Lebens ändert. Deshalb werden wir wohl zu keinen Zeitpunkt unseres Lebens wissen, wer wir sind. Trotzdem wollen wir unser Leben lang uns selbst nahekommen: Wir wollen das tun, was uns entspricht. Wir wollen unser Leben erleben. Wir wollen authentisch sein. Deshalb dürfen wir nicht aufhören, uns selbst immer wieder zu suchen, um das Gefühl zu bekommen, uns selbst gefunden zu haben. Zumindest für eine gewisse Zeit. Wir werden uns vermutlich unser ganzes Leben lang suchen und finden müssen. Und genau dafür müssen wir mutig sein.
Manchmal sehen die Mutproben, die unser Leben von uns fordert, ganz anders aus als das, was wir gemeinhin unter Mutproben verstehen. Eine meiner Mutproben bestand beispielsweise darin, Friedrich Nietzsche zu lesen. Jahre vorher hatte ich viele Glücksratgeber gelesen, in der Hoffnung, persönliche Krisen so zu meistern. Oft habe ich mich gefragt, warum mich das nicht weiterbringt. Heute glaube ich, es zu wissen: Wahrscheinlich hat mich diese Art von Ratgeberliteratur mir selbst nicht nähergebracht. Nietzsche hat das geschafft. Obwohl es mir anfangs sehr schwer fiel, ihn zu verstehen. Aber ich habe nicht aufgegeben: Auch das bedeutet Mut.
Überprüfen Sie anhand von ein paar Fragen, wie mutig Sie sind.
•Welche emotionalen Bremsen haben Sie? Selbstzweifel, Vorsicht, Besorgtheit? Wo steckt Ihre Angst?
•Wie begegnen Sie Ihren Ängsten?
•Erinnern Sie sich an Situationen, in denen Sie Ängste überwunden haben? Wie haben Sie das gemacht? Suchen Sie sich Situationen, in denen Sie Mut beweisen! Gehen Sie den Situationen, die Ihnen Angst machen, nicht aus dem Weg. Nähern Sie sich. Wenn Sie Angst vor Hunden haben, kehren Sie nicht gleich um, sondern laufen Sie zuerst mit großem Sicherheitsabstand vorbei. Verringern Sie die Abstände!
•Können Sie etwas mit sich anfangen? Können Sie allein sein? Oder fühlen Sie sich dann gleich einsam, nervös und unwohl?
•Suchen Sie Momente, in denen Sie allein sein können. Vielleicht erst einmal mit einem guten Buch, aber ohne Handy, Internet oder Fernseher. Haben Sie mit sich Geduld. Üben Sie in kleinen Schritten und kleinen Zeiteinheiten. Halten Sie inne und besinnen Sie sich auf sich selbst. Tun Sie auch mal nichts!
•Haben Sie Zivilcourage? Wann haben Sie das letzte Mal für eine Person oder Sache Partei ergriffen? Üben Sie sich darin, Ihre Meinung zu vertreten. Vielleicht trauen sie sich, Ihrer Mutter zu sagen, dass sie keine selbst gestrickten Pullover tragen, selbst dann nicht, wenn sie diese seit zehn Jahren zu Weihnachten bekommen.
Sinnlosigkeit des Leidens
Sinnlosigkeit des Leidens
Warum ohne Sinn das Glück auf sich warten lässt
Always look on the bright side of life Schau immer auf die heitere Seite des Lebens
Brian kommt im Stall neben Jesus auf die Welt. Er wächst in Judäa auf und verliebt sich als junger Mann in die idealistische Judith. Sie kämpft gegen die römischen Besatzer und ist Mitglied der »Volksfront von Judäa«. Auch Brian wird dank größter Bemühungen in diese Gruppe aufgenommen. Er beteiligt sich an dem Einbruch in den Palast von Pontius Pilatus, um die Frau des Statthalters zu entführen und so das römische Imperium zu vernichten. Die Entführung missglückt, da eine andere Widerstandsgruppe die gleiche Idee hatte. Brian wird verhaftet. Durch eine Menge Zufälle gelingt ihm jedoch die Flucht. Um nicht entdeckt zu werden, schlüpft er auf einem Marktplatz in die Rollen zahlreicher Propheten. Obwohl oder gerade weil er nur
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