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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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die Hochburg dieser Götter angreifen, Dev! Wenn Sie das Schiff nicht steuern, werde ich es tun. Sie haben die Wahl!«
    Dev überschlug rasch die Möglichkeiten. Sie konnte sich ihm widersetzen und damit riskieren, daß Larramac in seiner Unerfahrenheit das Schiff zerstörte. Sie wußte genau, wieviel Geduld und Fingerspitzengefühl notwendig waren, ein Schiff wie die »Foxfire« zu steuern. Und Geduld und Fingerspitzengefühl waren durchaus nicht die stärksten Eigenschaften ihres Arbeitgebers. Wenn Larramac das Kommando über das Schiff übernahm, waren sie alle verloren.
    Flüchtig dachte sie daran, den Schiffsantrieb zu beschädigen, so daß sie nicht starten konnten. Doch mußte die Beschädigung so stark sein, daß Dunnis sie nicht reparieren konnte, und somit saßen sie auf diesem öden Planeten fest. Konnte aber Dunnis den Schaden beheben, würde Larramac nicht zögern, das Schiff zu starten. Rasch verwarf sie diesen Gedanken wieder.
    Der Überfall auf die Götter hatte zwar nur eine Erfolgschance von eins zu einer Million, doch war es immerhin besser, wenn sie das Kommando über das Schiff behielt. Resignierend seufzte sie laut. »Sie haben gewonnen, Roscil, doch ich warne Sie! Ich werde mich über Sie bei der Raumfahrtbehörde beschweren, sobald wir in die Zivilisation zurückgekehrt sind – wenn wir jemals zurückkehren.«
    »Keine Sorge, wir werden zurückkehren. Alles weitere besprechen wir heute nacht.« Er wandte sich um und verließ ihre Kabine.
    Dev ließ sich erschöpft auf ihr Feldbett sinken und versuchte, sich etwas zu sammeln. Es war traurig, daß ein kranker Geist manchmal die Macht erhielt, seine Neurosen zu aktivieren, ohne dabei groß nach anderen Gesunden fragen zu müssen. Ihr war klar, daß nichts im Universum ihren Chef davon abhalten konnte, seinen Plan durchzuführen. Ihrer Verantwortung oblag es nun, dafür zu sorgen, daß alle möglichst unverletzt dieses Abenteuer überstanden.
    »Es war mein Fehler«, dachte sie, »daß ich von Roscil eine zu gute Meinung hatte. Wie das alte Sprichwort sagt: Bist du nicht Teil der Lösung, dann bist du ein Teil des Problems.« Und Roscil Larramac, entschied sie, hatte sich tatsächlich zu einem Problem entwickelt.

»Worin liegt Sicherheit begründet? Nicht in einem Universum voller Überraschungen und Enttäuschungen. Es zeugt von Leichtsinn, bei anderen Menschen Sicherheit zu suchen. Ein gesunder Geist entwickelt seine Sicherheit aus sich selbst, und nur daher.«
    Anthropos: Der gesunde Geist
     
     
     
V
     
    Nach diesem Gespräch mit Larramac hatte es keinen Sinn mehr, weiterzuschlafen. Dev erhob sich, duschte, und schaffte es gerade, eine Mikrospule über vergleichende interplanetarische Fischkunde durchzusehen, ehe sie ihr Tagewerk begann.
    Sie ging in die kleine Küche der »Foxfire«, doch niemand hatte sich um das Frühstück gekümmert. Am Beginn der Reise hatte sie einen Plan für den Küchendienst ausgearbeitet, der auch sie und Larramac einschloß. Für das heutige Frühstück war jedoch Dunnis verantwortlich, der aber anscheinend noch mit der Anfertigung des Störsenders beschäftigt war. In dem Durcheinander der letzten Nacht hatte Dev vergessen, jemanden für den Küchendienst neu einzuteilen. Mit einem müden Seufzer begann sie, ein leichtes Frühstück für die gesamte Mannschaft zuzubereiten. Sie mußte den Leuten Bescheid geben, daß sich durch Zhurats Tod die Einteilung zum Küchendienst jeweils um einen Tag verschob.
    Sie war kaum mit dem Frühstück fertig, als ein Besatzungsmitglied nach dem anderen in der Küche auftauchte. Nur Dunnis kam später, doch er hatte den Störsender fertig. Wie er Dev versicherte, würde der Sender sämtliche Funksprüche, die in einem Radius von vierzig Metern von den installierten Wanzen gesendet wurden, so verzerren, daß niemand mehr daraus schlau werden konnte, was bedeutete, daß im gesamten Bereich des Schiffes ihre Gespräche nicht mehr abgehört werden konnten. Dev unterdrückte eine spitze Bemerkung über seine Verspätung und nickte nur, sie war überzeugt, daß er seine Arbeit gut gemacht hatte.
    Sie hatten kaum das Frühstück beendet, als auch schon die Einheimischen beim Schiff ankamen. Etwa vierzig Daschamesen hatten mit ihren Karren voller Erz einen Halbkreis um die Ladeluke der »Foxfire« gebildet. Dascham war reich an seltenen Erzen, die kaum irgendwo sonst im Universum zu finden waren, und besaß große Vorkommen edelsteinhaltiger Mineralien, aus denen Türkise,

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