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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Alexandriten und Turmaline gewonnen wurden. Einzig und allein aus diesen Gründen hatten die Menschen Handelsbeziehungen zu diesem Planeten angeknüpft. Die Götter von Dascham schienen nichts dagegen zu haben, daß die Daschamesen Messer und andere Gebrauchsgegenstände gegen ihre Mineralien tauschten, Dinge, die sie selber auf ihrem Planet kaum herstellen konnten. Und nur die Tatsache dieser billigen Bezahlung machte Dascham zu einem lohnenden Handelspartner.
    Dev war klar, daß ihr nach Zhurats Tod die Aufgabe zufiel, die Arbeit der Roboter zu überwachen, die das Erz von den Daschamesen übernahmen und in die leeren Container im Frachtraum des Schiffes zu füllen hatten. Zu dieser Aufgabe zog sie alle zwanzig Roboter heran, auch die beiden Wachen vor der Tür des blinden Passagiers.
    »Halten Sie das für klug?« fragte Larramac sie.
    »Was soll schon passieren? Grgat kann das Schiff nicht verlassen, sonst töten ihn die Götter. Das Schiff stehlen kann er auch nicht, da er es nicht fliegen kann, und ich habe ihm aufgetragen, nichts zu berühren, wenn er seine Dämonen jemals erreichen will. Er kann also kein Unheil anrichten. Für mich ist es schon schwer genug, Zhurats Job zu übernehmen, deshalb brauche ich alle Roboter.«
    Während also Larramac die gelieferte Ware der Daschamesen inspizierte und mit ihnen über die Bezahlung verhandelte, instruierte Dev ihre Roboter. Das Feilschen mit den Daschamesen dauerte nicht lange, sie waren nachgiebig, meistens mit dem Angebot zufrieden, das die Menschen ihnen machten. Die Götter schienen jegliches selbständige Denken und Handeln aus ihnen herausgepreßt zu haben.
    Die Zahlungsmodalitäten schienen abgeschlossen, und Dev setzte ihre mechanische Truppe in Bewegung. Obwohl sie Zhurat mehrmals bei seiner Arbeit beobachtet hatte, war ihr diese doch fremd, und es fiel ihr schwer, sie richtig auszuführen. Sie mußte ihre Augen überall haben, denn die Roboter schienen geradezu darauf aus zu sein, alles und jedes falsch zu machen.
    »Kein Wunder, daß Zhurat immer bösartig und jähzornig gewesen war«, dachte sie. »Ich würde auch durchdrehen, wenn ich dauernd das Kindermädchen für diese zwanzig hochgradig Schwachsinnigen spielen müßte.«
    Spät am Nachmittag hatten sie die Ladearbeiten abgeschlossen. Zufrieden begutachtete Larramac im Frachtraum die Ladung und überschlug im Geiste seinen Gewinn. Dev war todmüde. Die Aufregung der letzten Nacht, der Mangel an Schlaf, die nervenaufreibende Überwachung der Roboter, und nicht zuletzt das Wissen um das gefährliche Vorhaben von Larramac hatten sie geschafft. Sie wünschte sich nichts mehr, als sich in ihre Kabine zurückzuziehen und mehrere Stunden zu schlafen, doch es gab noch etwas, das sie vorher erledigen mußte.
    Sie verließ das Schiff und begann wie ziellos in der Gegend herumzuwandern. Die Landeraketen der »Foxfire« hatten den Boden im Umkreis von dreißig Metern verbrannt, darüber hinaus war er bedeckt mit üppig wuchernden Blumen und Pflanzen, die in kräftigen Farben schillerten. Die meisten dieser Pflanzen reichten ihr bis zum Knie, nur einige wenige waren hüfthoch. Sie wogten sanft in der leichten Brise, die für die Nacht weitere heftige Regenfälle ankündigte.
    Dev tat so, als betrachte sie interessiert die Pflanzen, doch in Wirklichkeit suchte sie etwas ganz anderes, etwas, das viel kleiner und viel weniger auffällig war. In der letzten Nacht hatte Dunnis ihr einen der Mikrosender, die die Götter zum Abhören verwendeten, gezeigt, und sie wußte daher, wonach sie zu suchen hatte. Doch es war nicht einfach, sie zwischen diesen wildwuchernden Pflanzen zu finden.
    Systematisch suchten ihre Augen den Boden ab, und ein plötzliches metallisches Funkeln verriet ihr, daß sie gefunden hatte, wonach sie Ausschau hielt. Die blankpolierte Hülle eines dieser Minisender reflektierte das Sonnenlicht, und etwa eine Stunde später hatte Dev genug von ihnen entdeckt, um sich ein grobes Bild ihres Anordnungsmusters machen zu können. Sie waren so zahlreich vorhanden, daß kein Sender mehr als fünf Meter vom anderen entfernt war, und an einigen Stellen, z. B. am Rand der Straße, lagen sie noch dichter beieinander. Das riesige Ausmaß des Überwachungssystems der Götter ließ sie frieren. Wenn sich auch diese Minispione nur auf die bewohnten Gegenden von Dascham konzentrierten und nicht systematisch über den ganzen Planeten verbreitet waren, mußte es sich um Billionen kleiner Mechanismen handeln, die jedes

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