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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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dann nach einem kurzen Zeitraum wieder normalisiert.«
    »Das wird eine Erleichterung für mich sein«, murmelte der Daschamese. Er haßte die Schwerelosigkeit.
    Dev begann den Countdown. Sie zählte die Sekunden laut mit und zündete bei Zero die Bremsraketen. Die innere Beschleunigung war nicht sehr groß, doch nach mehreren Stunden der Schwerelosigkeit war das plötzliche Gefühl der Schwere äußerst unangenehm.
    Die »Foxfire« lag genau auf Kurs. Die Atmosphäre, in die sie eintauchte, war so dünn, daß es keine nennenswerten Turbulenzen gab. Doch schon 20 Minuten später durchstieß das Schiff die ersten Wolkenfelder, und Devs Arbeit begann. Sie mußte das Schiff so steuern, daß die Spitze nach oben gerichtet blieb, während der Schiffskörper wie ein schwerer Felsbrocken der Oberfläche des Planeten entgegenstürzte, eine Aufgabe, die sehr viel Fingerspitzengefühl erforderte.
    Dev wußte, daß Larramac trotz seiner Prahlerei nie dazu in der Lage gewesen wäre. Er mochte wissen, wie man ein Flugzeug flog, doch die aerodynamischen Unterschiede zwischen diesem und einem Raumschiff waren unvorstellbar. Flugzeuge hatten – Flügel und waren so konstruiert, die Strömungen der Luft zum Flug auszunutzen. Raumschiffe waren zylinderförmig, der Entdeckung angepaßt, daß der Hyperraum ein zähflüssiges Medium war. Aufgrund ihrer Form waren sie in der Lage, mit geringster Reibung diese zähflüssige Masse zu durchqueren, doch unter atmosphärischen Bedingungen waren sie kaum zu fliegen. Rotoren und kurze Schübe durch die Stabilisierungsraketen mußten dafür sorgen, daß sie immer aufgerichtet blieben.
    Steuermanöver in der Atmosphäre waren jedem Raumschiffkapitän ein Greuel, und trotzdem waren sie der wichtigste Bestandteil seiner Pflichten. Mit einem guten Navigator und Ingenieur konnte jeder halbwegs ausgebildete Idiot ein Schiff durch den Hyperraum steuern. Doch die Landung war eine Kunst, die nur vergleichsweise wenige beherrschten.
    Mit traumwandlerischer Sicherheit ließ Dev ihre Finger über die Tasten und Schalter der Kontrollinstrumente fliegen, wandte dabei keinen Blick von dem Chronometer. Sie näherten sich dem Punkt, an dem sie über dem Horizont auftauchten, und in Sichtweite der Götter gerieten. Von diesem Zeitpunkt an waren sie in ständiger Gefahr, präsentierten sich den unbekannten Waffen der Götter wie eine Zielscheibe.
    »Wir tauchen jetzt über den Horizont«, kündigte sie an.
    »Die Götter haben jetzt achteinhalb Minuten Zeit, uns direkt anzugreifen. Danach sind wir in der Lage, sie mit unserem Schwerkraftantrieb außer Gefecht zu setzen. Wir können nur hoffen, daß sie zu überrascht sind, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen.«
    Niemand sagte ein Wort, angespannt hielten alle den Atem an. Behutsam legte Dev ihre Hände auf die Schalter der Antriebsaggregate, um das Schiff sofort aus der Ziellinie manövrieren zu können, sollten die Götter beschließen, Zielübungen auf sie zu machen. Unbekümmert um Larramacs heftige Drohungen beschloß sie, sofort zu fliehen, wenn die Götter den Angriff auf sie eröffneten, bevor die »Foxfire« ihre einzige Waffe, den Schwerkraftantrieb, ins Spiel bringen konnte. Sollte er sie dann ruhig entlassen! Sie zog es immer noch vor, ohne Job zu leben, als in einem zerstörten Raumschiff zu sterben. Vielleicht würde Larramac dann auch die Sinnlosigkeit seines Unternehmens einsehen und aufgeben.
    Doch nichts rührte sich am Berg Orrork. Vier Minuten waren inzwischen vergangen, und nichts geschah. Die Menschen im Raumschiff, auch Dev, schwitzten vor Angst und Anspannung, nur Grgat verfolgte ungerührt die Annäherung des Schiffes an den Berg. Er schien sich der Gefahr der Situation nicht recht bewußt zu sein.
    »Sie haben uns bestimmt gesehen«, dachte Dev, »sie haben unsere Umlaufbahn berechnet und wissen, daß wir genau auf ihnen landen werden. Und da sie selbst Schwerkraftantriebe für ihre Engel benutzen, sind ihnen die Auswirkungen unseres Schwerkraftantriebes sicherlich klar. Worauf warten sie nur?«
    Sollte Larramac etwa doch recht behalten mit seiner Annahme, daß die Götter keine geeigneten Waffen besaßen, um ein Raumschiff abzuwehren? Selbst wenn die Götter Daschams nur die versprengten Überreste einer geschlagenen Raumarmee waren, hätten sie gerade in diesem Fall dafür gesorgt, sich gegen zukünftige Angriffe abzusichern. Dagegen war die Unterwerfung der Einheimischen von minderer Bedeutung. Möglich auch, daß die Götter mit der

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