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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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Rücken. Irgend etwas stimmte hier nicht, denn beim Aufprall auf den Berg waren, ihre Körper nach vorne in die Gurte geschleudert worden, was doch nur bedeuten konnte, daß die »Foxfire« ihre Spitze wie einen Keil in den Berg gerammt hatte. Demzufolge hätte sich ihr Körpergewicht auf die Spitze des Schiffes hin verlagern müssen. Es sei denn…
    Angestrengt lauschte sie in die Dunkelheit, hörte die schwachen Atemzüge der anderen, die ihr anzeigten, daß zumindest einige der Mannschaft den Aufprall überlebt hatten. Sonst war alles ruhig. Täuschte sie sich, oder hörte sie tatsächlich von der rechten Seite her ein leises Brummen? Das würde bedeuten, daß der Antrieb des Schiffes immer noch arbeitete, und gleichzeitig erklären, wieso die Schwerkraft unverändert nach unten, also zum Antrieb hin, ausgerichtet blieb. Denn es war vollkommen gleichgültig, in welcher Lage sich das äußere Universum zum Schiff befand, der Schwerkraftantrieb sorgte immer dafür, daß die Schwerkraft innerhalb des Schiffes auf den Antrieb hin ausgerichtet blieb. Wenn auch die »Foxfire« jetzt auf dem Kopf stand, die Schwerkraft, solange er arbeitete, war auf ihn fixiert.
    Dadurch lösten sich automatisch einige andere Probleme. Wenn der Antrieb noch arbeitete, war auch genügend Energie da, alle anderen Systeme innerhalb des Schiffes zu reaktivieren. Beim letzten Angriff der Götter schien der Hauptstromkreis beschädigt worden zu sein, doch es gab genügend Reservestromkreise, die Dunnis beim Ausfall der Beleuchtung hätte umschalten können, wenn er schnell genug reagiert hätte. Dev gab ihm keine Schuld, sie wußte genau, daß Dunnis ein zuverlässiger Schiffsingenieur war, solange er den Rhythmus seiner Arbeit selbst bestimmen könnte. Nur im Notfall durfte man sich nicht auf ihn verlassen.
    »Sind alle wohlauf?« rief sie in die Dunkelheit. Zuerst erhielt sie keine Antwort, dann ertönte ein schwaches Stöhnen zu ihrer Rechten.
    »Dunnis, sind Sie das?« Wieder vertropften ein paar Sekunden, dann hörte sie seine Stimme:
    »Was ist geschehen? Ich… ich kann nichts sehen?«
    »Nur ruhig Blut«, unterbrach ihn Dev schnell, versuchte, einer panischen Reaktion ihres Ingenieurs mit ruhiger Stimme und einer logischen Erklärung vorzubeugen.
    »Der Antrieb arbeitet, wir haben genügend Energie für die Notstromaggregate. Sind Sie in der Lage, auf die Notstromkreise umzuschalten?«
    »Ich… ich weiß es nicht. Ich kann nichts sehen.« In seiner Stimme schwang immer noch leise Hysterie mit, sein Atem ging stoßweise.
    Dev löste die Gurte und richtete sich vorsichtig auf. Ihre Knie waren weich, sie mußte sich gegen die Liege lehnen, bis sie einigermaßen sicher auf den Füßen stand. Dann tappte sie durch die Dunkelheit zu Dunnis hinüber und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter.
    »Kein Grund zur Besorgnis«, sagte sie in beruhigendem Ton. »Sie kennen doch sicher die Aufteilung Ihres Kontrollbordes, nicht wahr? Sie haben es doch unzählige Male gesehen.«
    »Das stimmt«, antwortete Dunnis zögernd. Devs ruhiger Ton hatte den gewünschten Effekt, langsam wich das Entsetzen von ihm.
    »Ich kenne Ihr Kontrollpult nicht so gut wie meins, aber wenn ich mich recht erinnere, sind die Schalter für die Notstromkreise auf der rechten Seite des Pultes, nicht wahr?«
    »Das ist richtig, etwa auf halber Höhe, genau über den Energieanzeigern.«
    »Ausgezeichnet. Versuchen Sie, sie zu finden, und schalten Sie auf Notstrom um, damit wir wieder Licht haben.« Der Ingenieur zögerte, doch Dev sprach ihm Mut zu.
    »Los, versuchen Sie es! Vertrauen Sie Ihrer Hand, die den Weg wahrscheinlich besser kennt als Ihre Augen.«
    Sie fühlte, wie Dunnis sich langsam und unsicher nach vorn beugte. Dann ertönte ein leichtes Klicken – plötzlich erstrahlte der Raum in blendender Helle.
    Instinktiv legte Dev ihre Hand auf die Augen, um sie an das Licht zu gewöhnen. Dann blinzelte sie vorsichtig zwischen den Fingern hindurch, ließ ihre Blicke über die Brücke schweifen.
    Die rechte Seite des Kontrollraumes schien in einwandfreiem Zustand, doch die linke Seite war nur noch ein heilloses Durcheinander. Die Schiffswand wies eine starke Verformung auf, schien jedoch nicht auseinandergeborsten zu sein. Larramacs Beschleunigungsliege war aus ihrer Halterung gerissen und gegen die rückwärtige Wand geschleudert worden. Doch die Gurte hatten gehalten, der Besitzer der »Foxfire« lag immer noch angeschnallt auf ihr, er war bewußtlos, aus einer Wunde

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