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Anschlag Auf Die Goetter

Anschlag Auf Die Goetter

Titel: Anschlag Auf Die Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Goldin
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weil natürlich auch Dascham unter uns rotiert. Ich vermute, daß wir etwa fünf Orbits machen müssen, um die Gegend abzusuchen, die Grgat uns als Nordosten bezeichnet hat. Für die Dauer dieser Umkreisung bleiben alle Funkgeräte auf Empfang. Sollten die Daten etwas Außergewöhnliches ergeben, untersucht es auf den Bildschirmen und betätigt die Alarmanlage. Bakori, Sie übernehmen die Wache für die ersten beiden Orbits. Roscil, Sie lösen ihn während der nächsten beiden ab. Ich übernehme die dritte Wache. Wenn bis dahin nichts passiert ist, müssen wir uns eine andere Methode ausdenken.«
    »Bleibt uns denn überhaupt so viel Zeit?« fragte Larramac. »Möglicherweise beobachten uns die Götter ebenfalls, und sie werden rasch erkennen, daß wir nicht im Hyperraum verschwinden.«
    »Und wenn schon«, entgegnete Dev müde. »Sollen sie sich ruhig die Köpfe über uns zerbrechen, das tut ihnen gut, glaube ich. Ich für mein Teil werde jetzt ein paar Stunden schlafen, denn während unseres Überfalls werde ich wohl kaum mehr dazu kommen. Ich ziehe es vor, bei einem derartigen Unternehmen einen klaren Kopf zu haben. Dunnis, Sie sollten auch etwas schlafen, denn letzte Nacht sind Sie ja kaum dazu gekommen.«
    Mit rudernden Bewegungen schwebte sie durch die Kommandozentrale zum Ausgang und war verschwunden, bevor Larramac einen Ton sagen konnte. Und nichts außer der Entdeckung des Berges Orrork würde sie vor ihrer Wache aus ihrer Kabine locken können – und sie hoffte inbrünstig, daß diese noch eine Weile auf sich warten ließ.
     
     
    Dev war so müde, daß sie trotz all ihrer Probleme sofort einschlief, kaum daß sie auf ihrer Koje lag. Sie schlief fünfeinhalb Stunden lang tief und fest, bis sie zu ihrer Wache geweckt wurde. Sie machte sich hastig etwas frisch und begab sich zum Kommandostand. Gemäß ihrer Anordnung fand sie Larramac auf Wache, löste ihn ab und befahl ihm, schlafen zu gehen. Während sie sich auf ihrer Beschleunigungsliege festschnallte, huschten ihre Blicke prüfend über die Anzeigen der Meßinstrumente.
    Wenig später hörte sie hinter sich ein leises Geräusch. Grgat, der in Zhurats Kabine geschlafen hatte, betrat den Kommandostand. Der Einheimische hatte seine Bewegungen noch immer nicht der Schwerelosigkeit anpassen können, hielt sich an den Wänden fest und bewegte sich sehr langsam vorwärts, als ob jede Bewegung seine letzte sein könnte. Mit unendlicher Vorsicht zog er sich schließlich zu seiner Beschleunigungsliege hinunter, streckte sich darauf aus und versuchte, sich anzuschnallen, doch seine Hände waren zu ungeschickt dafür.
    Dev löste ihre Gurte, schwamm rasch zu ihm hinüber und half ihm, die Gurte anzulegen. Danach begab sie sich zu ihrem eigenen Platz zurück. Das Ganze hatte nicht länger als etwa zehn Sekunden gedauert.
    Hinter ihr brummte Grgat. Ohne die Augen von den Meßinstrumenten zu nehmen, schaltete Dev ihren Übersetzer ein und sagte:
    »Ich habe leider nicht verstanden, was Sie gesagt haben. Würden Sie es bitte wiederholen?«
    »Ich sagte, daß ich Ihnen sehr dumm und hilflos vorkommen muß.«
    »Im Gegenteil! Für jemanden, der erst vor wenigen Stunden den Zustand der Schwerelosigkeit kennengelernt hat, finden Sie sich damit sehr gut zurecht.«
    »Ich stehe tief in Ihrer Schuld für Ihr freundliches Verhalten. Sie hatten das Recht, mich zu töten, als ich mich ohne Ihre Erlaubnis an Bord versteckte. Doch Sie taten es nicht, beschützten mich außerdem noch vor den Göttern, und jetzt wollen Sie sogar noch für mich gegen sie kämpfen.«
    »Zwei Drittel davon stimmt«, dachte Dev, sagte jedoch nichts.
    »Sie fürchten die Götter nicht, nicht wahr?« fragte Grgat.
    »Furcht ist der falsche Ausdruck. Ich würde sagen, aus Vorsicht respektiere ich sie ebenso wie einen mit einem scharfen Messer bewaffneten Gegner oder wie ein gefährliches Tier. Sie können großes Unheil anrichten oder mich sogar töten. Es ist also nur eine Frage meiner Geschicklichkeit, ihnen auszuweichen.«
    »Sie fürchten aber auch nicht die Dämonen.« Diese Bemerkung Grgats war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    »Ich weiß es nicht, denn ich bin ihnen nie begegnet. Außerdem bilde ich mir erst immer dann eine Meinung, wenn die Situation es von mir verlangt.«
    »An welche Götter glauben denn die Menschen?«
    Dev holte tief Luft.
    »Das kommt darauf an. Die meisten Menschen glauben an eine mystische Kraft im Universum, ein kosmisches Überwesen, dem sie ihr Gewissen

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