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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Satelliten?«
    »Nein. Ein einziges richtiges Flugzeug. Wenn auch ein ganz spezielles«, sagte Elliott. »Es kreist zweimal über Sebaco und fotografiert. Es wird sich kaum länger als fünf Minuten über nicaraguanischem Luftraum befinden. Und wir haben alles, was wir brauchen.«
    Paul Cesare beugte sich zum Präsidenten: »Mr. President, der außenpolitische Ausschuß... «
    »Ja, in Ordnung, Paul«, sagte der Präsident. »Wilbur, General Elliott, ich will also folgendes: ein einziges Flugzeug, unbewaffnet, maximal fünf Minuten über Nicaragua. Und das ist die einzige Chance, die Sie kriegen. Also sehen Sie zu, daß altes klappt.
    Wilbur, Sie haben das Kommando über die Sache. Berichten Sie mir heute abend. Und noch was: Wenn die Sache schiefgeht, Herrschaften, dann warte ich ganz bestimmt nicht bis zu den Wahlen, um Sie rauszuschmeißen.«
    Auf dem Weg vom Oval Office zu den Aufzügen sagte Curtis zu Elliott: »Ich wußte, Brad, daß der Alte Sie nicht ignorieren kann.«
    »Danke für ihre Unterstützung. Vom Weißen Haus habe ich in letzter Zeit nicht so besonders viel bekommen.«
    »Täuschen Sie sich da nicht. Und damit meine ich nicht nur die Nationale Sicherheitsberaterin.«
    »Wieso?« fragte Elliott und sah ihn an.
    »Na, mir brauchen Sie doch nichts vorzumachen. Bei der Dame haben Sie einen ziemlichen Stein im Brett, sagen Sie bloß nicht, daß Sie das nicht wissen. Persönlich und amtlich. Fragen Sie mich nicht, warum. Ihr Piloten habt es faustdick hinter den Ohren, mein Lieber! Würde mich kein bißchen überraschen, wenn sie es gewesen wäre, die diese Bombe mit der Presse heute morgen gelegt hat.«
    »Keine Ahnung, wovon Sie reden, Sir«, sagte Elliott, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Na schön, lassen wir es dabei. Ist ja auch sicherer so. Außerdem hat schließlich jeder, der hier drinsitzt, einen Draht zu irgendeinem Reporter, also kann es theoretisch jeder gewesen sein.«
    »Ich nehme an, Brad«, sagte Curtis, bevor sie sich trennten, »Sie möchten für die Angelegenheit das Kommandozentrum einspannen.«
    Elliott sah ihn verblüfft an.
    Curtis starrte zurück. »Lassen Sie mich doch mal raten. Einen Bomber nehmen Sie nicht, das haben Sie selber gesagt. Und das habe ich von Anfang an vermutet. Also, und was ist der heißeste Ofen, den Sie jetzt noch haben? Der Gepard natürlich. Samt McLanahan und Powell! Wie ich daraufkomme? Sie haben von Anfang an den Gepard im Auge gehabt. An dem haben Sie doch sowieso schon diese Spezialkameras und die ganze Selbstverteidigungsausrüstung. Die Raketen müssen Sie natürlich runternehmen! «
    Elliott gestattete sich ein Lächeln. Der Staatssekretär hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Sie haben«, sagte Curtis, »den Gepard schon seit gestern abend startbereit, nicht? Seit die O'Day sich bereit erklärte, Ihnen zu helfen. Ja?«
    »Kein Kommentar, Sir.«
    »Gar nicht übel, General. Gefällt mir. Wirklich. Sie wollen den Brüdern eine Mitteilung zukommen lassen... und der Gepard ist genau richtig dafür.«

Sechstes Kapitel
    Militärflugplatz Sebaco, Nicaragua
Freitag, 19. Juni,
06.43 Uhr CDT (07.43 Uhr EDT)
    Keine drei Stunden nach der letzten Nachricht aus Moskau hatten die Arbeiten am Dream Star wieder begonnen, und obwohl es ihm gelungen war, den ursprünglichen Plan, das Flugzeug zu zerlegen, abzuwenden, war ihm doch jede weitere Minute, die er zusehen mußte, wie sie an der Maschine herumwerkelten, wie ein Messerstich in die Eingeweide.
    Er stand einige Meter vor dem Hangar, dessen Tore jetzt weit offenstanden. Der Hangar wurde von KGB-Grenzschützern bewacht; und an den strategisch wichtigen Punkten waren bewaffnete Panzerwagen oder bewaffnete Transporter stationiert. Alle Arbeiter hatten große Namensplaketten mit Foto um den Hals; dadurch konnten die Wachen jeden einzelnen identifizieren, ohne daß die Arbeit unterbrochen werden mußte.
    Die Techniker und Ingenieure, die hierherkommandiert worden waren, schienen noch unverständigere Hände zu haben, als Tretjak schon angedeutet hatte. Sie zerrten an wichtigen Datenkabeln und fummelten mit öligen Fingern an den hochempfindlichen Antennen herum. Sie machten sich Notizen über alles und filmten mit Videokameras, aber im wesentlichen ging es ihnen allen nur darum, mit ihrer Arbeit rechtzeitig fertig zu werden.
    Jede Umdrehung ihrer Schraubenzieher machte Maraklow die Realität klarer: Er selbst war nicht mehr wert, wenn er den Dream Star in die Sowjetunion geflogen hatte. Natürlich hatte

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