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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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noch nein sagen, General?«
    »Sir«, meldete sich nun der Air Force-Staatssekretär Wilbur Curtis, »es gibt ja keine militärische Konfrontation, wenn der Dream Star in Nicaragua bleibt! Diese Einsatztruppe in der Karibik kann offiziell als ganz normale Manöverübung deklariert werden. Wenn der Dream Star aber auszubrechen versuchen sollte, dann liegt der Schwarze Peter doch bei den Russen! Weil sie dann unsere Vereinbarung gebrochen hätten und damit einen Mangel an Bereitschaft bewiesen, diese Angelegenheit...«
    Er wandte sich an den Präsidenten. »Und in diesem Fall wäre meiner Meinung nach eine noch viel drastischere Reaktion von uns ohne weiteres gerechtfertigt.«
    Der Präsident lehnte sich zurück, massierte sich die Stirn und starrte nachdenklich die Karte von Mittelamerika an. Sie begann ein wenig vor seinen Augen zu tanzen. Er war müde und erschöpft. »Wie stark sind wir da unten?« fragte er.
    Elliott hatte die Frage geahnt und blätterte bereits in seinen Unterlagen. »Im Augenblick kontrollieren wir vor allem die Ostkaribik. Wir sind imstande, das Kontrollpotential soweit zu aktivieren, daß wir jeden niedrigfliegenden Hochgeschwindigkeitsflugkörper identifizieren können. Etwas schwieriger ist es für die nördliche und westliche Karibik. Aber wir könnten jederzeit binnen sechs bis acht Stunden einen Jägerschlepp organisieren.«
    »Einen was?«
    »Einen gezielten Aufmarsch. Neun Jäger würden vom Stützpunkt Howard in der Kanalzone abgezogen und zum Stützpunkt La Cieba an der Nordküste von Honduras beordert. Drei davon müßten die AWACS-Maschine und den Auftanker begleiten, die anderen könnten sie schichtweise ablösen. Es besteht einige Wahrscheinlichkeit, daß wir auf den Cayman-lnseln Landeerlaubnis für sie bekämen, andererseits würden sich in der dann existierenden Situation vielleicht doch Widerstände dagegen erheben, also habe ich die Cayman-lnseln von vornherein aus den Plänen ausgeklammert.«
    Sieh an! dachte der Präsident beeindruckt. Hat er sogar schon bis in solche Einzelheiten vorausgedacht... Aber trotzdem...
    »Das würden wir so lange beibehalten, bis aus New Orleans oder der Ostkaribik Marineunterstützung eingetroffen wäre.
    Beides würde überschlagsweise achtundvierzig Stunden in Anspruch nehmen. Das beste, was wir dafür zur Verfügung haben, wäre der Flugzeugträger Theodore Roosevelt, der sich gegenwärtig auf Manöverfahrt nördlich von Puerto Rico befindet. Er kann in zwei Tagen da sein. Die George Washington - die CVN-73 - wäre aber die bessere Wahl. Sie liegt allerdings im Hafen von New Orleans und brauchte länger. Die Flugzeuge könnte man mit Kurz- und Mittelstrecken-Luft-Luft-Raketen ausrüsten und mit Langstrecken-Zusatztanks, und sie könnten jedes Flugzeug in ihrem Flugbereich abfangen und jedes auch einzeln visuell identifizieren. Und wenn es zuviel würde, müßte man sie nur anweisen, sich auf Hochgeschwindigkeitsflugkörper in großen Höhen zu beschränken. Zwar kann der Dream Star in jeder Höhe mit jeder Geschwindigkeit fliegen, aber angesichts der ungewöhnlich langen Strecke, die in diesem Falle zu bewältigen wäre, müßte natürlich vor allem auf möglichst treibstoffsparenden Flug geachtet werden, und das bedeutet möglichst große Flughöhe, wenige Flugmanöver und wenig gedrosselten Flug. Die Anweisung an unsere Piloten würde lauten - und das tut weh! -, den Dream Star sofort abzuschießen und ebenso jedes Begleitflugzeug, falls sie Widerstand leisten. Wenn irgend möglich, sollen sie aber versuchen, den Dream Star abzufangen und zur Notwasserung zu zwingen.«
    Als er fertig war, blickte Elliott kurz auf und suchte den Blick von Staatssekretär Curtis. Dieser nickte ihm zu und sagte zum Präsidenten: »Sir, ich empfehle die Annahme dieses Plans. Er ist zurückhaltend genug, und zumindest die Rolle der Air Force ist klar und eindeutig bestimmbar, Wir müssen uns natürlich mit der Marine und den anderen Chefs der Vereinten Stäbe ins Benehmen setzen, aber ich meine doch, daß wir angesichts der Lage keine andere Wahl haben, als zumindest die erste Phase sofort in Gang zu setzen.«
    Der Präsident studierte mit skeptischem Gesicht die Landkarte. »Wie groß ist die Gefahr für unsere Piloten?« wollte er wissen und deutete auf die Karte. »Sieht so aus, als müßten sie ziemlich lange über dem offenen Wasser sein.«
    Elliott nickte. »Das stimmt leider, Sir. Sie müssen achtzehn-tausend Quadratmeilen offener See überwachen. Da wir

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