antares
sie in der Luft auftanken, können sie so lange oben bleiben wie erforderlich. Wir können jedenfalls mit dem Schichtdienst und weiteren Auftankflugzeugen eine kontinuierliche Ablösung alle vier Stunden ermöglichen.«
Curtis faßte das zusammen. »Für den einzelnen Piloten bedeutet das also einen Einsatz von jeweils sechs Stunden. Jede Stunde auftanken. Dazu der Streß, jedes auftauchende Flugzeug auf Sicht zu identifizieren und notfalls auch den Kampf aufzunehmen. Und das alles über offener See. Nicht gerade der Wunschtraum eines Piloten,«
»Das klingt so«, sagte der Präsident, »als wollten Sie mir die Sache ausreden, Wilbur.« Er hob abwehrend die Hand, als Curtis etwas entgegnen wollte. »Ja, ja, ich weiß ja, Sie wollen mir nur die Belastungen der Leute klarmachen. Trotzdem, Gentlemen, ich halte gar nichts von diesem Plan.«
Elliott sank das Herz.
»Sie sind bereit, diese Piloten großen Risiken auszusetzen, nur weil Sie persönlich den Russen nicht trauen wollen, daß sie ihr Wort halten. Sie tun so, als regierte dort noch immer Stalin.«
Er versuchte gar nicht mehr, seinen Unwillen zu zügeln. Er war inzwischen zu müde und erschöpft und mußte das loswerden.
»Und der ganze Aufwand wegen eines einzigen Flugzeugs! Und eines einzigen Piloten, der vielleicht aus Nicaragua herausfliegen konnte. Und weil Sie beide nicht imstande waren, in Ihrem eigenen Ressort einen Agenten rechtzeitig zu enttarnen! Nein, meine Herren, Sie verlangen von mir, daß ich noch mehr Menschenleben riskiere - für das, was Sie vermasselt haben! Sie verlangen von mir, mein Amt aufs Spiel zu setzen, damit Sie Ihre persönlichen Rachegelüste befriedigen können!«
Er drehte heftig seinen Sessel und starrte wieder auf die Landkarte von Mittelamerika.
Verteidigungsminister Stuart kannte seine Befriedigung kaum verbergen.
Cesare hatte inzwischen veranlaßt, daß ein junger Steward mit Kaffee kam, und ihm leise geraten, die Tasse des Präsidenten lieber außerhalb seiner Reichweite abzustellen, für den Fall, daß sein Temperament noch einmal aufwallte.
Elliott warf einen Blick auf Deborah O'Day. Zu seiner Überraschung schien sie durchaus zuversichtlich zu sein. Was wußte sie? Nach dieser Tirade würde der Präsident doch sicher nicht »General Elliott!« Der Präsident deutete auf die Karte. »Ich will noch andere Vorschläge hören, was diese Piloten angeht.
Sechs bis sieben Stunden Alleinflug in einem Jagdflugzeug über offene See, das ist einfach zuviel, zumal ihr Einsatz tagelang dauern könnte. Was haben Sie als Alternative anzubieten?«
Elliott war schon an der Karte und deutete mit dem Finger auf eine bestimmte Stelle. »Sir, ich fürchte, sehr viele Alternativmöglichkeiten gibt es nicht. Hier in der östlichen Karibik haben wir Landerechte nur auf Puerto Rico und Grenada, vielleicht noch in Montserrat und Anguilla. Aber auch das bedeutet immer noch lange Flugzeiten über offener See. In der westlichen Karibik ist es sogar noch schlechter. Da haben wir zwar noch einige andere Flugplätze in Honduras, einschließlich Puerto Lempira hier, dreißig Meilen nördlich der Grenze zu Nicaragua.
Aber sie sind militärisch schon lange aufgelassen und vermutlich nicht mehr sicher. Auf jeden Fall würde ich da keine modernen Jäger landen lassen wollen. Diese Gegenden werden eher von der Drogenmafia kontrolliert als vom Militär. Zu Honduras gehört eine kleine vorgelagerte Insel. Hier. Santanilla.
Aber auch dort ist der Flugplatz nur sehr klein. Mit neun unserer Jäger samt Bodenpersonal wäre der bereits hoffnungslos überfüllt. La Cieba bleibt also die beste Lösung -«
»Vielleicht nicht mal«, sagte da plötzlich Deborah O'Day.
»Sie sind mir ein wenig schnell über das Thema Cayman-Inseln weggegangen, General, was die mögliche Landeerlaubnis betrifft. Vielleicht waren Sie da doch etwas voreilig. Mr. President, ich würde mich darum gern kümmern. Erlauben Sie General Elliott, seine Jäger in die Karibik zu schicken. Von Honduras bekommen wir auf jeden Fall Landerecht für La Cieba. Während die Flugzeuge ihre Patrouillen dort unten fliegen, kann ich mich um die Genehmigung von den Cayman-Inseln und den Briten für Lande- und Versorgungsrechte bemühen. So schwierig dürfte das nicht sein. Unsere Marine ist dort die ganze Zeit. Da werden sie wegen ein paar Jagdflugzeugen kaum Geschichten machen. Um die Landerechte in Montserrat kann ich mich dann auch gleich kümmern.«
Der Präsident sagte wieder: »Gefällt mir
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