antares
eifriger Bursche«, antwortete er dann.
»Der Beste seiner Klasse in Nellis. Einer der ersten Piloten, die direkt von der Air National Guard zur Ausbildung an der F-16 ADF zugelassen wurden. Nicht der Fixeste, aber gut.«
Elliott nickte. Gute Gelegenheit für den Mann, ein wenig in Übung zu kommen - jedenfalls hoffte er, daß es nicht mehr wurde als eine Übung. Er sah sich die Flugdaten des neu aufgetauchten Flugzeugs an. »Fliegt relativ niedrig«, sagte er. Die Daten meldeten 15000 Fuß. steigend. »Wissen wir, woher?«
»Noch nicht, Sir«, sagt der angesprochene Instrumente-Controller. »Die IFF-Daten müssen aber gleich kommen.«
Coursey meldete sich. »Fünf/vier auf oberen CAP.«
»Langsamer, Fünf/fünf«, hörte Elliott über Funk. Fünf/sechs hatte offenbar Mühe, mit Fünf/fünf Schritt zu halten. Staffelführer zu sein, war in vieler Hinsicht anstrengender, als nur mitzufliegen; man mußte die ganze Zeit vorausdenken. Als Flügelmann hatte man nur eine Sorge: dranzubleiben. Ein Staffelführer hingegen mußte auch die Reaktionen der Flügelleute auf jede Eigenbewegung und jeden Radioruf einkalkulieren - jede Veränderung des Gashebels, jedes Zögern, jeden Kontroll-Input. Alles hatte seine Auswirkungen auf die anderen.
»Das ist besser, Bob«, sagte Douglas.
Ed Marsch reichte General Elliott ein Blatt mit einer Nachricht. »Vom SAC-Hauptquartier über Satellit, Sir«, sagte er.
Elliott las. Seine Lippen wurden schmal. Dann nickte er und warf den Zettel auf die Konsole.
»Die Russen haben den Bedingungen des Präsidenten zugestimmt. Sie verpflichten sich, die XF-34 nicht aus Nicaragua wegzuschaffen. Jetzt wird über die Bedingungen der Rückgabe verhandelt. Sie behaupten, die Maschine ist beschädigt und nicht flugfähig. Der Pilot wird erst ausgeliefert, wenn die Untersuchung abgeschlossen ist. Wir haben Anweisung erhalten, die Aktion abzubrechen. Die Jäger kriegen zwei Tage Urlaub in Georgetown, am Montag müssen sie zurück nach Panama.«
Marsch atmete aus, bemühte sich aber, seine Erleichterung darüber, daß dieser Einsatz hier zu Ende war, nicht allzu sichtbar werden zu lassen. Sein AWACS-Radarflugzeug E-5A war hier draußen - ohne direkten Jäger-Begleitschutz und nur ein paar Flugminuten von Kuba entfernt - doch recht verwundbar.
»Ich rufe die Jäger von Georgetown zurück«, sagte er, und Elliott nickte zustimmend. Er gab seinem Ersten Controller die entsprechenden Anweisungen. »Geben Sie an Drachen Fünf/vier durch, daß sie sich nach Georgetown absetzen sollen. Arrangieren Sie, daß sie aufgetankt werden, falls nötig.«
Elliott sagte: »Falls die in Georgetown ihr Flugzeug ausreichend sichern können, fordern Sie Erlaubnis für einen Urlaub für Sie und die Besatzung über das Wochenende an. Das ist gescheiter, als jetzt direkt den ganzen Weg nach Oklahoma zurückzufliegen. Was mich angeht, ich komme schon nach Nellis.« Zurück nach Traumland - und zum Rausschmiß?
»Prima Vorschlag, Sir«, sagte Marsch. Auch er war der Meinung, daß ein Wochenende in der Karibik ein ganzes Jahr in Oklahoma City aufwog. »Ich kümmere mich sofort darum.«
»Wir haben die Identifizierung, Sire, meldete sich der Radar-Mann. »Sein Flugplan wird von Georgetown bereits überprüft.«
Marsch war im Augenblick woanders, deshalb sagte Elliott:
»Also, Sergeant?«
»Laut Flugplan Georgetown ist es ein Dreierflug - ein sowjetisches Tankerflugzeug Iljuschin 76 Midas, und zwei MiG-29, eine Code vier-null-neun-sechs und eine Modus C.« Das waren Standard-Leitstrahlencodes für Zivilflugverkehr, der erste betraf die Daten der Flugzeugidentifizierung, der zweite die Flughöhe.
»Woher?«
»Herkunftscode MMNP, Sir«, sagte der Sergeant. »Das ist der internationale Flughafen Augusto Caesar Sandino in Managua, Nicaragua.«
Elliott setzte sich den Kopfhörer auf und schaltete das Mikro ein. »Hallo S-Eins, hier S-Fünf, sind die Jäger aus Georgetown schon umgekehrt?«
Marschs Kopf an der Nachrichtenkonsole fuhr hoch. Er drückte auf seinen Mikroknopf. »Ja, das sind sie. Sir.«
»Dann sagen Sie ihnen, sie sollen sofort wieder umdrehen und zu uns kommen.«
»Verzeihung, Sir -«, sagte Marsch, »- aber wir haben doch Order, die Aktion abzubrechen.«
»Ja, aber da kommen zwei Jäger und ein sowjetischer Tanker genau auf uns zu«, sagt Elliott. »Die will ich mir doch noch genau ansehen. Und ich will Geleitschutz für uns, bis sie vorbei sind.«
Marsch kehrte zur Hauptnachrichtenkonsole zurück und
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