antares

bestimmen.
    Dann fragte er direkt: »Hallo Barrier, wonach suchen wir eigentlich genau?«
    Nach einer kurzen Pause kam als Antwort: »Bleiben Sie dran, Fünf/vier.«
    Sie mußten offenbar das hohe Tier an Bord fragen, ob sie ihm sagen durften, worum es ging. Doch wohl nicht nur um das Identifizieren von Linienflugzeugen, oder? Er konnte sich schon denken, wie die Antwort lauten wurde: Stellen Sie keine blöden Fragen, und tun Sie, was man Ihnen sagt.
    Eine Minute später hatte er seine Antwort: »Hallo Fünf/vier, Barrier Command sagt, sobald Sie's wirklich sehen, wissen Sie's schon.«
    »Wie war das?«
    Noch mal eine Pause. Dann kam eine andere Stimme über Funk: »Hallo Drachen-Flug, Ihr Zielobjekt ist ein einsitziges Jagdflugzeug. Es könnte bewaffnet sein und Geleitschutz von sowjetischen Maschinen haben. Es könnte auch einen sowjetischen Tanker dabeihaben oder die Embleme der US-Air Force tragen. Trotzdem muß es als feindlich betrachtet werden.«
    »Ein amerikanisches Flugzeug? Wir jagen einen amerikanischen Jäger? Einen Kollegen??«
    »Majors, sagte die Stimme, »die bad guys haben ihn sich geschnappt. Und wir wollen ihn wiederhaben. Ihr Job besieht darin, ihn zu identifizieren, abzufangen und zu zwingen, Ihnen nach Georgetown zu folgen, notfalls aber ihn abzuschießen.
    Dies sind Ihre Befehle, Major Coursey. Und das ist alles. Ende.«
    O Mann. Ade, sorglose karibische Ferientage. »Hallo, Fünf/
    sechs, kommen Sie rechts ran.«
    »Drei klar.«
    »Hallo Fünf/fünf, bleiben Sie da oben auf CAP bis zum nächsten Auftanken, dann wechseln Sie mit Fünf/sechs. Gehen Sie auf optimale Ausdauerleistung. Sieht so aus, als würde das ein langer Tag.«
    Colonel Edward Marsch, der Kommandeur der 21. Airborne Warning and Command Squadron, zuckte verlegen mit den Achseln, als er Courseys Reaktion hörte, und sagte zu General Elliott: »Sind halt Air Force Boys...«
    »Es bestellt kein Anlaß, sich für ihn zu entschuldigen, Colonel«, sagte Elliott. »Wenn einer, dann müßte ich mich bei ihm entschuldigen. Er hält schließlich seinen Kopf hin.«
    »Wie lange wird das Manöver dauern, meinen Sie?«
    »Nun, falls ich mich geirrt habe, wird die ganze Geschichte in spätestens sechs bis acht Stunden abgeblasen. Wenn ich aber recht habe, dann spielt sich die Sache in den nächsten zwei, drei Stunden ab.«
    »Und worauf sollen wir uns am besten einstellen, Sir?«
    Elliott gab keine Antwort. So oder so, dachte er, war dies alles längst der pure Alptraum...
    20. Juni, 08.40 CDT
    »Drachen-Flug Fünf/sieben, Dreierstaffel, meldet Start«, gab der Funkoffizier an General Elliott weiter. »ETA eins-fünf Minuten. «
    Elliott nickte und trank einen Schluck Kaffee. Sah immer mehr so aus, als hielten die Russen sich tatsächlich an die Absprache.
    »Hallo Drachen Fünf/fünf, übernehmen Sie die Führung«, hörte Elliott den Staffelführer Major Coursey kommandieren.
    »Fünf/sechs, Sie setzen sich neben ihn. Ich gehe rauf nach oben auf CAP. Mal sehen, ob ihr was gelernt habt heute, ihr Burschen. «
    »Zwei.«
    »Drei.«
    Lieutenant Myers, der Pilot von Fünf/fünf, meldete: »Habe übernommen. Drachen Fünf/vier, Sie können aufsteigen und die Formation verlassen. Fünf/sechs, alles klar für Anschließen an mich.«
    »Drei«, bestätigte Douglas.
    »Fünf/vier nach oben.«
    Elliott blickte auf die Haupt-Radarprojektion mit ihren Meilen Reichweite im Umkreis, auf der soeben wieder ein Flugzeug aufgetaucht war. Der Operator hatte für die Luftstraße eine elektronische Linie auf den Schirm gelegt, und das neue Flugzeug befand sich exakt auf dieser Linie. Es war die Strecke von Rio de Janeiro bis Goose Bay, vorbei an Kolumbien, Panama, Nicaragua, Kuba, Miami und New York - die frequentierteste in ganz Mittel- und Südamerika. Alle Flugzeuge, die sie bisher kontrolliert hatten, waren auf dieser Luftstraße geflogen; alle hatten korrekt und ausreichend ihre Codes gesendet. Und bei der Überprüfung durch Courseys Staffel hatten sich diese Code-Aussendungen auch alle als zutreffend erwiesen.
    Die Übung wurde ihnen allmählich langweilig, deshalb praktizierten sie den Positionstausch untereinander nach jeder Abfangaktion. Zum erstenmal war jetzt Myers, der Pilot von Fünf/
    fünf, der Unerfahrenste aller drei, in der Position des Staffelführers.
    »Was steht denn über diesen Myers in den Akten. Ed?« fragte Elliott den Kommandanten der 767 AWACS.
    Marsch sah in seinem Dienstplan für diesen Flug nach. »Soviel ich höre, ein sehr