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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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herrschte auf einmal seltsame Stille. Tretjak stand im Kontrollturm und starrte durch die durchlöcherten Glasscheiben auf die Szene. Vor ein paar Minuten war dies hier noch eine wichtige sowjetische Militärbasis gewesen. Jetzt war es ein Chaos.
    »Was, um alles in der Welt, war das?« fragte der leitende Fluglotse und schüttelte einige Glassplitter von seiner Uniformjacke. »So etwas wie das habe ich noch nie gesehen!«
    »Es muß eine Art Bomber gewesen sein«, murmelte Tretjak kopfschüttelnd. »Aber ich habe noch nie einen so niedrigen Bomberanflug erlebt. Offensichtlich war es das Flugzeug, das auch die Raketen geschossen hat und diesen Segler, der uns die Kraterlandschaft da unten bescherte.«
    »Vielleicht hat es auch unseren vierten Jäger erledigt?«
    »Das kann nicht -«, begann Tretjak und brach ab. Ein Bomber mit Luft-Luft-Raketen? Ja, warum auch nicht? Der, der hier grade vorbeigedonnert war, hatte offensichtlich ein ganzes Waffenarsenal bei sich. Er sagte nur noch: »Irgendwelche Meldungen von den Radarstationen? Meldungen aus Managua?«
    »Nein, General, nichts. Noch nicht. Die Verbindungen müssen gleich wieder funktionieren.«
    Tretjak wandte sich an den Nachrichtenoffizier. »Schicken Sie eine Rettungsmannschaft zum Piloten der vierten MiG, Und lassen Sie die Rampe, so schnell es geht, aufräumen. In spätestens einer Stunde müssen die anderen Jäger wieder landen können. «
    Tretjak versuchte die Moral zu stärken: »Wir sind getroffen worden, aber nicht außer Gefecht. Die Startbahn scheint noch brauchbar zu sein, die Treibstofftanks und die Hangars sind offensichtlich alle noch intakt, und die Parkrampen sind lediglich zur Hälfte zerstört. Wir sind nach wie vor in Betrieb.«
    »Wir haben Glück gehabt, General«, sagte der Leiter der Flugsicherung. »Dieser Bomber sah groß genug aus, um hundert Bomben abzuladen. Er hätte sehr viel größere Zerstörung anrichten können...«
    Tretjak setzte bereits zu einer Entgegnung an, als ihm das Wort im Hals steckenblieb. Er sah wieder die ganzen Raketen und Bomben unter den Tragflächen des Riesenbombers vor sich. Und hier über dem Flugplatz hatte er keine davon abgeworfen ...
    Er fuhr abrupt herum. »Rampen sofort frei machen, alle Lichter löschen!«
    »Ja, aber die Feuerwehr...«
    »Dieser Bomber kommt wieder! Er ist nicht abgezogen. Er hat sich nur umgesehen! Die Flakstellungen sollen -«
    Und wieder war es zu spät. Die Flakstellung Nord flog in diesem Augenblick in einer gewaltigen Explosion in die Luft. Er brauchte kein Fernglas mehr, um das festzustellen. Es war eindeutig genug. »Die Südstellung soll das Feuer eröffnen! Zum Teufel mit der Radarführung, sie sollen einfach Richtung Norden schießen. Sperrfeuer! Und ein bißchen plötzlich!«
    Der Funker saß jedoch nur da wie erstarrt und riß die Augen auf. Tretjak wollte ihm gerade das Mikro aus der Hand reißen und die Durchsage selbst machen, als auch er wie angewurzelt stehenblieb, Die riesige Silhouette war wieder da, kam aus dem Dschungel herausgedonnert wie ein vorsintflutlicher Vogel - so niedrig über den Baumwipfeln, daß sie sie jeden Augenblick abzurasieren schien. Der Flugwind der Flügel und der Triebwerke wehte Äste und Zweige nieder wie ein Sturm und teilte den Wald. Vor dem Wald fiel sie noch weiter herunter und war höchstens noch zwanzig Meter über dem Boden. Sie flog schnurgerade auf den Kontrollturm zu. Tretjak hatte das Gefühl, als ziele ihre Nasenspitze genau zwischen seine Augen.
    Rasch nacheinander fuhren vier Leuchtblitze aus der Silhouette. Der erste zischte geradeaus und bohrte sich in die zwei Kilometer lange Startbahn. Die Explosion verhüllte den Bomber sekundenlang, bis er dann direkt aus der Rauchwolke heraus auf den Turm zukam.
    Die zweite Rakete verfehlte den Turm nur um ein paar Meter und schlug in eines der Gebäude weiter hinten ein. Tretjak dachte sofort an seine Kommandozentrale, die sich dort befand.
    Diese Raketen schienen Riesenbomben mit Flügeln zu sein.
    Mehr fliegende Wale als Raketen. Die dritte und vierte Explosion trafen die Hangars links, die nach allen Seiten auseinanderflogen wie Spielzeugteile. Stahlplatten und Betontrümmer wirbelten durch die Luft. Nachfolgeode Explosionen deckten das Dach eines anderen Hangars ab und gössen buchstäblich Öl ins Feuer. Die ganze Startrampe brannte lichterloh.
    Das Riesenflugzeug flog eine scheinbar unmöglich enge Linkskurve nach Südosten. Der Lärm donnerte so laut, daß der Kontrollturm

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