antares
herübergreifen und Atkins an der Schulter rütteln, um ihn wieder zu beruhigen. Die Navigatoren waren stumm. Alicia Kellerman hatte den Auftrag bekommen, das Bodenfolgeradar einzuschalten und zu überwachen. Scott beobachtete seinen Laser, der den Angriff vorbereiten sollte. Doch dieser zeigte nichts an.
»Hallo, Nav, geben Sie uns die Angriffsachse«, sagte Carter, der versuchte, seine Besatzung wieder zu motivieren, gleich wie. »Wie war das, fünf Meilen Süd vom Kurs? Wie ändert sich da der Plan?«
»Was?«
»Alicia, kümmern Sie sich mit darum«, sagte Carter. »Sagen Sie uns das Angriffsprofil.«
Nach einer etwas angestrengten Pause meldete sie sich: »Wir kommen jetzt eher gerade auf die Startbahn zu statt lotrecht.«
Ihre Stimme war etwas kratzig. »Eine Triple-A wird auf unser zwölf Uhr zukommen. Könnte aus dieser Richtung schwieriger anzuvisieren sein.«
»Haben Sie das gehört, Paul?«
»Ja.«
»Noch was, Alicia?«
»Die CBUs«, sagte Alicia Kellerman. »Wir sollten die erste Ladung erst auf die Startbahn abladen, wenn wir die Triple-A-Stellung erledigt haben.«
»Ich kann aber auf diesem Anflug die Hangars anvisieren«, meldete sich Scott. Er blickte auf seinen gyrostabilisierten Laser-Scanner, auf dem er bis zu fünf Einzelmonitore überblicken könnt«. Welchen Kurs die B-52 auch immer flog, stets konnten die anvisierten Ziele wieder aufgerufen und jederzeit angegriffen werden, sobald sie wieder in Reichweite lagen.
»Der Rauch und das Feuer verbergen uns, wenn wir zurückkommen«, ergänzte Nancy Cheshire.
Carter lächelte in seine Sauerstoffmaske hinein. »Na denn«, sagte er, »das klingt alles schon wieder eher wie eine Kampfbesatzung, Leute. Also ran an den Speck und wieder weg.«
General Tretjak stand im Kontrollturm seines kleinen Flugplatzes und überwachte die Verteidigungsvorbereitungen Sebacos.
Er hatte sich vorgenommen, die Verteidigung von Sebaco als symbolisch für die sowjetische Machtstellung in der westlichen Hemisphäre zu betrachten und also jeden Eindringling auf seinen fünfundzwanzig Quadratkilometer großen Flugplatz mit blutiger Nase wieder heimzuschicken.
Seine Truppen waren bereit und entschlossen zum Kampf, als die Nachricht von Puerto Cabeza eingetroffen war. Die exakte Anzahl der Angreifer ließ sich allerdings nicht feststellen.
Tretjak hatte sich auf ein ganzes Bombergeschwader eingerichtet. Doch es war keine Meldung über eine amerikanische Luftflotte im Raum Sebaco gekommen. Das hieß also, daß eine kleinere, nicht so bedeutende Streitmacht unterwegs war. Vielleicht überhaupt nur ein paar Flugzeuge! Um so besser. Damit wurden sie fertig.
Um sich den amerikanischen Angreifern entgegenzuwerfen, warteten am Nordwestende der Startbahn vier MiG-23 mit laufenden Motoren. Jede hatte vier Raketen AA-8 unter dem Rumpf hängen und zwei IR-gelenkte Kurzstreckenraketen AA-11 unter den Flügeln, dazu eine Zwillings-Bordkanone GSh-23 und einen Mittel-Zusatztank. Zwei weitere Maschinen, aus denen Ersatzteile ausgebaut gewesen waren und die er nun eiligst hatte reparieren und einsatzfähig machen lassen, standen noch in Reserve.
Zusätzlich zu seinen Jägern konnte Tretjak über eine Boden-Luft-Raketenbatterie SA-8 verfügen, die ihm aus Managua bereitgestellt worden war und die er etwa einen Kilometer hinter der Mitte der Startbahn auf einem kleinen Hügel stationiert hatte. Die SA-B war eine kleine, aber schnelle Rakete. Sie konnte die amerikanischen Hornet-Jagdbomber F/A-18 der Marine selbst bei einem überschallschnellen Bombenangriff treffen.
Die Raketenstellung der SA-10 hingegen hatte er noch einmal verlegt - von den Hügeln über Sebaco herunter in das Tal des Rio Tuma. Dort schien sie geradezu perfekt hinzupassen. Jedes Flugzeug auf dem Weg von Puerto Cabezas nach Sebaco mußte hier durch - und damit den SA-10 in den geöffneten Rachen!
Die SA-10 war vor allem eine Langstreckenrakete, die Angreifer aus einer Höhe gerade über den Bäumen bis hinauf zu achtzigtausend Fuß treffen konnte. Für kürzere Entfernungen standen aber auch an den Enden der Startbahn noch die beiden 57-mm-Flakgeschütze bereit, die auf zwei Meilen einen Eisenwall vor Sebaco aufrichten konnten!
Außerdem hatten sie noch nikaraguanische Flakbatterien an drei Punkten rund um Sebaco in Stellung, eine davon ebenfalls im Tal des Rio Tuma, auch diese in perfekter Verteidigungsposition gegen die amerikanischen Invasoren.
Tretjak war gerüstet.
»Nachricht von Volksmiliz Gruppe
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