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Anthologie - Das Ginsterbett

Anthologie - Das Ginsterbett

Titel: Anthologie - Das Ginsterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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Flasche Schlehenschnaps gekauft? Die kann doch nicht schon leer sein? So was, gerade so was ist nämlich so gut, so gut für den Magen. Für den Bauch, ja, für den Bauch.«
    Er machte eine bedeutungsvolle Pause. Dann seufzte er tief und holte sein Buch mit dem schwarzen Wachstucheinband hervor. Er schrieb die Liednummern mit leicht zitternder Hand auf.
    Ach, du armer Küster, du sahst wie ein ergrauter Schuljunge aus, klein und eingefallen, nicht besonders beliebt, in einer abgetragenen Jacke mit einem grünlichen Samtkragen, und die rote Nase erdwärts geneigt, zu unser aller Grab.
    Er ging seines Weges, aber in der Tür hielt er inne und versicherte mit erneuter Kraft, wenn der Herr Pfarrer nicht gesund werde, dann würde auch nicht geläutet werden, und damit basta!
    Mutter Maria war Vorsteherin der örtlichen Abteilung der Barmherzigen Schwestern in Firdusa. Sie war um die Vierzig, rotbäkkig, apart und sauber, mit klaren blauen Augen, überhaupt ein recht stattliches Frauenzimmer, sehr bewandert in der Krankenpflege, sagte keinesfalls nein zu einem Gläschen magenstärkenden Likör oder auch zwei, soviel hatte das Leben sie gelehrt, wenn auch nicht mehr. Ruhig und voller Würde trat sie jetzt, von der besorgten Sylfidia gefolgt, in das Schlafzimmer des Pfarrers.
    »Ich höre, der Herr Pfarrer sind krank?«
    »Tja, krank… es ist das übliche. Bloß diesmal schlimmer.«
    »Jaja, das erzählte mir Sylfidia. Nun sachte, mein Kind, beruhige dich, so etwas geht schnell vorüber, wenn man es bloß richtig behandelt.«
    »Soso, der will sich nicht legen. Ja, es gibt sicher manchen hier in der Stadt, der diese Krankheit mit Freuden hätte. Ach ja, ach ja.«
    Sie nahm das Gebetbuch weg, hob die Decke hoch und besichtigte das aufrührerische Stehaufmännchen. Die drei Personen im Zimmer betrachteten schweigend dieses sonderbare Glied.
    »Jaja«, sagte Mutter Maria, »ich bin in der Welt herumgekommen, ich habe sowohl schlaffe als auch steife zu Tausenden gesehen, mit Verlaub gesagt, habe ich sie auch angefaßt. Aber dieser soll ja in Sylfidia gewesen sein und ihr mehrmals alle möglichen Wonnen bereitet haben, nicht wahr? Und sie ist ein gesundes Weib, sie kann ein paar ordentliche Nummern gebrauchen. Und trotzdem steht er noch so? Wahrlich, man ist fast versucht zu glauben, das müsse ein Werk des Satans sein… laßt mich mal nachfühlen.«
    Und sie traktierte den Kolben mit geübter Hand. Natürlich zuckte er bei der Berührung der kühlen, vollen Hand, ja, er zuckte so gewaltig, daß der ganze Pfarrer im Bett einen Satz machte. Mutter Maria ließ mit ihrem guten Griff natürlich nicht locker.
    »Ach, der ist ja glühend heiß«, entfuhr es ihr. »Wie sehr der Herr Pfarrer doch leiden müssen! – Nein, liegen Sie still, lieber Herr Pfarrer. – Was wollen Sie denn mit meinem Brusttuch? – Na gut, dann nehmen Sie es. Aber die Brüste behalte ich für mich, mein Herr. – Au, zwicken Sie mich nicht so. So sehr wollen wir uns nicht amüsieren. – Zerren Sie nicht so, da sind schließlich Knöpfe. – Augenblick, ich muß – Haha! Haha! Kitzeln Sie mich nicht so! Das dürfen Sie nicht tun. – Nein, sage ich. – Das ist ja ein junges unschuldiges – arrh, Mädchen. Ein junges – jung – Ah! Oh! – Lassen Sie das! – Sie sollen aufhören. – Jedenfalls nicht da unterm Rock. Ich kneife die Beine zusammen. – Jedenfalls nicht unter den Hosen. – Nein. – Nein. – Wie stark der Herr Pfarrer sind. – Oh! – Was Sie nicht alles machen! – Soll ich mal? – Soll ich ihn halten? – So? – Ist das gut? – Ah! –Tut das gut! – Soll ich so ziehen? – Uh, was Sie so alles mit mir tun, ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. – Nicht so wild. – Ein bißchen kräftiger vielleicht. – Etwas weiter rechts. – Oh! Oh! – Aber kriegen tun Sie mich nicht – auf den Rücken. Höchstens neben Sie. Und weg mit der Hand. – Nein, so aber nicht. – Soll ich hier nach unten ziehen, ist das weit genug? – Was da für ein lustiger Tropfen hervorkommt. Wie klar der ist, wie Tau. – Jetzt schiebe ich wieder hoch. Soo. – Wie Sie stöhnen, ich glaube gar, er genießt es. – Nein, ich kann mich selbst ausziehen. Geh raus, Sylfidia. – Nein, auf mir draufliegen dürfen Sie nicht. – Jedenfalls nicht in mich rein, machen Sie’s außen – Seien Sie so lieb. – Rein, rein, rein! – Sylfidia, du darfst nicht zugucken. – Hilfe. – Oh, Hilfe! Sylfidia! – Nein, Herr Pfarrer. – Ah, er hat mich

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