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Anthologie - Das Lotterbett

Anthologie - Das Lotterbett

Titel: Anthologie - Das Lotterbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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eigentlich nicht?«
    Dann war es wieder für eine Weile still. Ich ertappte mich dabei, daß ich allmählich geil wurde. Etwa so, wie es einem fast immer ergeht, wenn man auf dem Bock sitzt und einen Laster fährt und dann noch eine unbekannte Puppe neben sich sitzen hat. Ich streckte also einen vorsichtigen Fühler aus.
    »Bist du bei deinem Freund gewesen?«
    »Ja«, sagte sie, »das bin ich.«
    »Du bist also sozusagen frisch beschält?«
    »Beschält?« fragte sie.
    »Hast du den Ausdruck noch nie gehört? Das bedeutet frisch gefickt.«
    Sie rutschte etwas näher an die Tür auf ihrer Seite. Ich wischte ihre Befürchtungen mit einer Handbewegung beiseite.
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Ich kann dich nicht anfassen, solange ich dieses Monstrum fahre. Aber, erzähl doch, bist du frisch gefickt?«
    Ich merkte, daß es in ihren Augen aufblitzte. Sie dachte vermutlich: Wenn der eine dicke Lippe riskiert, kann ich das schon lange.
    »Darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte sie. »Er hat mir den ganzen Nachmittag den Ständer reingerammt. Meine Muschi ist rot wie das Hinterteil eines Schimpansen.«
    »Aber, aber, oh weh!« sagte ich. »Darf man vielleicht einen Blick hineinwerfen. Ich hab’ nämlich noch nie gesehen, was für eine Farbe Schimpansenärsche haben.«
    »Privateigentum«, sagte sie.
    »Nana, ich habe ja nicht vor, sie mit nach Hause zu nehmen«, konterte ich. »Ich will ja nichts weiter als mal gucken. Dann darfst du deine Puschimuschi von mir aus getrost nach Hause tragen.«
    »Das täte dir gefallen, was?«
    »Ganz gut, möchte ich meinen.«
    »Wenn ich dir die Votze zeigte, würdest du einen Schlag kriegen und in den Graben fahren, und ich habe keine Lust, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden.«
    Wir hatten gerade die schwierige Kurve nördlich von Alsike passiert, und ich wußte, daß etwas weiter vorn ein Parkplatz war. Raus mit dem Blinker und rauf auf den Parkplatz. Das ging wie im Traum. Ich glaube, daß ich weder früher noch später ein ähnlich flottes Manöver geschafft habe.
    Jetzt ging es auf Biegen oder Brechen. Wollte sie abspringen, mußte sie es jetzt tun. Man konnte die Türen nicht von innen abschließen. Sie blieb aber.
    »Was hast du eigentlich vor?« sagte sie nur.
    »Ich versuche nur, einen Verkehrsunfall zu vermeiden«, sagte ich und zog die Handbremse fest an.
    Jetzt saßen wir da und glotzten uns an. Ich hatte plötzlich dieses komische Gefühl, daß ich nicht wagen würde, etwas zu unternehmen, aber dann schluckte ich ein paarmal, und dann verschwand dieses Gefühl wieder.
    Es ist wirklich eigenartig. Jetzt, wo ich hier sitze und mich an fast jedes Wort erinnere, das wir miteinander sprachen, kann ich mich plötzlich nicht mehr entsinnen, wie sie aussah. Ich weiß nur, daß sie zart gebaut war und eine etwas spitze Nase hatte. Ich glaube, sie hatte dunkle Haare.
    Sie saß vollkommen still auf ihrem Sitz. Ich rutschte näher an sie heran. Der Schaltknüppel war im Weg, aber dieses Hindernis überwand ich leicht. Sie sah mich beinahe anklagend an, als ich den Arm um ihre Schulter legte. Sie sagte aber nichts. Ich mußte das Wort ergreifen.
    »Sag mal, stimmt es, daß du heute bei deinem Freund warst?«
    Sie lächelte mich an.
    »Nein«, sagte sie, »ich war bei meiner Schwester, aber du hast ja so blöd gefragt.«
    Ich hatte schon die Hand auf dem ersten Knopf ihres Dufflecoats, und es war keine Mühe, auch die anderen schnell aufzumachen. Unter dem Duffle trug sie eine rosafarbene Wolljacke. Sie war zarter gebaut, als ich mir vorgestellt hatte. Ihr Schlüsselbein wirkte messerscharf.
    Da ich schon bei der Arbeit war, machte ich auch gleich ihre Jacke auf. Die Kleine war ziemlich braungebrannt, und der weiße BH leuchtete fast in der Dunkelheit, fand ich. Ursprünglich hatte ich vorgehabt, brutal ranzugehen und ihr nach dem Anhalten einfach die Hosen herunterzureißen. Aber das hätte gewissermaßen nicht ins Bild gepaßt. Statt dessen hatte ich plötzlich das Gefühl, zu diesem zarten kleinen Wesen lieb sein zu müssen. Die Kleine war zu einem Fick verurteilt, und das wußte sie, obwohl sie es gleichsam noch nicht wahrhaben wollte.
    Ich glaube, daß er mir heute steifer in der Hose steht als damals, als sie bei mir war. Ich zog ihr sowohl Dufflecoat wie Jacke aus und drückte sie fest an mich. Die Knöpfe meines karierten Sporthemds hinterließen Abdrücke auf ihrer Haut, Abdrücke, die kurze Zeit zu sehen waren und dann wieder verschwanden.
    Ich biß sie

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