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Anthologie - Das Lustbett

Anthologie - Das Lustbett

Titel: Anthologie - Das Lustbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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und hob Judith unter den Armen hoch. Sie war schwer, aber es ging. Harriet und Pierrette, die jetzt auch mit von der Partie waren, packten Judiths Beine und spreizten sie, so weit es ging, während Harriet mit ihrer freien Hand Jacks Rammbock dem Ziel entgegenführte. Sie kniff dabei zielbewußt den Mund zu – wie ein Richtkanonier, der einen Granatwerfer in Schußposition bringt. Jack hatte die Hände unter dem Kopf gefaltet und blieb mit einem breiten Grinsen still liegen. Er amüsierte sich königlich.
    »Wartet! Seid ihr verrückt geworden! Hilfe! Seid doch vorsichtig, verflucht noch mal! Auuuuuuuuaaaaaa…«
    Judith sah tatsächlich ziemlich erschrocken aus, aber davon nahmen wir keine Notiz. Wir hatten das bestimmte Gefühl, daß dies genau das war, was Judith haben wollte, und sie sollte es auch kriegen, mochte sie auch schreien wie ein angestochenes Schwein.
    »Okay«, sagte Harriet.
    Bevor Judith überhaupt begriffen hatte, was mit ihr geschah, hatte ich sie in einen anderen Griff genommen und jetzt die Arme auf ihre Schultern gelegt, statt sie unter den Achseln zu placieren, und setzte das volle Gewicht meiner achtzig Kilo dahinter.
    Judith schrie richtig wie ein Schwein zehn Zentimeter vor der Schlachtbank und fiel vornüber auf Jack, der sie auffing.
    »Helft mir doch«, keuchte sie, »das Ding kommt ja bald im Rücken wieder raus!«
    Wir hoben sie hoch, und ich steckte eine Hand zwischen die beiden, um die Lage zu peilen. Ungefähr zwei Zentimeter von Jacks Schwanz waren noch draußen, aber ich sagte, daß man nichts Unmenschliches verlangen sollte. Das mußte reichen. Vorerst.
    Die Schweißtropfen perlten auf Judiths Stirn. Sie sah uns mit einem abwesenden Blick an. Wir hielten sie noch immer aufrecht.
    »Herrgott… wo sind eigentlich meine Eingeweide… wohin sind sie verschwunden… jetzt ist es schon besser geworden, aber für etwas anderes kann kein Platz mehr sein, das ist einfach nicht möglich…«
    »Beweg dich ein bißchen«, sagte ich, und Judith gehorchte.
    »Nein, es geht nicht. Die ganze Scheide wird ja umgestülpt… auf jeden Fall fühlt sich das so an.«
    »Versucht noch mal, es wird bestimmt besser gehen, wenn du dich daran gewöhnt hast.« Harriet zeigte einen Gesichtsausdruck, der auf Neid schließen ließ, und ich dachte im stillen, warte, mein Kind, auch du bekommst noch dein Teil, wenn es soweit ist. Warte nur ein Weilchen, dann kommt Jackie auch zu dir…
    Wieder einige rotierende Bewegungen, langsam und vorsichtig. Der gepeinigte Ausdruck auf Judiths Gesicht machte einem erstaunten Lächeln Platz. Der Schmerz war wie weggeblasen. Die Angst verschwand, und bald fielen die letzten Vorbehalte. Judith ritt Jack mit tierischer Urgewalt, fest entschlossen, ihr gerüttelt Maß an Genuß auszukosten.
    Harnet, Pierrette, Bob und ich standen in einem Halbkreis am Bett und sahen zu, Hand in Hand. Ich werde diesen Anblick nie vergessen, der sich meiner Netzhaut einprägte, als die letzten Sonnenstrahlen auf dieses Urzeitpaar fielen, direkt auf ihre arbeitenden Unterleiber, und kupferrotes Haar und kohlschwarzes Haar beleuchteten und den großen Schwanz, der wie ein Rammbock schuftete, die Schamlippen, die ihn zärtlich umschlossen: das alles vor dem Hintergrund eines blütenweißen Lakens.
    Es klopfte an der Tür, hart und befehlend.
    »Machen Sie auf, ich weiß, daß Sie da sind!« schrie Madame. »Sie haben Besuch!«
    »Wollen Sie, verdammt, so freundlich sein, Madame, uns in Ruhe zu lassen!« schrie ich zurück.
    »Sie machen einen Krach, den man bis zum Pantheon hören kann!«
    »Wir proben gerade eines der neuen Stücke von Monsieur Brill, und die alten Knaben im Pantheon sind so tot, wie Leichen nur sein können. Die hören uns nicht, wie laut wir auch schreien, aber für Sie, Madame, wollen wir den Krach gern ein bißchen reduzieren, vorausgesetzt allerdings, daß Sie uns nicht mehr stören!«
    Eine Weile wurde es ruhig auf dem Flur, und wir begannenvon neuem mit unseren Übungen, aber wir hatten kaum angefangen, als ein weiteres Klopfen uns abrupt in die Wirklichkeit zurückholte. Diesmal war es Beethovens Fünfte, kurz und knapp: pam-pam-pam pam. Es war also nicht Madame.
    »Wer, zum Teufel, ist es denn jetzt?« brüllte ich.
    »Graf d’Heilencourt«, kam es mit trockener und korrekter Stimme, »und ich bin es nicht gewohnt, daß man mich anbrüllt.«
    »Da haben wir den Salat«, sagte Harriet.
    Ich wurde fuchsteufelswild. Was man über die Engländer auch sagen mag: Ihr Prinzip,

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