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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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Zischen wurde lauter.
    Bedrohlicher.
    Dann setzte sie zum Sprung an.
    »ARSCHLOCH!«
    Die gaffende Menge schnappte nach Luft. Die Mütter pressten ihre Kinder stärker an ihren Leib. Noch mehr Handys wurden ge zückt.
    »Ach du Scheiße!«
    »Ruft doch mal einer die Polizei!«
    »Das Schwein hat sie einfach niedergeschlagen!«
    Ihr Schädel prallte gegen den Asphalt. Ein Schrei, der mehr aus Zorn, als aus Schmerz bestand, hallte wider. Sie riss den Kopf von einer auf die andere Seite. Schaum stand ihr vorm Mund. Zwi schen ihren Brauen lag eine tiefe Kerbe.
    »Gib auf, Blondie!« Jeff saß noch immer auf seiner Decke. Die Hand zur Faust geballt, visierte er sie an. »Du hast sowieso keine Chance gegen mich.«
    Doch anstatt, dass Claire Einsicht zeigte, wurde ihr Toben nur noch wilder. Einem quengelnden Kind gleich, stampfte sie mit den Füßen auf dem Boden herum.
    »Wichser! Verfluchter Sauhund!« Wie eine Raubkatze sprang sie auf, kam dabei auf allen Vieren zum Stehen. Allseits bereit, den nächsten Angriff auszuführen.
    »Kraft, Ausdauer und Willensstärke. Das wird wahrlich immer besser.« Schmunzelnd ließ Jeff die Faust langsam zurück in seinen Schoß sinken. »Du könntest mit deinen Fähigkeiten so viel gutes tun. Ist dir das überhaupt klar?«
    Ihre aufgerichteten Schultern zuckten vor Ungeduld Sie wollte ihn zerfleischen. In der Luft zerreißen, bis nichts mehr von ihm übrig blieb.
    »Wie sieht es aus? Bist du auch mutig?« Jeff erwartete keineswegs eine Antwort, weswegen er ungerührt fortfuhr. »Mutig genug dein Leben zu lassen?«
    »Halt!« Jack stellte sich zwischen Claire und dem Bettler. Er versuchte seiner imposanten Gestalt noch mehr Ehrfurcht zu ver leihen, indem er sich vor dem Alten aufbaute. Dieser wurde von dem riesigen Schatten Jacks vollkommen eingehüllt. »Niemand schlägt ungestraft meine Frau, um ihr dann auch noch zu drohen.«
    »Das war keine Drohung«, erwiderte Jeff. »Sondern eine Frage. Ich will wissen, ob sie bereit ist ihr eigenes Leben für das von an deren Menschen zu opfern.«
    »Scheiße! Ist sie nicht!«
    »Nun!?« Er starrte einfach durch Jacks ausgestellte Beine hin durch. »Wärst du bereit dein Leben für ...« Sein Blick hob sich abermals. »Für ihn zu lassen?«
    Die bis eben noch aufgestellten Schultern senkten sich, als die durchdringenden Augen den Rücken Jacks fixierten. Der Zorn darin wich zu Unsicherheit.
    »Ich ...« Claires Stimme glich allmählich wieder ihrer alten. Auch ihre Züge wurden weicher.
    »Du brauchst darauf keineswegs zu antworten«, ermahnte Jack sie. »Lass ihn einfach quatschen. Hör nicht auf ihn!«
    Aber nickte sie. Erst schwach, doch dann heftiger, wobei sie in eine ebenfalls kniende Stellung wie Jeff überging. »Natürlich wür de ich.« Die inzwischen ruhigen Pupillen richteten sich wieder auf den alten Mann. »Jederzeit.«
    »Schön«, meinte Jeff. »Das ist die Antwort, die ich mir erhofft hatte.« Erst jetzt fielen ihm wieder die vielen Passanten auf, die nun allesamt verstummt waren. »Was ist los?«, schrie Jeff. »Macht euch gefälligst vom Acker! Die Show ist zu Ende.«
    Nur zögernd teilte sich die Menge auf. Miteinander tuschelnd räumten sie das Feld. Was sie gerade eben erlebt hatten, würde wohl auch noch beim Abendbrot das Hauptgesprächsthema sein.
    Nachdem auch der Letzte verschwunden war, setzte Jeff seine Un terhaltung mit Claire fort.
    »Du hast meine Frage beantwortet. Jetzt bin ich an der Reihe, dir deine zu beantworten.«
    Die Augen der jungen Frau begangen vor Erwartung zu leuchten. Endlich hätte die jahrelange Ungewissheit ein Ende. Claire entging, dass sie im Begriff war, den Atem anzuhalten. Gebannt hing ihr Blick an Jeffs spröden Lippen, die sich sachte öffneten.
    »Puls«, flüsterte er im verschwörerischen Tonfall. »Du vernimmst ihren Puls.«
    Claire klemmte eine Haarsträhne hinters Ohr, während sie ver suchte Jeffs Worte irgendwie zu entschlüsseln, doch misslang es ihr. »Ich verstehe nicht ganz.« Sie sah zu Jack auf, als ob er ihr weiter helfen könnte, doch war dieser mit der Situation ungefähr so überfordert, wie seine Lebensgefährtin.
    »Was soll das jetzt schon wieder?«, brummte der Riese ungehal ten.
    Jeff, der Jack immer noch gekonnt ignorierte, zuckte die Schul tern. »Leider weiß ich auch nicht, warum ausgerechnet wir diese Fähigkeit besitzen. Schicksal würde ich sagen. Immerhin gibt es auch überdurchschnittlich intelligente und ebenso überdurch schnittlich dumme.« Gezielt wandte

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