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Antiheld - Thriller (German Edition)

Antiheld - Thriller (German Edition)

Titel: Antiheld - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacie McQueen
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erwartete bereits eine Ohrfeige oder etwas dergleichen, weswegen sie die Schultern anzog und abermals die Lider schloss.
    Doch statt eines Fausthiebes, traf sie ein Kuss auf die Lippen. Als Kingsley dann noch versuchte mit der Zunge in ihren Mundraum einzudringen, verpasste sie ihm einen Stoß, der sie aber lediglich von ihm löste. Kingsleys massiv gebaute Statur hingegen blieb ungerührt auf dem Pult sitzen.
    »Was ist los, Süße? Hast du deine Tage oder so was!?«
    »Leck mich, Chad.«
    »Gerne, sag mir einfach nur wo.«
    Das Mädchen warf seine schwarze Mähne über die Schulter, wobei es auf die Tür zu schritt, in der im gleichen Moment An drew erschien. Beide erschreckten sich gleichermaßen.
    »Entschuldigen Sie, Mister Johnson«, sagte sie. Nervös klemmte sie eine Haarsträhne hinters Ohr.
    Carmen Morelli hieß das Mädchen. Die junge Frau, deren Eltern aus Mexico stammten, blieb Andrew stets an einer der wenigen positiven Aspekte vom Schultag im Gedächtnis. Zwar besaß sie eine erhebliche Rechtsschreib- und Leseschwäche, jedoch war sie während des Unterrichts ruhig. Auch wagte sie zumindest den Versuch, sich am Unterricht zu beteiligen.
    »Ich wollte nur kurz auf die Toilette«, erklärte sie rasch, um möglichen Konsequenzen zu entgehen. Ein Blick in den Raum verriet Andrew, dass ohnehin über die Hälfte der Klasse zur Toi lette geeilt war.
    »Schon gut, Miss Morelli.« Es gelang ihm kaum dem Blick der schönen Latina standzuhalten. »Kommen Sie jedoch nicht allzu spät zurück. Wir wollen heute mit einem neuen Thema begin nen.«
    Kingsleys Blicke trafen ihn wie Messerstiche in die Brust. Selbst jetzt, wo Andrew bereits im Saal stand, dachte der vorlaute Mus kelprotz keineswegs daran das Pult zu räumen. Vielmehr noch, schlug er sogar die Beine übereinander.
    »Tag, Mister Johnson!« Er nickte Andrew zu. »Habe gehört, dass Sie totes Ungeziefer in ihrem Schrank haben. Womöglich sollten Sie mal anfangen, etwas mehr Ordnung zu halten.«
    »Chad!« Carmen funkelte ihn wutentbrannt durch ihre dunklen Augen an.
    »Miss Morelli.« Andrew war im Begriff ihr seine Hand auf die Schulter zu legen, ließ es dann aber doch bleiben. »Miss Morelli, bitte, das hat keinen Sinn.«
    Erst zeigte sie auch Andrew die verzerrte Gesicht, welches sich sogleich wieder in das hübsche Antlitz wandelte.
    »Tut mir leid.« Carmen seufzte schwer. Mit einem Mal wirkte sie unglaublich erschöpft. Selbst in diesem Zustand sah sie überra gend schön aus.
    Still betrachtete er ihre ebenmäßigen Gesichtszüge. Er konnte keinen einzigen Mangel erkennen. Einzig allein das runde schwarze Muttermal dicht auf ihrem rechten oberen Lid fiel ihm auf.
    Durch seine intensive Beobachtung übersah er, wie Carmens volle Lippen näher an seine eigenen kamen. Sie glänzten feucht von dem Gloss, den sie sich großzügig auf diese gestrichen hatte. Sicherlich fühlten sie sich weich an. So weich, dass man niemals mehr von ihnen ablassen wollte.
    »Mister Johnson?«
    Andrew entkam langsam seiner Trance. Er versuchte die Trug bilder, die ihm immer noch erteilten, hinfort zu blinzeln, bis er endlich erneut in die besorgte Mimik Carmens sah.
    »Könnten wir uns kurz draußen unterhalten?«
    Es dauerte seine Zeit, bis Andrew etwas erwiderte, was die Si tuation unnötig peinlich gestaltete.
    »Natürlich!« Er zeigte eine bejahende Geste mit dem Kopf. »Gehen wir auf den Flur.«
    Die anzüglichen Pfiffe und Rufe derweil überhörte er einfach, doch selbst durch die geschlossene Tür drangen diese noch hin durch.
    »Um was geht es?«
    Carmen blickte zur Seite. Das Zeichen einer Überlegung. Derweil bemerkte Andrew den aufkommenden Schleier aus Tränen, der ihre Augen benetzte.
    »Carmen!« Achtlos ließ er seine Tasche zu Boden fallen. Seine Hände sollten frei sein, um sie in die Arme schließen zu können, jedoch erstarrte er mitten in seiner Bewegung. Irgendwie glaubte Andrew, im Begriff zu sein, einen folgenschweren Fehler zu bege hen.
    »Mister Johnson, ich habe solche Angst!«
    Tränen liefen ihr aus Augen und Nase. Als hübsch wäre sie wahrlich nicht mehr zu bezeichnen gewesen. Dennoch überkam ihn das Bedürfnis, sie einfach an seinen Körper zu drücken. Wahrscheinlich drang gerade ein uralter Instinkt in ihm auf, denn normalerweise mied er jegliche Art von Berührung zu seinen Mit menschen.
    Wovor besaß sie eigentlich Angst? Etwa vor diesem Gorilla Kingsley!? Schlug er sie womöglich?
    »Ich habe Angst durchzufallen.«
    Das klang zumindest

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