Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)
Hoffnung, Liebe, Freundschaft. Aber zu welchen Prozentsätzen? Wie wäre es zu verflüssigen...?“
Die Miene des Professors verfinsterte sich. „Das Glück ist eine gewaltige Macht. Kriege mögen wegen Geld oder Liebe geführt werden. Doch was verspricht man sich d a von? Glück! Mit der Macht eines Glückstranks könnte man Tausende, ja Millionen von Anhängern hinter sich scharen...“
Gedankenverloren schüttelte der Professor den Kopf. „Aber wie ich schon sagte, es erscheint mir unmöglich, einen solchen Trank zu brauen.“
Er drehte sich um, winkte ein letztes Mal, und kurz d a rauf fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
Die Kinder standen noch eine Weile in der Mitte der Bibliothek. Antons Augen hatten Mühe, sich wieder an das schummrige Licht zu gewöhnen, nach all der Helligkeit, die sie gerade noch umgeben hatte. Was für ein unglaubl i cher Nachmittag. Emma wandte sich zur Tür. „Lasst uns gehen…“
Fliegen in der Luxusklasse
„Na, wen haben wir denn hier?“
„Einen Haufen Verlierer, Chef, seh ` ich sofort …“
„Richtig, Fred, und es sind meine Lieblings-Verlierer, was für ein Zufall.“
Mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen stieg Schröder die letzten Aststufen zum Eingang der Bibliothek hoch.
Seine schwarzen Haare waren sorgfältig nach hinten gekämmt, und das feuchte Haargel glänzte im hellgrünen Licht der einfallenden Sonnenstrahlen. Unter dem linken Arm trug er sein rosafarbenes Spaceboard .
„Schau an, die fleißige Hauselfe , emsig wie immer. Und hier unser lieber Freund Oskar Krummbein. Heute hat er sich extra fein gemacht für uns…“, grinsend deutete Schröder auf Oskars immer noch rosig schimmernde Li p pen. Seine beiden Kumpel auf den Aststufen hinter ihm grölten vor Lachen.
Als Anton aus der Bibliothekstür trat, verfinsterte sich Schröders Miene. „Sieh da, das erbärmliche Würstchen!“
Mit eisigem Blick musterte er ihn. Offensichtlich hatte er die Beleidigungen vom Kongress nicht vergessen.
„Fällt dir nicht mal was Neues ein?“, murmelte Anton und wollte an Schröder vorbei die Treppe nach unten steigen. Doch der versperrte ihm den Weg.
„Was Neues? Mir fällt immer was Neues ein. Was bi l dest du dir eigentlich ein…?“
Anton seufzte. „Ich bilde mir gar nichts ein. Aber du offensichtlich. Du solltest wirklich an deinen Komplexen arbeiten, statt deine Aggressionen ständig an uns abzula s sen…“
Schröders Kopf wurde rot. „Ich habe keine Kompl e xe!“
Anton rollte mit den Augen. „Ne, ist klar.“
„Was sollte ich denn bitte für Komplexe haben?“
„Na, schau dich doch mal an.“
„Ja und..?“
Anton seufzte. „Der fettige Pomadenkopf, der aufg e stellte Hemdkragen, und ein Kaugummi hast du auch schon wieder im Mund. Das ist doch alles ganz eindeutig.“
Anton lächelte milde. „Aber mach dir keine Sorgen. Man kann an seinen Komplexen arbeiten, weißt du…“
„ICH HABE KEINE KOMPLEXE!“
Schröders überschlagende Stimme ähnelte ein wenig dem Fauchen eines aufgebrachten Frettchens.
„Wir gehen jetzt“, murmelte Oskar hastig und zog A n ton am Ärmel.
„Nichts da! Hier geblieben!“
Mit puterrotem Kopf hielt Schröder Anton an der Schulter fest.
„Das nimmst du zurück!“
„Was?“
„Na, das mit den Komplexen!“
„Ist ja gut. Du hast natürlich keine Komplexe“, seufzte Anton.
„Das nehm ich dir nicht ab!“, fauchte Schröder.
Anton zuckte mit den Schultern.
„Sollen wir behilflich sein?“, erkundigte sich einer von Schröders leicht dümmlich dreinblickenden Freunden.
„Nein! Das erledige ich alleine…“, knurrte Schröder.
Er setzte Anton einen Finger auf die Brust. „Du, du Würstchen, jetzt wollen wir mal sehen, was du drauf hast. Es ist Zeit für ein….Duell!“
„Oh nein…“, stöhnte Emma leise.
Kaum hatte Schröder das Wort „Duell“ ausgesprochen, gab es über ihren Köpfen einen Knall. Nicht sehr laut, aber doch laut genug, dass alle erschrocken nach oben guckten.
Zwischen ein paar Rauchschwaden hing ein kleiner Wicht in der Luft. Man hätte auch sagen können, er schwebte, aber Schweben schien Anton eher eine Angel e genheit von zarten Elfenwesen zu sein. Hier handelte es sich um ein pummeliges Kerlchen, das vermutlich in die Kategorie Zwerg oder Gnom einzuordnen war. Das Kerlchen hatte Pausbacken und trug einen zotteligen Bart. Ein bisschen sah es so aus, als würde ein neugieriger K u gelfisch aus einem Gebüsch heraus stieren.
„Was höre ich?
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