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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Carina Hashagen
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Meine Anwesenheit ist gefragt?“, tönte es aus dem Kugelfischmund. „Allzeit zur Stelle!“
    Ehe irgendjemand etwas sagen konnte, hatte der Wicht ein Plakat mit neonfarbener Schrift vor sich ausgerollt. Er deutete darauf. „Das Zauberduell, TÜV-zertifiziert, inte r national genormt und von Tausenden zufriedenen Kunden empfohlen!“
    Er hob den Zeigefinger. „Und das Beste, mit integrie r tem Versicherungsschutz! Na, seid ihr dabei?“
    „Immer diese Werbefuzzis “, brummte Schröder, „aber meinetwegen, wenn das der schnellste Weg zu einem Duell ist, dann soll es so sein.“
    „Wir müssen jetzt wirklich gehen!“, wiederholte Oskar mit Nachdruck in der Stimme und zog an Antons Ärmel.
    „Krummbein, du Knackfrosch. Das hier ist eine Ang e legenheit zwischen mir und ihm“, Schröder sah Anton an, „du willst doch jetzt nicht etwa kneifen?“
    „Ich…?“
    „Ja, du…!“
    Schröder grinste triumphierend. „Aber wahrscheinlich bist du doch nichts anderes als ein erbärmliches, kleines Würstchen!“
    „Ich bin dabei“, sagte Anton.
    Erschrocken sahen Emma und Oskar ihn an.
    „Wunderbar!“ Schröder rieb sich die Hände, „dann kann es ja losgehen!“
    Der pausbackige Wicht nickte, ließ das Werbeplakat verschwinden und zog einen Zettel aus der Westentasche. Mit spitzen Fingern entfaltete er ihn.
    „Das Duell des Tages. Heute eine Aufgabe aus dem s o zialen Bereich…“
    Schröder rollte die Augen. „Ach herrje.“
    Der Wicht räusperte sich: „Die Schnecke Otto Schleichfuß ist unglücklich verliebt und hat angekündigt, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie plant einen Sprung in den Tod von einem Ort ohne Wiederkehr, der noch heute stattfinden soll. Aufgabe ist es, die Schnecke zu stoppen, bevor sie ihren Plan umsetzen kann. Wer sie unversehrt zu mir bringt, hat das Duell gewonnen. Aber zunächst muss der Ort erraten werden, von dem aus die Schnecke ihren Todessprung plant. Ich trage nun das Rätsel vor…“
    Er guckte hoch.
    „…im magischen Schüttelreim.“
    „Schluss mit dem Geschwafel, leg los!“, fauchte Schr ö der.
    Der Wicht holte Luft:
     
    „Ein Vogel gänzlich ohne Brut,
    Entstiegen aus der Feuersglut.
    Es ist ein Vogel, der hoch schwebt,
    Doch nicht gerade viel erlebt.
    Er wird von keinem Tier gefressen,
    Ist selbst genügsam ohne Essen…“
     
    „Ich weiß es!“ Emmas rechte Hand schnellte in die Höhe. „Das ist der Kirchenhahn!“
    Der Wicht nickte beeindruckt. „Korrekt, junge Dame. Und wo könnte der sich befinden?“
    „Sich befinden?“
    „Ja, auf welcher Kirche? In Wuppertal-Elberfeld, um einen kleinen Tipp zu geben...“
    „Auf der Laurentius-Kirche?“
    „Falsch, da sind ja zwei Hähne.“
    Emmas Miene hellte sich auf. „Ich hab`s, auf der City-Kirche, die in der Calvinstrasse !“
    Der Wicht nickte, zog eine Miniatur-Pistole aus der Westentasche und gab damit einen Schuss in die Luft ab.
    „Das Duell ist eröffnet! Möge der Schnellere gewi n nen!“
     
    Mit routinierter Handbewegung brachte Schröder sein rosa glänzendes Spaceboard vor sich in Position und stieg mit den Füßen durch die Halteschlaufen. In flugbereiter Stellung hockte er auf dem schwebenden Brett und warf Anton einen spöttischen Blick zu.
    „Du scheinst es ja nicht eilig zu haben.“
    Ratlos sah Anton ihn an.
    „Jetzt sag bloß, du hast kein Fluggerät?“
    Schröder fing an zu lachen. „Ha! Das kann ja wohl nicht wahr sein!“
    „Ich leih` ihn dir…“, zischte Oskar und hielt Anton seinen Besenschirm hin.
    Doch in dem Moment verstummten alle. Denn es war ein Geräusch zu vernehmen, ein leises Rappeln.
    „Es ist dein Schulranzen!“, stellte Emma fest und de u tete auf Antons Rücken.
    Mit gerunzelter Stirn nahm Anton seinen Ranzen ab. Tatsächlich, im Inneren rumorte es. Er öffnete den Ve r schluss, griff hinein, und zum Vorschein kam die Schu h putzbürste. Die Schuhputzbürste für den feinen Herrn mit ihren geschmeidig glänzenden Ziegenhaarborsten.
     
    Sprachlos starrten Oskar und Emma sie an.
    „Das kann ja wohl nicht wahr sein“, brachte Emma heraus, „ein Flotter Feger.“
    Vorsichtig griff Oskar nach der Bürste und wendete sie in der Hand wie eine kostbare Ming-Vase.
    „Unglaublich.“
    Er sah Anton an. „Woher um Himmelswillen hast du die?“
    „Ein Geschenk“, murmelte Anton.
    Auch Schröder schien einen Moment lang beeindruckt. Dann drehte er sich um. „Macht die Schotten auf!“
    Seine beiden Kumpel zogen das dichte Blattwerk der Baumkrone ein Stück

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